für die Woche vom 22. – 26. Juni 2020
DAX
Der DAX ging am Freitag mit einem Punktestand von 12.330 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kurszuwachs von 3,18 %. Die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle ließ den Dax in einem zwischenzeitlichen Rückschlag im Wochentief bis auf 11.597 Punkte fallen. Die Sorgen verringerten sich jedoch in Anbetracht der riesigen Konjunkturpakete und Notenbankhilfen zügig. Charttechnisch betrachtet befindet sich der DAX wieder in einer schwankungsintensiveren Phase, die jedoch eine gewisse Stabilität suggeriert nachdem der DAX dem Wirecard Debakel trotzen konnte und sich von den kürzlichen Kursrückschlägen relativ schnell erholte. Solange die 200-Tage-Linie bei 12.150 Punkten gehalten werden kann, sollte der mittelfristige Aufwärtstrend noch intakt sein. Neue Rekordstände sind jedoch aus technischer Sicht unwahrscheinlich. Mittelfristig sehen wir den DAX in einer Trading-Range zwischen 11.300 und 12.900 Punkten. Bei steigender Nervosität könnte sich die Handelsspanne nach unten jedoch rasch auf 10.500 Punkte ausweiten. In der neuen Woche stehen mit der Veröffentlichung des ifo Geschäftsklimaindexes und dem Verbrauchervertrauen der Universität Michigan sowie einiger globaler Einkaufsmanagerindizes relevante Sentimentdaten auf der Agenda.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.269 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kurszuwachs von 3,67 %. Der Euro Stoxx 50 konnte trotz zunehmender Corona-Neuinfektionen zulegen. Der Wochenstart wird jedoch durch neue Covid-19 Fälle in den USA, die z. B. zu Apple Store Schließungen führten, belastet. Charttechnisch betrachtet deutet der Verlauf des Euro Stoxx 50 auf eine Konsolidierungsbewegung hin. Erst ein nachhaltiges Überschreiten der 200-Tage-Linie (aktuell bei 3.379 Punkten) würde dem Euro Stoxx 50 weiteres Aufwärtspotenzial geben und ein deutliches Kaufsignal senden. Sollte der Euro Stoxx 50 an der 200-Tage-Linie jedoch anhaltend scheitern sowie eine fundamentale Verschlechterung der Marktlage eintreten, steigt das Risiko einer Korrektur bis zum unteren Bollinger-Band bei ca. 2.980 Punkten signifikant an. Fundamental betrachtet erwarten uns diese Woche Einkaufsmanagerindizes für den Juni und private Konsumdaten aus den USA, die im gegenwärtigen Umfeld eine hohe Marktrelevanz aufweisen.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones erzielte in der vergangenen Woche ein Plus von 1,0 % und schloss bei 25.871 Punkten. Es gelang ihm bisher nicht, sich über der aus mittelfristiger Sicht wichtigen 200-Tage-Linie (aktuell bei 26.312 Punkten) zu etablieren. Ausflüge darüber waren in der vergangenen Woche nur kurzfristiger Natur. Auf der Unterseite hat die wichtige Unterstützung im Bereich von 25.000 Punkten zunächst gehalten. Aus kurzfristiger Sicht erscheint ein erneuter Versuch die 200-Tage-Linie zu überschreiten in dieser Woche durchaus realistisch. Wichtig wäre das Schließen des Gaps bei 26.837 Punkten von Anfang Juni, da dies eine bedrohliche charttechnische Umkehrformation (Inselumkehr) neutralisieren würde. Dennoch sehen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr Potenzial als den Bereich von 27.572 Punkten. Wir glauben, dass zum aktuellen Zeitpunkt Erholungsversuche des Dow Jones eher kurzfristiger Natur sind und die Konsolidierung aus mittelfristiger Sicht noch nicht ausgestanden ist und den Dow Jones zumindest in den Bereich von 24.000 Punkten führen sollte. Aus unserer Sicht sind die US-Börsen aktuell an einer entscheidenden Position, denn bei der Rallye der letzten Wochen könnte es sich lediglich um eine Bärenmarktrallye gehandelt haben. Dann müssten sich die Marktteilnehmer jetzt defensiver positionieren. Die US-Indizes müssten sich aktuell stabil über der 200-Tage-Linie halten, um eine Bestätigung für weiteres Aufwärtspotenzial generieren zu können. Wir glauben, dass das Aufwärtspotenzial auf Sicht der nächsten Wochen gering ist.
Bund-Future
Der Bund-Future notiert derzeit bei 175,77 Punkten. Im bisherigen Juni-Verlauf konnte er einen beachtlichen Aufwärtstrend generieren. Positiv zu erwähnen ist, dass das Rentenbarometer sowohl seine 200-Tage-Linie bei 172,92 Punkten als auch seine 90-Tage-Linie (173,56) sowie seine 38-Tage-Linie bei 173,85 Punkten nachhaltig überwinden konnte. Im Bereich um 176 Punkte befindet sich ein kurzfristiger Abwärtstrend, der aus den alten Hochpunkten resultiert. Sollte das Rentenbarometer diesen überwinden, so wäre prinzipiell Luft bis zum Allzeithoch bei 179,66 Punkten. Kurzfristig erwarten wir jedoch einen Seitwärtstrend um 175 Punkte.
Einschätzung
Erholungsversuche der Aktienmärkte sollten auf aktuellem Niveau eher kurzfristiger Natur sein. Aus mittelfristiger Sicht halten wir die Börsen nach wie vor reif für eine Konsolidierung und halten demzufolge das Aufwärtspotenzial für begrenzt. Unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten erscheint eine defensive Positionierung attraktiv und ratsam.
Stand: 22. Juni 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.