Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 04. – 08. November 2019

DAX

Der DAX setzte in der letzten Woche seinen Aufwärtstrend fort und schloss bei 12.961 Punkten, sodass er ein Wochenplus von 0,52 % erzielte und sogar sein Jahreshoch bei 12.992 Punkten zwischenzeitlich erreichte. Die Kauflaune hellte sich zum Ende der Woche auf, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten überraschend stark ausfielen, da 39.000 Stellen mehr als erwartet geschaffen wurden und der chinesische Caixin Einkaufsmanagerindex ebenfalls überraschend auf ein Zweijahreshoch anstieg. Technisch betrachtet befindet sich der DAX weiter im kurzfristigen Aufwärtstrendkanal, sodass eine nachhaltige Überwindung der 13.000er-Marke greifbar bleibt, insbesondere da der Markt mit einem soliden Aufwärts-Gap (12.961/13.068) in die neue Woche startete. Der RSI und Slow Stochastik deuten auf eine überkaufte Marktsituation hin, konnten sich jedoch leicht erholen und sprechen für ein gutes Momentum im Markt, sodass eine Weiterführung der Rally wahrscheinlich ist. Ob die Bullen jedoch so stark sind, um den DAX an das obere Bollinger-Band Richtung 13.200 Punkten zu schieben, sei erstmal dahingestellt. Unterstützung ergibt sich jedoch aus den USA, wo der S&P 500 und NASDAQ 100 ihre Allzeithochs erreicht haben. Sollten die Bären jedoch Aufwind erhalten, ergibt sich eine Unterstützungszone bei der 21-Tage-Linie bei 12.600 Punkten, die mit der Korrektur vom 18. Oktober korrespondiert.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit 3.623 Punkten aus dem Handel und lag somit im Vergleich zur Vorwoche nahezu unverändert. Überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA und China beflügelten den exportabhängigen Euro Stoxx 50 zum Wochenausklang. Es gelang ihm jedoch trotz guter Marktvorgaben zum wiederholten Male nicht, den wichtigen Widerstand bei 3.630 Punkten zu knacken. Der Aufwärtstrendkanal bleibt charttechnisch weiter intakt, da das Momentum weiter positiv ist und sich der RSI im neutralen Bereich befindet. Zudem öffnete der Markt heute Morgen mit einem Aufwärts-Gap (3.623/3.637). Diesem bullischen Trend stellt sich jedoch ein Verkaufssignal der Slow Stochastik entgegen, da im Überkauften-Bereich die schnelle Linie die langsame Linie nach unten gekreuzt hat. Für diesen Fall bleibt als Unterstützungszone das Jahreshoch aus dem Juli bei 3.570 Punkten, das in dieser Woche mit dem 20-Tage-Durchschnitt korrespondiert. Im Vergleich zur Vorwoche gibt es bis auf die Sitzung der Bank of England und einigen Einkaufsmanagerindizes weniger konjunkturrelevante Ereignisse, sodass das Augenmerk verstärkt auf die Quartalsberichte fällt.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 1,4 % zu. Er schloss bei 27.347 Punkten. Er befindet sich damit nur noch wenige Punkte unter seinem Allzeithoch von 27.399 Punkten. Diese Hürde sollte er heute meistern, S&P 500 und Nasdaq Composite haben bereits am Freitag ein neues Hoch erreicht. Die US-Notenbank hat in der Vorwoche, wie erwartet, die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Gleichzeitig signalisierte sie, diese unverändert lassen zu wollen, bis die Inflation spürbar anziehen sollte. Gute Arbeitsmarktdaten für den Oktober und ein nicht ganz so schlecht ausgefallener ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe sorgten für einen guten Ausklang der Woche. Am besten entwickelte sich jedoch der Gesundheitssektor (+3,0 %) sowie Technologie (+2,1 %). Wir halten das Aufwärtspotenzial aktuell nach wie vor für begrenzt, nachdem das bisherige Jahreshoch bei 27.399 Punkten zu Wochenbeginn wahrscheinlich eingestellt wird, könnte der Dow Jones könnte in den Bereich von 27.500 Punkten vorstoßen. Auf der Unterseite stellt die 27.000er Marke inzwischen die nächste Unterstützung dar. Eine weitere Unterstützung stellt die 50-Tage-Linie (aktuell bei 26.728 Punkten) dar. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir auf der Oberseite nicht viel verpassen und Erholungen aktuell nur kurzfristiger Natur sein werden.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 171,10 Punkten. Damit pendelt das Rentenbarometer weiterhin um die Unterstützung bei 171,25 Punkten. Entscheidend für die weitere Entwicklung könnte ein möglicher Test der 200-Tage-Linie werden, die derzeit bei ca. 170,27 Punkten verläuft. Sollte diese unterschritten werden, so ist mit einem Test der tieferliegenden Unterstützung bei 166,80 Punkten zu rechnen. Die technischen Indikatoren sind in der Summe neutral bis negativ zu werten. Widerstände lokalisieren wir bei 172,83 und 174,41 Punkten.

Einschätzung

Die Börsen besitzen noch etwas Spielraum nach oben, wir halten das Aufwärtspotenzial jedoch für begrenzt und glauben nach oben nicht viel zu verpassen. Ein Test der genannten Unterstützungen erscheint durchaus möglich.

Stand: 04. November 2019 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Dieter Langenbucher

Dieter Langenbucher

Der Diplom-Kaufmann univ. ist seit 2005 Portfoliomanager bei der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft und managt den FFPB MultiTrend Flex und den FFPB Rendite. Zudem ist er Mitglied des Anlageausschusses für institutionelle Mandate. Sein besonderes Interesse gilt der Marktstrategie.

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