für die Woche vom 09. – 13. Dezember 2019
DAX
Die internationalen Märkte haben nicht mehr viel Zeit, um die oft zitierte Jahresendrallye zu starten. Die vergangene Woche hatte zwar eine freundliche Tendenz, muss bislang aber lediglich als Korrektur auf die jüngsten Kursverluste betrachtet werden. Erst ein Anstieg über die letzten Tops würde die Lage signifikant verbessern. Der DAX ist aus der Seitwärtsrange nach unten ausgebrochen, konnte sich aber recht schnell wieder stabilisieren. Am Freitag ist es dem deutschen Leitindex sogar gelungen, wieder in den Bereich des Seitwärtskanals zu steigen. Der MACD-Indikator hat nach oben gedreht und steht nun vor einem Kaufsignal. Auffallend bleiben die rückläufigen Umsätze bei zuletzt steigenden Kursen. Nur wenn sich die Umsätze spürbar beleben, steigen die Chancen auf eine Jahresendrallye. Der Widerstand bei 13.374 Punkten bleibt weiterhin bestehen und erfordert frische Impulse, um durchbrochen zu werden. Die erste Unterstützungszone bei der 20-Tage-Linie (13.200 Punkte) bleibt ebenso weiterhin bestehen. Unterhalb dieser Marke sind Kursbewegungen bis zur zweiten Unterstützungszone bei ca. 12.990 Punkten (Hoch aus dem Oktober) möglich.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag nach einer turbulenten Woche mit 3.692 Punkten aus dem Handel und büßte auf Wochensicht -0,30 % ein. Nach der Ankündigung von Donald Trump zu Wochenbeginn Stahl aus Brasilien und Argentinien sowie französische Luxusgüter mit Zöllen zu belegen, brach der Euro Stoxx 50 bis zur Wochenmitte um knapp 100 Punkte ein. Konstruktive Handelsgespräche zwischen China und den USA sowie überraschend gute US-Arbeitsmarktdaten hievten den Euro Stoxx 50 zum Wochenschluss wieder nahezu auf sein Vorwochenniveau. Charttechnisch kommt wieder mehr Dynamik ins Spiel, jedoch bleiben die Widerstands- und Unterstützungszonen ähnlich zu den Vorwochen. Ein deutlicher Durchbruch des Oktober-Hochs bei 3.708 Punkten auf Schlusskursbasis bleibt weiterhin ein bullisches Signal. Nachdem die erste Unterstützungszone bei 3.650 Punkten letzte Woche in einem Zug durchbrochen wurde, konnte die zweite Unterstützungszone bei ca. 3.570 Punkten die Abwärtsbewegung stabilisieren. Ein Bruch dieser Unterstützungszone trübt die technische Aussicht stark ein, sodass die Bären erstmal wieder die Oberhand gewinnen würden. Diese Woche rücken die zwei altbekannten Themen des Jahres in den Mittelpunkt: Am Donnerstag finden die britischen Unterhauswahlen statt und am 15. Dezember sollen geplante Zölle in Höhe von 15 % auf chinesische Waren im Wert von ca. 150 Mrd. USD erhoben werden, falls bis dahin keine Einigung erzielt wird. Zudem tagen die Fed und die EZB, die voraussichtlich die Füße stillhalten werden.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche leicht um 0,1 %. Er schloss bei 28.015 Punkten. Überraschend robuste Arbeitsmarktdaten lupften den Dow nach einer volatilen Woche am Freitag wieder leicht über die 28.000 Punkte Marke. Zu Beginn der Woche war der Dow Jones noch bis auf 27.325 Punkte gerutscht, was einem Minus von 2,59 % entsprach. Wir interpretieren diese Bewegung nach oben als technische Reaktion, da sich die US-Börsen aus kurzfristiger Sicht im überverkauften Bereich befanden. Wir sehen noch etwas Luft nach oben für weitere Kursgewinne, das Allzeithoch vom 27.11.2019 bei 28.175 Punkten stellt den nächsten Widerstand dar. Sollte dieser überwunden werden, lässt sich ein Trend bis in den Bereich von 28.600 Punkten ableiten. Wir halten es nach wie vor für unwahrscheinlich, dass sich der Dow Jones ohne vorherige Konsolidierung längerfristig über der 28.000-er Marke halten können wird, wir erwarten zuvor weitere Konsolidierungsarbeit. Die US-Börsen sind aktuell sehr selektiv und die Rallye wird inzwischen von den Marktteilnehmern angenommen (Kontraindikator). Auf der Unterseite stellt das bisherige Allzeithoch von Mitte Juli 2019 bei 27.399 Punkten die nächste Unterstützung dar, gefolgt vom Bereich bei 27.250 Punkten. Aller Euphorie zum Trotz, insbesondere im Hinblick auf die eigentlich positive Saisonalität, gehen wir aktuell davon aus, dass wir auf der Oberseite nicht viel verpassen und derzeit die Risiken überwiegen.
Bund-Future
Der Wechsel auf den März-Kontrakt am Freitag ging mit einem Aufschlag von über 180 Ticks einher. Der Future verzeichnete leichte Verluste. Die guten US-Arbeitsmarktdaten haben den Bund-Future am Freitag belastet. Hinzu kommt die Charttechnik. Seit Oktober ist der Abwärtstrend tonangebend. Die Indikatoren auf Tagesbasis sind negativ. Solange der Abwärtstrend vorherrscht (aktuell bei 173,04) sollte mit einer Korrekturausdehnung gerechnet werden. Unterstützungen finden sich bei 171,62/72 sowie 170,92 (Tief vom 08.11.).
Einschätzung
Die Seitwärtsbewegung des Deutschen Aktienindex dürfte sich noch für wenigstens ein paar Tage fortsetzen. Darauf deutet das Ausbleiben der Nachfrage oberhalb der nächsten markttechnischen Barrieren hin. Erst oberhalb von 13.300 Punkten dürfte der DAX erneut Fahrt aufnehmen.
Stand: 09. Dezember 2019 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.