für die Woche vom 29. Juni – 3. Juli 2020
DAX
Der DAX ging am Freitag mit einem Punktestand von 12.089 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kursverlust von 1,95 %. Die Sorge vor einer sich wieder verschärfenden Corona-Krise hat zum Wochenschluss den Dax ins Minus gedrückt und der Terminmarkt signalisierte eine leichtere Eröffnung, die jedoch nicht eingetroffen ist. Aus technischer Sicht war die vergangene Woche wenig aussagekräftig, jedoch sinken die Umsätze seit Monatsanfang, sodass von einer abwartenden Haltung der Marktteilnehmer auszugehen ist und eine Bestätigung dafür ist, dass dieser raschen Markterholung nicht getraut wird. Sollte die 200-Tage-Linie bei 12.155 Punkten nicht bald wiedererobert werden, ist ein Bruch der Aufwärtstrendlinie sehr wahrscheinlich, die aus dem Verkaufsdruck resultiert. Mittelfristig sehen wir den DAX weiterhin in einer Trading-Range zwischen 11.300 und 12.900 Punkten. Im DAX stehen diese Woche neben den weiteren Entwicklungen in der Causa Wirecard die erwogene Stellenstreichung von ca. 7.000 Stellen bei der Commerzbank im Fokus.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.204 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kursverlust von 1,98 %. An den europäischen Börsen ging es am Freitag bergab, nachdem in einzelnen US-Bundesstaaten wie Texas und Florida die Lockerungsmaßnahmen aufgrund von steigenden Covid-19 Infektionen zurückgenommen werden mussten. Der vorbörsliche Futureshandel deutet auf eine Fortsetzung des Ausverkaufs von Freitag hin. Charttechnisch betrachtet hat sich die vergangene Woche angedeutete Konsolidierungsbewegung bestätig. Durch die Verschlechterung der Lage in den USA, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur in dieser Woche an, sodass wir Korrekturen bis zum unteren Bollinger-Band bei 3.107 Punkte als wahrscheinlich erachten. In einem Aufwärtsszenario erwies sich die 200-Tage-Linie bei 3.370 Punkten Punkten als sehr schwer zu überwindende Widerstandslinie. Von größerer Markrelevanz wird in dieser Woche in Europa eine mögliche Verlängerung der Brexit-Übergangsfrist sein und in den USA der ISM Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sowie die monatliche Veränderung Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft sein.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones korrigierte in der vergangenen Woche um 3,1 % und schloss bei 25.016 Punkten. Sehr schwach entwickelten sich Energietitel (-6,5 %) und Finanzwerte (-5,3 %), während der IT-Sektor (-0,5 %) relative Stärke zeigte. Zu Beginn der Woche hat der Dow Jones noch einmal versucht, die aus mittelfristiger Sicht wichtige 200-Tage-Linie (aktuell bei 26.282 Punkten) zu überschreiten, scheiterte aber zunächst daran. Freitag schloss er nur noch wenig über der aus unserer Sicht ebenfalls wichtigen Unterstützung im Bereich von 25.000 Punkten. Auch die 50-Tage-Linie (aktuell bei 24.926 Punkten) verläuft dort. So sehen wir den Dow Jones auf diesem Niveau aktuell gut unterstützt, so dass wir eine technische Reaktion nach oben für wahrscheinlich halten, sprich ein erneuter Test der 200-Tage-Linie in dieser Woche scheint durchaus realistisch. Nach oben sehen wir derzeit nicht mehr Potenzial, als das Schließen des Gaps bei 26.837 Punkten von Anfang Juni. Ein Schließen dieses Gaps wäre aus charttechnischer Sicht sehr wichtig, da es eine bedrohliche charttechnische Umkehrformation (Inselumkehr) neutralisieren würde. Wir gehen jedoch davon aus, dass zum aktuellen Zeitpunkt Erholungsversuche des Dow Jones nur kurzfristiger Natur sein werden und die Konsolidierung aus mittelfristiger Sicht noch nicht ausgestanden ist und den Dow Jones zumindest in den Bereich von 24.000 Punkten führen sollte. Aus unserer Sicht sind die US-Börsen aktuell an einer entscheidenden Position, denn bei der Rallye der letzten Wochen könnte es sich lediglich um eine Bärenmarktrallye gehandelt haben. Dann müssten sich die Marktteilnehmer jetzt defensiver positionieren. Die US-Indizes müssten sich aktuell stabil über der 200-Tage-Linie halten, um eine Bestätigung für weiteres Aufwärtspotenzial generieren zu können. Wir glauben, dass das Aufwärtspotenzial auf Sicht der nächsten Wochen gering ist.
Bund-Future
Der Bund-Future notiert derzeit bei 176,47 Punkten. Im bisherigen Juni-Verlauf konnte er seinen beachtlichen Aufwärtstrend fortführen und entwickelte sich gegensätzlich zum Aktienmarkt. Auf Jahressicht ergibt sich eine Seitwärtsbewegung, die aufgrund der gestiegenen Risikoaversion für konstantes Kaufinteresse am Rentenmarkt sorgt.
Einschätzung
Aus mittelfristiger Sicht halten wir die Börsen nach wie vor reif für eine Konsolidierung und halten demzufolge das Aufwärtspotenzial für begrenzt. Unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten erscheint eine defensive Positionierung ratsam.
Stand: 29. Juni 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.