Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 17. – 21. Februar 2020

DAX

Trotz der zunehmenden Sorgen um die Weltwirtschaft setzen die Aktienmärkte ihren Aufwärtstrend fort. Der DAX konnte in der letzten Woche um rund 1,70 % zulegen. Aktuell notiert der Index im Bereich der seit Mai 2019 bestehenden oberen Begrenzungslinie (aktuell bei 13.755 Punkten). Gelingt es, sich oberhalb dieser Marke zu etablieren, bestehen gute Chancen, dass der Index den vorausgelaufenen Indizes wie Dow Jones oder MDAX nachläuft. Die technischen Indikatoren geben aktuell, mit Ausnahme des ADX, keine negativen Divergenzen, jedoch stehen sie teilweise vor dem überkauften Bereich (RSI). Nachdem sich der DAX mittlerweile in einer sogenannten „uncharted area“ befindet, sind mögliche Widerstände aus Pivot-Zahlen abgeleitet. Als nächste Marken warten: 13.790 Punkte, gefolgt von 13.888, 13.920, 14.000 sowie 14.050 Punkten. Auf der Unterseite bietet die horizontale Linie bei 13.600 Punkten einen guten Support. Sollte dieser Bereich unterschritten werden, wartet mit dem Tief vom 10. Februar bei 13.445 eine markante Unterstützung, gefolgt von der 55-Tage-Linie bei 13.335 Punkten. Kurse darunter würden das Chartbild deutlich eintrüben.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.798 Punkten aus dem Handel und legte auf Wochensicht 1,11 % zu. In der vergangenen Woche erreichten einige Marktindizes wie der DAX, S&P 500 und der Dow Jones neue Bestmarken. Die Sorgen vor einer Ausweitung des Coronaviruses scheinen zunächst einmal verflogen. Aus charttechnischer Perspektive konnte sich der Euro Stoxx 50 nach seiner V-förmigen Erholung die zweite Woche in Folge in seinem Aufwärtstrendkanal behaupten. Das kurzfristige Intraday-Jahreshoch vom 3. Januar bei 3.808 konnte überwunden werden, sodass als nächster technischer Widerstand das Hoch aus dem März 2015 bei 3.836 die neue Messlatte ist, die nachhaltig überwunden werden muss, um neue Ziele anzustreben. Rücksetzer bis zu der ersten Unterstützungszone bei der 20-Tage-Linie bei 3.765 Punkten sowie bis zur 100-Tage-Linie bei 3.686 Punkten, bei deutlicher Verschlechterung der Nachrichtenlage, sind diese Woche durchaus möglich. In dieser Berichtswoche rücken einige Euro Stoxx 50 Schwergewichte wie z. B. die Allianz und AXA in den Fokus.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche 1 % zu. Er beendete die Handelswoche bei 29.398 Punkten. Der Dow Jones konnte seine Rekordjagd letzte Woche weiterführen und kratzte an der 29.600 Punktemarke. Die 30.000 Punktemarke erscheint diese Woche in greifbarer Nähe, da sich der Dow Jones innerhalb der letzten zwei Wochen sehr stark innerhalb des Aufwärtstrendkanals entwickelt hat. Zudem wurde der Widerstand bei 29.330 Punkten überwunden, der jetzt eine kurzfristige Unterstützung darstellt. In einem bearishen Szenario sind Korrekturen aus unserer Sicht bis zur 50-Tage-Linie bei 28.692 Punkten möglich. In einem bullishen Szenario sehen wir das Rekordhoch aus vergangener Woche bei 29.568 Punkten als kurzfristigen Widerstand. Die Dow Jones Futures deuten auf einen positiven Wochenstart hin, nachdem die US-Regierung angeblich steuerliche Anreize für den Kauf von Aktien schaffen will.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 174,44 Punkten und damit in etwa auf Vorwochenniveau. Die Ende letzter Woche veröffentlichten Daten zum deutschen BIP sowie der US-Datenreigen am Freitag sorgten nur für wenig Bewegung. Die technischen Indikatoren neigen derzeit zur Schwäche. Auch der ADX verliert an Dynamik. Aktuell nehmen daher die Zweifel zu, dass der Bund-Future schnell das Hoch vom 31. Januar bei 175,30 erreichen kann. Zuvor gilt es die Hürde bei 174,64/69 zu nehmen. Auf der Unterseite finden sich Unterstützungen bei 173,72 und 173,32.

Einschätzung

Trotz der noch unklaren Auswirkungen des Coronaviruses auf die Weltwirtschaft steigen die Aktienmärkte. Die Wahrscheinlichkeit auf weitere steigende Kurse dürfte immer geringer werden, vor allem wenn die diese Woche anstehenden Stimmungsindikatoren (ZEW) aus den USA eher negativ ausfallen. Die genannten Chartmarken sollten daher Beachtung finden.

Stand: 17. Februar 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Christian Curac

Christian Curac

Der zertifizierte Chartered Financial Analyst® (CFA®) ist Mitglied des Fondsmanagement Teams. Bevor er 2019 zu der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft kam, war er als Investment Performance Analyst innerhalb der Allianz SE Gruppe tätig. Er hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre von der Universität Regensburg.

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