für die Woche vom 7. – 11. September 2020
DAX
Der Deutsche Aktienindex verlor in der vergangenen Handelswoche 191 Punkte oder 1,5 %. Zunächst war die Entwicklung noch positiv zu beurteilen, da der DAX auf den höchsten Stand seit Februar kletterte. Gegen Ende der Woche gaben die Kurse jedoch wieder nach. Für die weitere Entwicklung wird entscheidend sein, ob die Kreuzunterstützung bei 12.913, 12.904/12.866 sowie die 50-Tage-Linie bei 12.805 Punkten erfolgreich verteidigt werden kann. Die technischen Indikatoren mahnen jedoch zur Vorsicht. So generierte der MACD auf Tagesbasis ein Ausstiegssignal. Ebenfalls negativ zu werten ist derzeit der saisonale Faktor. Die nächst tieferen Unterstützungen befinden sich bei 12.634 sowie dann beim Tief des Juli bei 12.254 Punkten sowie der 200-Tage-Linie, die derzeit bei 12.198 Punkten verläuft. Auf der Oberseite wäre ein Anstieg über die Marke von rund 13.200 Punkten vonnöten, um das charttechnische Gesamtbild aufzuhellen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 notiert derzeit bei 3.288 Punkten. In der letzten Woche hatten wir an dieser Stelle geschrieben, dass das seinerzeitige Überwinden der 200-Tage-Linie aus unserer Sicht nicht nachhaltig war. Diese Entwicklung scheint sich zu bestätigen. So notiert der Euro Stoxx 50 aktuell wieder unter seiner 200-Tage-Linie, die derzeit bei 3.298 Punkten verläuft. Die nächste bedeutendere Unterstützung befindet sich bei 3.206 Punkten in Form der 90-Tage-Linie. Auf der Oberseite wartet bei 3.304 Punkten ein Widerstand in Form der 38-Tage-Linie. Analog zum DAX sind auch beim Euro Stoxx 50 die charttechnischen Indikatoren kurzfristig eher negativ zu interpretieren.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 1,8 %. Er schloss bei 28.133 Punkten. Dennoch konnte er das Gap vom 21.Februar bei 28.893 Punkten schließen, ehe Gewinnmitnahmen insbesondere im Technologiesektor und bei Wachstumswerten einsetzten. Die anderen marktbreiten Indizes mussten stärkere Kursverluste hinnehmen. Aus technischer Sicht ist bisher kein größerer Schaden entstanden, die schwachen Tage reichten nicht mal aus, die 38-Tage-Linie (derzeit bei 27.489 Punkten) bzw. das Verlaufshoch von Anfang Juni bei 27.580 Punkten zu testen. Die Konsolidierung ist aus unserer Sicht unvollendet, deshalb sollte das Aufwärtspotenzial derzeit beim bisherigen Allzeithoch bei 29.569 Punkten limitiert sein. Die Divergenzen, die sich seit geraumer Zeit herausgebildet haben, können nicht in zwei schwachen Tagen abgebaut werden und mahnen nach wie vor zur Vorsicht. Ein Retest der 200-Tage-Linie wird über kurz oder lang kommen und wird mehr Klarheit über die mittelfristige Ausrichtung der US-Märkte bringen. Wir sehen die US-Börsen aktuell an einer entscheidenden Position, denn bei der Rallye der letzten Wochen könnte es sich lediglich um eine Bärenmarktrallye gehandelt haben. Dann müssten sich die Marktteilnehmer jetzt defensiver positionieren. Die US-Indizes müssten sich aktuell stabil über der 200-Tage-Linie halten, um eine Bestätigung für weiteres Aufwärtspotenzial generieren zu können.
Bund Future
Der Bund-Future konnte in der vergangenen Handelswoche um 78 Ticks zulegen. Die technischen Indikatoren sind derzeit in der Summe neutral zu werten. Kommt es jedoch an den Aktienmärkten zu stärkeren Kursverlusten, so könnte das Rentenbarometer hiervon möglicherweise profitieren. Der nächste Widerstand befindet sich in Form der 38-Tage-Linie bei 176,24 Punkten. Auf der Unterseite befindet sich die 90-Tage-Linie bei 175,30 und die 200-Tage-Linie bei 173,96 Punkten.
Einschätzung
Es zeigt sich aktuell, dass es für die Indizes schwerfällt, die genannten Widerstandszonen nachhaltig zu überwinden. Hinzu kommt, dass aktuell die Saisonalität gegen weiter steigende Aktienkurse spricht. Wir bleiben daher bei Aktieninvestment global diversifiziert und achtsam positioniert.
Stand: 7. September 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.