Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 14. – 18. September 2020

DAX

Der Deutsche Aktienindex legte in der vergangenen Handelswoche um 360 Punkte oder 2,8 % zu. Die an dieser Stellte in der vergangenen Woche angesprochene Kreuzunterstützung im Bereich um 12.900 Punkten konnte den Bären bislang Widerstand leisten und hat wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass temporäre Marktschwächen bislang immer gekauft werden. Somit bleibt es in den letzten drei Monaten bei einer Seitwärtsbewegung der deutschen Standardwerte. Allerdings ist die Grundtendenz leicht positiv. Diese bleibt erhalten, solange die Marken von 12.913 und 12.880 Punkten nicht nachhaltig verletzt werden. Bei einem Eintreten des negativen Szenarios könnte ein Test der 200-Tage-Linie bei 12.197 Punkten in den Fokus rücken. Auf der Oberseite befinden sich bei 13.200, 13.314 und 13.460 Punkten Widerstände. Bei einem Überwinden dieser rückt das Allzeithoch bei 13.795 Punkten in den Fokus.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 notiert derzeit bei 3.315 Punkten. Analog zum DAX konnten auch die europäischen Standardwerte in der vergangenen Handelswoche Kursgewinne verbuchen. Auf der Oberseite befindet im Bereich um 3.400 Punkte ein signifikanter Widerstand, den es zu überwinden gilt. Kurz darüber befindet sich bei 3.451 Punkten das Verlaufshoch des Ausbruchsversuchs aus dem Juli. Erst bei einem Überwinden dieses Widerstandes wäre der Weg für weitere Kursgewinne frei. Auf der Unterseite befinden sich Unterstützungen bei 3.265, 3.054 und 3.024 Punkten.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 1,7 %. Er schloss bei 27.666 Punkten. Die marktbreiten Indizes verloren deutlicher, mit dem S&P 500 (-2,5 %), Nasdaq Composite (-4,1 %) und Russell 2000 (-2,5 %). Im heutigen Wochenauftakt ist von einer negativen Stimmung nicht mehr viel zu spüren, die Futures sind deutlich im Plus, im Fall des Dow Jones um ca. 1 %. So blieb die Konsolidierung im Dow Jones erstaunlich milde, er fand bisher Unterstützung an der 38-Tage-Linie (aktuell bei 27.586 Punkten). Auch das Verlaufshoch vom 8. Juni 2020 verläuft mit 27.580 Punkten in diesem Bereich und zeigt seine unterstützende Wirkung. Eine stärkere Korrektur fand im S&P 500 (-7 %) und Nasdaq Composite (-10 %) seit Erreichen des Jahreshochs statt. Insofern können die US-Indizes auch wieder eine technische Reaktion nach oben zeigen. Dies sollte aber aus unserer Sicht nur von kurzfristiger Natur sein. Das Erreichen des Verlaufshochs von Anfang September bei 29.199 Punkten erscheint als technische Reaktion zwar möglich, die Divergenzen, die sich seit geraumer Zeit herausgebildet haben, können jedoch nicht in einigen schwachen Tagen abgebaut werden und mahnen nach wie vor zur Vorsicht. Ein Retest der 200-Tage-Linie (aktuell bei 26.299 Punkten) wird über kurz oder lang kommen und wird mehr Klarheit über die mittelfristige Ausrichtung der US-Märkte bringen. Wir sehen die US-Börsen aktuell an einer entscheidenden Position, denn bei der Rallye der letzten Wochen könnte es sich lediglich um eine Bärenmarktrallye gehandelt haben. Dann müssten sich die Marktteilnehmer jetzt defensiver positionieren. Die US-Indizes müssten sich aktuell stabil über der 200-Tage-Linie halten, um eine Bestätigung für weiteres Aufwärtspotenzial generieren zu können.

Bund Future

Durch den Kontraktwechsel verlor der Bund-Future in der letzten Handelswoche, im Anschluss daran war eine Seitwärtsbewegung festzustellen. Aktuell notiert das Rentenbarometer bei 174,13 Punkten. Die technischen Indikatoren sind derzeit in der Summe neutral bis leicht positiv zu werten. Kommt es an den Aktienmärkten zu stärkeren Korrekturen, so könnte das Rentenbarometer hiervon möglicherweise profitieren.

Einschätzung

Positiv zu werten ist die Tatsache, dass bei einer Marktschwäche in den Folgetagen bislang relativ zuverlässig Aktien gekauft werden und sich dadurch keine wirklich negative Grundtendenz aufbauen kann. Allerdings warnt die Saisonalität zur Vorsicht. Des Weiteren gibt unseres Erachtens auch die Entwicklung des Infektionsgeschehens bei unseren Nachbarn Anlass zur Sorge. Wir bleiben daher bei unserer vorsichtigen Markteinschätzung.

Stand: 14. September 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Norbert Frey

Norbert Frey

Leiter Fondsmanagement. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er bei Banken und Versicherungen tätig und verfügt über eine mehr als 30-jährige Berufserfahrung.

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