Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 21. – 25. Oktober 2019

DAX

Die hohe Volatilität beim DAX setzte sich auch in der vergangenen Woche fort. Der DAX stieg rund 120 Punkte oder 0,97 % an. Dabei gelang am Donnerstag mit 12.814 Punkten ein neues 14-Monatshoch. Allerdings war der letzte Börsentag der Woche von der Unsicherheit über den Ausgang der am Samstag abgehaltenen Abstimmung im britischen Unterhaus geprägt. Der DAX gab fast 200 Punkte vom Vortageshoch ab und schloss bei 12.633 Punkten. In der heutigen Eröffnung startet der DAX erneut freundlich und handelt über der Marke von 12.700 Punkten. Die Kauflaune stützt sich dabei sicherlich auf Meldungen aus Großbritannien, dass es bereits heute Abend zu einer (vielleicht) finalen Abstimmung über den Brexit kommt. Die Charttechnik bleibt deshalb mittelfristig von den Bullen diktiert. Kurzfristig könnte zumindest das jüngste Ausbruchsniveau im Bereich um 12.500 Punkte unterschritten werden. Nächste Unterstützungen finden sich dann bei 12.387 Punkten gefolgt von 12.240/12.450 Punkten.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit 3.579 Punkten aus dem Handel und lag somit im Vergleich zur Vorwoche 0,79 % höher. Beflügelt durch Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen China und den USA und der Hoffnung auf eine Brexit-Einigung am Wochenende, erreichte der Euro Stoxx 50 am Mittwoch seinen Jahreshöchststand bei 3.599 Punkten. Aus technischer Perspektive konnte der Euro Stoxx 50 die Widerstandslinie bei 3.570 Punkten, die das bisherige Jahreshoch aus dem Juli markierte, knacken, sodass weitere Kursanstiege zu erwarten sind, da sich der Euro Stoxx 50 im Aufwärtstrendkanal befindet. Als Widerstandslinie fungiert das obere Bollinger-Band bei 3.630 Punkten, das mit dem Intraday-Hoch von letzter Woche korrespondiert. In einem Abwärtsszenario ergibt sich als erste Unterstützungszone das Jahreshoch aus dem Juli bei 3.570 Punkten und als zweite Unterstützungslinie der 20-Tage-Durchschnitt bei 3.530 Punkten. Die europäischen Märkte sind trotz der gescheiterten Brexit-Abstimmung im britischen Unterhaus stark in die Woche gestartet. Für diese Woche bleibt somit die bereits als unendlich erscheinende Brexit-Thematik im Fokus der europäischen Märkte.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones sank in der vergangenen Woche um -0,18 %. Er schloss bei 26.770 Punkten. Nachdem die Verhandlungen zwischen den USA und China nach einem ersten Entwurf für ein Teilabkommen brüchig wirken, kam letzte Woche bis auf einzelne unternehmensspezifische Ereignisse wenig Dynamik in den Markt. Charttechnisch betrachtet, zeigt der Dow Jones keine klaren Signale, sodass wir weiterhin davon ausgehen können, dass der Dow Jones seine Seitwärtsbewegung seit September zwischen 26.000 und 27.300 Punkten beibehält. Als schwierig zu knackende Widerstandslinie hat sich die 50-Tage-Linie bei 27.170 Zählern etabliert, die erstmal nachhaltig überwunden werden muss, bevor das Allzeithoch wieder angepeilt werden kann. Rückschläge bis zu der Unterstützungszone bei der 200-Tage-Linie sind in einem Abwärtsszenario durchaus möglich. In den Mittelpunkt rücken diese Woche die Veröffentlichungen der Quartalszahlen, die für Dynamik im Dow Jones sorgen können.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 170,90 Punkten. Bestimmend für den Handel dürften diese Woche weiterhin die Brexit-Ereignisse sein. Die technischen Indikatoren sind in der Summe neutral bis negativ zu werten. Unterstützungen befinden sich bei 170,73 und 170,16 Punkten. Widerstände lokalisieren wir bei 172,08 und 172,48 Punkten.

Einschätzung

Europäische Anleger setzen auf einen Abschluss im Brexit-Gezerre. Wie wir schon in unserer letzten Ausgabe andeuteten, dürfte ein erfolgreiches Brexit-Abkommen die Sorgen vor einer konjunkturellen Abkühlung in den Hintergrund stellen. Die europäischen Börsen hätten somit Spielraum für weitere Kursgewinne.

Stand. 21. Oktober 2019 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Christian Barth

Christian Barth

Der Diplom-Betriebswirt (FH) und Bankkaufmann ist seit 1998 bei der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft beschäftigt. Im Fondsmanagement verantwortet er drei Dachfonds sowie die Analyse von zahlreichen Aktien-, Renten- und Immobilienmärkten.

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