Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 10. – 14. Mai 2021

DAX

In der letzten Woche konnte der DAX seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen. Der DAX gewann 264 Punkte oder 1,74 %. Vor allem das sich allmählich beschleunigende Impftempo in Deutschland sowie gute Quartalsberichte schüren die Hoffnung auf eine baldige Normalisierung des stark eingeschränkten Gesellschaftslebens und die Widereröffnung von Gastronomie sowie Einzelhandel. In der heutigen Eröffnung notiert der DAX leicht im Minus. Die guten Schlusskurse von der Wall Street am Freitag sowie leicht positive Vorgaben von den asiatischen Märkten wirken stützend für den DAX. Wir können uns derzeit einen weiteren Anstieg bis zum Allzeithoch bei 15.502 Punkten vorstellen. Jedoch ist zuvor das obere Bollinger-Band bei 15.420 Punkten zu überwinden. Auf der Unterseite sollte der Bereich von 15.072/15.085 Punkten im Auge behalten werden. Ein Rutsch unter diese wichtige Support-Marke könnte den DAX schnell bis in den Bereich um 14.962/14.931 Punkten führen.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 4.034 Punkten aus dem Handel und legte auf Wochensicht 1,51 % zu. Auf Sektorenebene ergab sich in der Vorwoche ein überwiegend positives Bild mit einer gesunden Marktbreite. Die zyklischen Grundstoff- (+7,23 %) und Baustoffsektoren (+4,03 %) entwickelten sich mit deutlichen Kursgewinnen am stärksten, wohingegen der Technologiebereich (-0,02 %) und die europäischen Finanzdienstleister (-0,14 %) hinterherhinkten. Technisch betrachtet konnte nach einer turbulenten Woche, die Unterstützungszone bei ca. 3.940 Punkten dem Verkaufsdruck standhalten. Dies zeugt von technischer Stärke und hält den mittelfristigen Aufwärtstrend weiter am Leben. In den letzten zwei Wochen verlor der Aufwärtstrend an Dynamik, sodass sich die überkaufte Marktsituation abkühlen konnte und ein gesundes technisches Fundament für einen erneuten Angriff auf die 4.050 Punktemarke bietet. Fundamental betrachtet, zeigt sich der Euro Stoxx 50 ebenfalls stark, da sowohl das gegenwärtige Impftempo als auch viele Quartalsergebnisse über den Erwartungen lagen. Auf der Unterseite sollte das unter Bollinger-Band bei 3.935 Punkten wie in der Vorwoche einen ersten soliden Stabilitätsfaktor darstellen.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones entwickelte sich in der vergangenen Woche robust mit einem Kursgewinn von 2,7 %. Er schloss bei 34.778 Punkten auf einem neuen Allzeithoch. Die Musik spielte somit eindeutig in den Large Caps mit zyklischem Charakter. Insbesondere der Nasdaq Composite (-1,5 %) und der Russell 2000 (+0,2 %) entwickelten sich gegensätzlich oder blieben nahezu unverändert. Die besten Sektoren waren Energie (+8,9 %), Basisrohstoffe (+5,9 %) und Finanzwerte (+4,2 %). Die Berichtssaison konnte keine entscheidenden Impulse auslösen, auch vom Arbeitsmarkt kamen wenig dynamische Zahlen und einige Frühindikatoren scheinen sich etwas abzuschwächen. Die US-Börsen hangeln sich jetzt schon seit Wochen von überhitzter Indikation zu überhitzter Indikation, ohne bisher Schwäche gezeigt zu haben. Auch in dieser Woche könnte sich dieser Trend fortsetzen, da aus technischer Sicht sich immer wieder etwas Luft bietet. Insofern könnte der Dow Jones diese Woche erstmals die 35.000-er Marke erreichen. Die Marktcharakteristik hat sich in der Vorwoche zwar gebessert, aber man sollte sich dadurch nicht blenden lassen, denn in den Vorwochen zeigte sich deutliche Schwäche hinter den Kulissen. Auf der Unterseite scheint der Dow Jones aktuell im Bereich von 33.700 Punkten gut unterstützt zu sein, dort trocknete in den Vorwochen der Verkaufsdruck regelmäßig aus. Zudem befindet sich der Dow Jones nach wie vor stabil in seinem Aufwärtstrend, der sich seit den März-Tiefs des letzten Jahres herleiten lässt. Wir rechnen jedoch mit einem Test dieses Trendkanals (aktuell im Bereich von 32.828 Punkten und steigend) im weiteren Mai-Verlauf. Den Aufbau von Risikopositionen zum aktuellen Zeitpunkt hielten wir deshalb für falsch.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 170,05 %-Punkten. Die letzte Woche beendeten Europas Rentenmärkte mit einem abwärts gerichteten Verlauf, nachdem es zwischenzeitliche Erholungsansätze gab, die den Bund-Future bis 170,98 ansteigen ließ. Aktuell verläuft der Bund-Future nahe des seit Ende Januar bestehenden Abwärtstrends (aktuell bei 169,84 %-Punkten). Darunter findet sich lediglich eine schwache Unterstützung bei 169,66 %-Punkten. Ein Unterschreiten dieser Marke würde einen Test des bisherigen Kontrakttiefs bei 169,24 %-Punkten zur Folge haben.

Einschätzung

Aufgrund der Saisonalität glauben wir weiter daran, dass die Märkte bis Sommerbeginn – mit erhöhter Volatilität – im Aufwärtsmodus verbleiben. Bis dahin behalten wir unsere Übergewichtung im Aktiensegment bei.

Stand: 10. Mai 2021 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Christian Curac

Christian Curac

Der zertifizierte Chartered Financial Analyst® (CFA®) ist Mitglied des Fondsmanagement Teams. Bevor er 2019 zu der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft kam, war er als Investment Performance Analyst innerhalb der Allianz SE Gruppe tätig. Er hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre von der Universität Regensburg.

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