für die Woche vom 17. – 21. August 2020
DAX
Der DAX ging am Freitag mit einem Punktestand von 12.901 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kursgewinn von 1,78 %. In den letzten Tagen haben wir beim DAX Anschlusskäufe gesehen, welche jedoch nicht ausreichten, um den Index nachhaltig über die Marke von 13.000 Punkten zu hieven. Auffallend war die Schwäche zum Wochenschluss. Belastend wirkten dabei Konjunkturdaten aus China sowie den USA. Solange der DAX oberhalb der Marke von 12.737 Punkten notiert (Aufwärtstrend seit Mitte Mai) besteht weiterhin ein bullisches Szenario. Ein Anstieg über die Marke von 13.054 Punkten (Aufwärtstrend seit Ende 2018) könnte zusätzliche Dynamik in den Markt bringen. Damit wäre im Prinzip der Weg frei Richtung Allzeithoch bei 13.795 Punkten. Dies ist jedoch rein spekulativ und angesichts der Saisonalität derzeit eher unwahrscheinlich. Vielmehr können wir uns einen Test des Aufwärtstrends seit Mai vorstellen. Ein Bruch würde die dann vorhandene Abwärtsdynamik beschleunigen und uns in Kursbereiche zwischen 12.253 und 12.500 Punkte führen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.305 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kursgewinn von 1,61 %. Die Erholungsbewegung ist auch hier wie beim DAX zum Wochenschluss abrupt zum Stillstand gekommen. Allerdings besteht weiter die Hoffnung auf ein bullisches Szenario. Dazu müsste der europäische Standardwerteindex jedoch die fallende 200-Tage-Linie bei 3.328 Punkten nachhaltig überwinden. Für diesen Fall wären Kursavancen bis an die Marke von 3.400 Punkten möglich. In einem negativen Szenario würde der Abverkaufsdruck deutlich zunehmen, falls das untere Bollinger-Band bei 3.182 Punkten nachhaltig unterschritten wird.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones zeigte sich in der vergangenen Woche erneut sehr robust. Er stieg um 1,8 % und schloss bei 27.931 Punkten. Industriewerte (+3,1 %) und Energietitel (+2,3 %) sorgten für eine deutlich bessere Entwicklung des Dow Jones – der Nasdaq Composite konnte lediglich um 0,1 % zulegen. Getragen wurde diese Entwicklung durch überwiegend positive Makro-Daten, so meldeten sich vergangene Woche erstmals seit März weniger als 1 Million US-Amerikaner arbeitslos. Der Dow Jones zeigte in der vergangenen Woche Respekt vor der 28.000 Punkte Marke, der eher eine psychologische Bedeutung zukommt, aber das Verlaufshoch der vergangenen Woche bei 28.154 Punkten stieß auch auf einen kleineren Widerstand von Ende November 2019. Von größerer Bedeutung sehen wir das Gap bei 28.403 Punkten. Nachdem der Dow Jones in den letzten elf Handelstagen neunmal gestiegen ist, scheint ein nachhaltiges Überwinden dieses Gaps ohne vorherige Konsolidierung nicht wahrscheinlich. Wir erwarten eine deutliche Abschwächung des Momentums und halten das Aufwärtspotenzial für die nächsten Wochen für sehr begrenzt. Auf der Unterseite ist der Dow Jones durch die 200-Tage-Linie (aktuell bei 26.257 Punkten) gut abgesichert, zusätzlich auch durch die 50-Tage-Linie (aktuell bei 26.498 Punkten). Aller Euphorie und frischen Kaufsignalen (50-Tage-Linie konnte die 200-Tage-Linie überwinden) zum Trotz halten wir das Aufwärtspotenzial aktuell für begrenzt. Ein Retest der 200-Tage-Linie wird über kurz oder lang kommen und wird mehr Klarheit über die mittelfristige Ausrichtung der US-Märkte bringen. Wir sehen die US-Börsen aktuell an einer entscheidenden Position, denn bei der Rallye der letzten Wochen könnte es sich lediglich um eine Bärenmarktrallye gehandelt haben. Dann müssten sich die Marktteilnehmer jetzt defensiver positionieren. Die US-Indizes müssten sich aktuell stabil über der 200-Tage-Linie halten, um eine Bestätigung für weiteres Aufwärtspotenzial generieren zu können.
Bund-Future
Der Bund Future schloss am Freitag bei 175,76 Punkten. Die vergangene Woche brachte weltweit steigende Zinsen mit sich, so auch in Deutschland. Dies führte dazu, dass die 38-Tage-Linie (aktuell bei 176,55 Punkten) und die 50-Tage-Linie (aktuell bei 176,25 Punkten) nicht gehalten werden konnten, vielmehr wurde das Verlaufshoch von Ende Januar bei 175,30 Punkten getestet. Die oben genannten Durchschnittslinien stellen jetzt Widerstände dar. Wir sehen aktuell nur eine geringe Gefahr für weitere Kursverluste beim Bund-Future, steigende Corona-Fälle in Europa und anhaltende Staatsanleihenkäufe der EZB sollten beim Bund-Future für die nötige Unterstützung sorgen.
Einschätzung
Die Aktienmärkte tendieren aufgrund der Saisonalität und der vermehrt aufkommenden Angst vor einer zweiten Pandemiewelle eher abwartend. Wir bleiben daher weiter bei Aktieninvestment global diversifiziert und achtsam positioniert.
Stand: 17. August 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.