für die Woche vom 25. – 29. Mai 2020
DAX
Wie in unserem letzten Marktkommentar geschrieben, hat der DAX im Wochenverlauf seinen zentralen Widerstand bei rund 11.000 Punkten getestet. Er schloss die Woche mit einem Plus von 5,8 %. Der DAX bewegt sich im Bereich von 11.000 Punkten weiterhin seitwärts. Der freundliche Wochenauftakt wird zunächst keine Änderung der technischen Lage nach sich ziehen. Auch wenn die Indikatorenlage leicht verbessert ist (MACD-Indikator hat mit dem Abprallen an seiner Triggerlinie ein neues Kaufsignal generiert), dürfte ein Ausbruch über den Bereich von 11.500 Punkten noch schwerfallen. Auf der Unterseite kommt dem Bereich um 10.500 Punkten eine wichtige Rolle zu. Hier verlaufen zum einen der seit März bestehende Aufwärtstrend (aktuell bei 10.508 Punkten) und zum anderen die steigende 38-Tage-Linie (10.495 Punkten). Ein Bruch dieser Zone würde weiteren Abgabedruck erzeugen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 2.905 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kurszuwachs von 4,87 %, sodass der Vorwochenverlust ausgeglichen wurde. Die Hoffnung auf einen baldigen Corona-Impfstoff sowie eine zweite Runde von Fiskalpaketen ließen die europäischen Börsen letzte Woche wieder aufatmen. Aus technischer Sicht ist der Euro Stoxx 50 wieder in seine Trading Range zwischen 2.800 und 3.000 Punkten zurückgekehrt, die sich seit Anfang April formiert hat. Zudem konnte er sich über die 20-Tage-Linie einpendeln. Ohne eine breite Volumensunterstützung am Markt bleibt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs jedoch tendenziell moderat. Wir sehen daher eine Seitwärtsbewegung innerhalb der Trading Range zwischen 2.800 und 3.000 Punkten kurzfristig als das wahrscheinlichste Szenario. Eine Eskalation des erneut aufkeimenden Handelsstreits zwischen den USA und China stellt aktuell eine potenzielle Bedrohung für die Erholung der Märkte dar. Die europäischen Futures signalisieren jedoch eine freundliche Markteröffnung. Fundamental betrachtet könnte heute der ifo-Index für den Mai neue Impulse setzten. Im April fiel der ifo-Index mit 74,3 Punkten katastrophal aus.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones erzielte in der vergangenen Woche einen Kursgewinn von 3,3 %. Er schloss bei 24.465 Punkten. Die anderen Standardindizes S&P 500 (+3,2 %) und Nasdaq Composite (+3,4 %) bestätigen diese Stärke. Besonders positiv entwickelte sich der Russell 2000 (+7,8 %). Positive Ergebnisse einer Studie 1, in der die Wirksamkeit eines Impfstoffs des US-Biotech Unternehmens Moderna gegen das Corona-Virus geprüft wird, sowie eine Teilöffnung aller 50 US-Bundesstaaten unterstützte die US-Börsen in der vergangenen Woche. Der Dow Jones hat aktuell größere Widerstände vor sich. Zum einen das bisherige Verlaufshoch vom 29. April bei 24.765 Punkten, als auch die 90-Tage-Linie bei 25.116 Punkten. Wir sehen in dieser Woche das Potenzial, dass der Dow Jones die 90-Tage-Linie testen wird und vielleicht auch einige Tage darüber schließen können wird, eventuell um das Gap bei 25.227 Punkten zu schließen. An ein nachhaltiges Überwinden glauben wir jedoch zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Dafür wirken die US-Börsen auf uns zu ausgelaugt. Im Bereich über 24.800 Punkten sollte sich der Dow Jones mit weiteren Kursgewinnen zunächst schwertun. Auf der Unterseite bietet der Bereich knapp unter der 24.000-er Marke, sowie im weiteren Verlauf die 38-Tage-Linie (aktuell bei 23.557 Punkten) bzw. die 50-Tage-Linie (aktuell bei 22.919 Punkten) Unterstützung. Heute feiert die USA den „Memorial Day“, sodass wir eine verkürzte Handelswoche haben werden. Insgesamt gesehen sind wir für diese Woche noch positiv gestimmt.
Bund-Future
Der Bund-Future notiert aktuell bei 173,21 und hat sich in der letzten Woche 62 Ticks verloren. Zugleich wurde der seit März bestehende Aufwärtstrend gebrochen. Positiv in diesem Zusammenhang ist, dass ein neuer dynamischer Abwärtstrend bislang vermieden werden konnte. Wir gehen im aktuellen Umfeld von einer Fortsetzung des Seitwärtstrends zwischen 172 % und 174 % aus.
Einschätzung
Die internationalen Märkte zeigen weiterhin Schwächen mit dem Umgang einer neuen Normalität. Zu unsicher sind weiterhin die Aussichten und die weitere Entwicklung in der Wirtschaft. Entsprechend schwanken die Kurse zwischen Hoffen und Bangen oder anders ausgedrückt zwischen der Chance auf einen Ausbruch nach oben und dem Risiko eines erneuten Rückschlags.
Stand: 25. Mai 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.