für die Woche vom 01. – 05. März 2021
DAX
Der Deutsche Aktienindex musste in der vergangenen Handelswoche einen Verlust in Höhe von 207 Punkten oder 1,5 % hinnehmen. Für einen Ausbruch aus der Seitwärtsrange nach oben müsste der Index das Allzeithoch bei 14.169 Punkten überwinden. Auf der Unterseite befinden sich Unterstützungen bei 13.795 Punkten und eine Etage tiefer bei rund 13.600 Punkten. Mit der erstgenannten Marke kämpft der Markt. In der heutigen Eröffnung konnte sie wieder zurückerobert werden. Als Warnsignal sind einige technische Indikatoren zu werten. So liefern der MACD und der Stochastik ein Verkaufssignal. Als weiterer Belastungsfaktor kommt hinzu, dass der Kursdax ohne Dividenden den Widerstand bei rund 6.000 Punkten erneut nicht überwinden konnte. Da sich die Bollinger Bänder verengen, könnte bald eine Entscheidung fallen, da oftmals in solchen Situationen stärkere Bewegungen zu beobachten sind. Es gilt also: bei einem Überwinden der 14.169 Punkte ist der Weg nach oben charttechnisch frei, bei einem Rückgang unter 13.800 und 13.600 Punkte wird sich die Korrektur bis mindestens 13.376 Punkte ausweiten.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.636 Punkten aus dem Handel und erzielte auf Wochensicht einen Kursverlust von -2,09 %. Diese Woche starten wir in den März, der historisch betrachtet als einer der besten Börsenmonate im Jahr gilt. Der dynamische Anstieg der Anleihenrenditen in der vergangenen Woche, insbesondere in den USA, könnte jedoch weiterhin eine Belastung für den Aktienmarkt darstellen – besonders für Wachstums- und Infrastrukturaktien, die eine hohe Zinssensitivität aufweisen. Finanztitel wie Banken und Versicherungen wiederum könnten von steigenden Zinsen profitieren. Technisch betrachtet, hat die 38-Tage-Linie bei ca. 3.630 Punkten als erste Unterstützungszone einem drohenden Abverkauf vergangene Woche standhalten können, jedoch zeigt sich das Chartbild aufgrund des negativen Gaps am Freitag eingetrübt. Der Euro Stoxx 50 befindet sich an einer Umkehrzone, sodass weitere Kursrückgänge bis in den 3.550 Punktebereich nicht auszuschließen sind. Sollte darauf jedoch keine rasche Gegenreaktion zurück in den moderaten Trendkanal erfolgen, sollte das ein Warnzeichen darstellen. Im vorbörslichen Futures-Handel deutet sich jedoch erstmal ein freundlicher Wochenstart an den europäischen Börsen an.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones korrigierte in der vergangenen Woche um 1,8 %. Er schloss bei 30.932 Punkten. Er zeigte somit erneut relative Stärke – die marktbreiten Indizes S&P 500 (-2,4 %), Nasdaq Composite (-4,9 %) und Russell 2000 (-2,9 %) verloren aus Wochensicht noch deutlich mehr. Die Aktienmärkte wurden durch steigende Zinsen unter Druck gesetzt. So erreichte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe in der Spitze 1,61 % und lag damit sogar etwas über der Dividendenrendite des S&P 500, die etwas über 1,5 % notiert, sprich die relative Attraktivität von Aktien gegenüber Rentenanlagen war plötzlich dahingeschmolzen. Zinssensitive Sektoren, wie zyklischer Konsum (-4,9 %) aber auch Technologie (-4,0 %) oder Versorger (-5,1 %) kamen stark unter Druck, während der Energie-Sektor (+4,3 %) gegen den Trend zulegen konnte. Die Korrektur in der vergangenen Woche hat die überhitzte Indikatorenlage an den US-Börsen weiter abgebaut. Eine Fortsetzung der Konsolidierungsphase in dieser Woche würde für einen ausgewaschenen Markt sorgen. Danach sieht es aktuell nicht aus, der Dow Jones Future signalisiert zur Eröffnung heute einen Kurssprung nach oben von über 1 %. So bestehen für den Dow Jones in dieser Woche gute Chancen das bisherige Allzeithoch (intraday bei 31.647 Punkten) zu überwinden. Wir glauben jedoch noch nicht an einen nachhaltigen Sprung über diese Marke. Die aktuelle Erholung sollte schwierig zu spielen sein und Anleger können sich leicht die Finger verbrennen. So gehen wir davon aus, dass der Dow Jones zwar das Potenzial für eine Gegenbewegung nach oben in dieser Woche hat, danach aber noch einmal in den Bereich von 30.000 Punkten zurückkommen sollte.
Bund-Future
Der Bund-Future notiert aktuell bei 171,17 %-Punkten. Im Wochenvergleich verlor das Rentenbarometer erneut ca. 160 Ticks. Der Kurseinbruch seit Anfang Februar wird somit kontinuierlich weitergeführt, da die Marktteilnehmer weiterhin auf eine konjunkturelle Erholung setzten, die bei einer anhaltend expansiven Geld- und Fiskalpolitik zu einem Inflationsanstieg führen könnte. Der Renditeanstieg in den USA wurde sogar weiter verstärkt, nachdem eine Staatsanleihen-Emission vergangene Woche nur eine geringe Nachfrage erfuhr. Technisch betrachtet, hat der Bund-Future den dynamischen Abwärtstrend weiter ausgebildet, nachdem er unter 172 %-Punkte fiel. Der technische Ausblick des Bund-Futures bleibt somit getrübt und die nächste Unterstützung zeigt sich bei 170 %-Punkten.
Einschätzung
Die Aktienmärkte befinden sich derzeit in einem charttechnisch konsolidierungsanfälligen Zustand. Vorsichtige Investoren warten ab, bis sich der Börsennebel lichtet und die Sicht wieder freier wird.
Stand: 01. März 2021 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.