Ist die Zeit gekommen, den Sicherheitsgurt anzulegen?

Warum defensive Anleger ihr Aktienportfolio überprüfen sollten

Seit dem Amtsantritt von Donald Trump steht die Welt Kopf, doch an den Börsen setzt sich die Rallye scheinbar ungehindert fort – zumindest für europäische Aktien. Allzu unbekümmert sollten Anleger jedoch nicht sein. Es scheint ein Punkt erreicht zu sein, an dem die Unsicherheit über die Politik der neuen US-Regierung so zugenommen hat, dass sie für größere Volatilität an den Märkten sorgen kann.

Noch im Februar verkündete Trump eine Erhöhung der Zölle für chinesische Produkte von 10 % auf nunmehr 20 %. Die schon einmal verschobenen Zölle auf Produkte aus Kanada und Mexiko von 25 % sollen nun im März in Kraft treten. Und es gilt als ausgemacht, dass auch Importe aus Europa mit Zöllen in Höhe von 25 % belegt werden sollen. Lediglich der Zeitpunkt ist noch offen.

Mit Maßnahmen wie den genannten Zöllen, der Deregulierung der Energiebranche oder den wiederholt versprochenen Senkungen der Unternehmenssteuern soll die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Unternehmen gestärkt werden. Was wirtschaftsfreundlich wirkt, ist jedoch mit vielen politischen Unsicherheiten verbunden. Einige von Trumps Maßnahmen verstärken die Sorgen um die fiskalische Nachhaltigkeit und wirken sich wahrscheinlich inflationär aus. Das könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, das Tempo der Zinssenkungen zu drosseln. Angesichts der politischen Unsicherheiten ist die Bandbreite möglicher Entwicklungen groß.

Auch weltweit ist eine stärkere wirtschaftliche Divergenz realistisch: Trumps Zölle richten sich vor allem gegen China und Europa, die beide bereits mit einem schwachen Wachstum kämpfen. Potenzielle chinesische Konjunkturprogramme sind etwas schwer abzuschätzen, aber in Europa sollte die Europäische Zentralbank in der Lage sein, die Zinssenkungen das ganze Jahr über fortzusetzen.

Defensive Anleger sollten daher versuchen, ihr Aktienportfolio entsprechend abzusichern. Sie sollten sich Aktien von Unternehmen ansehen, die unabhängig von makroökonomischen Ergebnissen in der Lage sind, ihr Geschäftsmodell erfolgreich fortzuführen. Solche Unternehmen weisen zudem attraktive Bewertungen auf und auch ihre Volatilität ist unterdurchschnittlich.

Norbert Frey

Norbert Frey

Leiter Fondsmanagement. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er bei Banken und Versicherungen tätig und verfügt über eine mehr als 30-jährige Berufserfahrung.

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