Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 18. – 22. Januar 2021

DAX

Der DAX hat sich in der letzten Woche bis zum Donnerstag um die Marke von 14.000 Punkten bewegt. Dann kam der Freitag und die Angst vor einer weiteren Zuspitzung bei den Corona-Zahlen ließ den DAX einbrechen. Der Index schloss bei 13.788 Punkten und somit 1,86 % tiefer als die Vorwoche. Die Frage stellt sich, ob wir damit in den Korrekturmodus eingekehrt sind. Charttechnisch hat es fast den Anschein. Per Freitagsschlusskurs fiel der DAX unter den seit Oktober bestehenden Aufwärtstrend (aktuell 13.847 Punkten). Sollte es nicht schnell zu einem Pull-Back kommen, drohen weitere Abgaben bis in den Bereich der 38-Tage-Linie bei 13.523 Punkten. Erst mit einer Rückkehr in den vorgenannten Aufwärtstrend – besser noch über die Widerstandslinie bei 14.000 Punkten – bestünden gute Aussichten auf weiter steigende Kurse. Falls nicht, sollten wir uns auf eine längere Konsolidierung einstellen.

 

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.599 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht seinen ersten Kursverlust (-1,26 %) im neuen Jahr. Technisch betrachtet, zeigt der Euro Stoxx 50 gewisse Ermüdungserscheinungen, die jedoch noch nicht beunruhigend sein müssen, da er weiter auf einem Niveau innerhalb des positiven Aufwärtstrends über der 38-Tage-Linie bei 3.546 Punkten rangiert. Attraktive Chancen bietet das gegenwärtige Chartbild aber auch nicht zwingend. Das hohe Niveau der letzten Wochen, zum Teil über dem oberen Bollinger-Band, deutet an, dass die positiven Aspekte der gegenwärtigen Entwicklungen stärker eingepreist sind, als die potenziellen Risiken in Europa, die durch Lockdown-Verschärfungen und das Impf-Chaos im Markt schlummern. Unsere Einschätzung aus der vergangenen Woche, dass kurzfristig mit gewissen Rückschlägen zu rechnen sein muss, behalten wir bei. Leichte Abschläge deuten sich zum heutigen Wochenstart im Futures-Handel an. In dieser Woche richten sich die Augen verstärkt auf die USA, da zum einen die Quartalszahlen einiger namhafter Banken und Unternehmen veröffentlicht werden und zum anderen Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten sein Amt antritt.

 

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 0,9 %. Er schloss bei 30.814 Punkten. Er konnte zwar intraday mit 31.224 Punkten ein neues Allzeithoch erreichen, dieses aber nicht halten. Gegen den Trend robust zeigten sich Small Caps, Biotech und auch Halbleiter. Die aktuelle Woche wird im Zeichen der Berichtssaison stehen, nachdem die Banken in der Vorwoche diese eröffneten, mit über den Erwartungen liegenden Ergebnissen. Dies kann zu neuen positiven Impulsen führen, so dass das Intraday-Hoch von 31.224 Punkten überwunden werden kann. Wir halten das Aufwärtspotenzial jedoch zunächst für begrenzt. Das Momentum hat sich bereits seit Ende November, als der Dow Jones erstmals die 30.000-er Marke übersprang, abgeschwächt. Es scheint uns aktuell zu viel Optimismus seitens der Marktteilnehmer vorzuherrschen, was die US-Börsen anfällig für eine Konsolidierung machen sollte. Eine Konsolidierung könnte zunächst bis in den Bereich von 29.200 Punkten führen (Verlaufshoch von Anfang September 2020) und im weiteren Verlauf bis in den Bereich von 28.495 Punkten führen, dort wurde Anfang November ein Gap eröffnet.

 

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 177,76 %-Punkten. Obwohl er kurzfristig von der leichten Aktienmarktschwäche profitieren sollte, bewegt sich er sich in einem Abwärtstrend. Der seit März bestehende Aufwärtstrend (aktuell bei 175,44 %-Punkten) rückt damit immer näher. Die Indikatoren sind aktuell wenig aussagekräftig. Einen kurzfristigen Anstieg über die Marke von 178 %-Punkten erachten wir als nicht wahrscheinlich. Eher sollten wir uns auf tiefere Kurse einstellen.

 

Einschätzung

Wir erwarten, dass der Aufwärtstrend bei den Aktien noch anhält. Allerdings ist die soeben eingeläutete Konsolidierungsphase noch nicht abgeschlossen und könnte die Märkte noch belasten.

Gemälde GL-Saal
Christian Curac

Christian Curac

Der zertifizierte Chartered Financial Analyst® (CFA®) ist Mitglied des Fondsmanagement Teams. Bevor er 2019 zu der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft kam, war er als Investment Performance Analyst innerhalb der Allianz SE Gruppe tätig. Er hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre von der Universität Regensburg.

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