Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 03. – 07. Februar 2020

DAX

Das Geschehen an den internationalen Aktienmärkten steht derzeit ganz im Zeichen der Virus-Angst. Interessanterweise stellt sich nicht die Frage, ob sich durch das Virus, welches vor allem in China das dortige (Wirtschafts-)Leben stark beeinträchtigt, etwas am aktuellen Ausblick der Aktienmärkte ändert. Vielmehr ist der Handel von der Verunsicherung der Anleger geprägt sowie die Bereitschaft Gewinne mitzunehmen. Darauf deuten zumindest die anziehenden Umsätze hin. Bereits in unserem letzten Aktienmarktkommentar zum DAX haben wir auf die technischen Indikatoren hingewiesen. Der MACD-Indikator hatte eine Divergenz gebildet und der Stochastik-Indikator gab ein Verkaufssignal. Nachdem zugleich der seit August letzten Jahres bestehende Aufwärtstrend (aktuell bei 13.405 Punkten) nach unten verlassen wurde, ging es in der Folge mit den Kursen beim DAX deutlich nach unten. Die Verluste weiteten sich am Freitag nochmals aus, so dass der DAX mit Kursen unter der Marke von 13.000 Punkten aus dem Handel ging. Damit dürfte die Korrektur noch anhalten, ein Test des Unterstützungsbereichs bei 12.800 Punkten erscheint möglich.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.640 Punkten aus dem Handel und gab nach einer turbulenten Woche -3,68 % ab. Die positiven Quartalsberichte der US-Technologieunternehmen sorgten vergangene Woche zwar anfangs für Euphorie, jedoch überschatteten die Sorgen vor dem Coronavirus und deren Implikation auf die Weltwirtschaft die Stimmung. Die Volatilität hat an den europäischen Aktienmärkten in den letzten fünf Handelstagen markant zugenommen und zu einer Ausweitung der Bollinger-Bänder geführt. Aus charttechnischer Perspektive ist nach der Korrekturbewegung der Aufwärtstrend der vergangenen sechs Monate gebrochen und das Ausgangsniveau vom 02. Dezember 2019 wurde erreicht. Nachdem die 100-Tage-Linie bei 3.665 Punkten durchbrochen wurde, kommt die nächste größere Unterstützungszone bei 3.580 Punkten. Solange sich die Sorgen um das Coronavirus nicht ausräumen lassen, gehen wir erstmal nicht von relevanten Wertsteigerungen aus. Der RSI befindet sich aus technischer Sicht in einem positiven Bereich, jedoch war er in den letzten Wochen kein zuverlässiger Indikator. Mit Blick auf die neue Woche geht die Berichtssaison munter weiter und die Veröffentlichungen von globalen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe stehen an.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones korrigierte in der vergangenen Woche um 2,5 %. Er beendete die Handelswoche bei 28.256 Punkten. Er durchbrach damit die 38-Tage-Linie (aktuell bei 28.615 Punkten) und die 50-Tage-Linie (aktuell bei 28.436 Punkten). Erst am damaligen Verlaufshoch bei 18.164 Punkten vom 27. November 2019 fand der Dow Jones Unterstützung, das Tief am Freitag innerhalb des Tages notiert bei 28.169 Punkten. In diesem Bereich kann es nun zu einer technischen Reaktion nach oben kommen, jedoch sollte es für einen Aufbau von Positionen noch zu früh sein. Wir rechnen lediglich mit einer technischen Reaktion, die den Dow Jones in den Bereich von 28.600 Punkten führen könnte (38-Tage-Linie). Aus mittelfristiger Sicht halten wir den US-Markt noch nicht für bereinigt, so dass wir es für wahrscheinlich halten, dass der Dow Jones auch noch die 90-Tage-Linie (aktuell bei 28.814 Punkten) testen wird.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 175,00 Punkten. Damit konnte das Rentenbarometer in der letzten Woche deutlich zulegen. Hintergrund dürften zunehmende Sorgen um die Ausbreitung des Coronavirus sein. Die charttechnische Gesamtsituation des Bund-Futures ist als konstruktiv zu beurteilen. Unterstützend könnten zudem weiterhin korrigierende Aktienmärkte sein. Die nächsten Widerstände befinden sich bei 175,30 und 175,42 Punkten. Eine erste Haltemarke lokalisieren wir bei 174,16 Punkten.

Einschätzung

Der Handel an den internationalen Aktienmärkten ist stark geprägt von der zunehmenden Verunsicherung unter den Anlegern. Das Gute an der aktuellen Risiko-Aversion ist, dass sobald sich die Virus-Angst legt, es mit den Aktienkursen rasch nach oben gehen dürfte.

Stand: 03. Februar 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Dieter Langenbucher

Dieter Langenbucher

Der Diplom-Kaufmann univ. ist seit 2005 Portfoliomanager bei der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft und managt den FFPB MultiTrend Flex und den FFPB Rendite. Zudem ist er Mitglied des Anlageausschusses für institutionelle Mandate. Sein besonderes Interesse gilt der Marktstrategie.

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