Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 23. – 27. August 2021

DAX

Die Volatilität an den Börsen hält an. Der DAX verlor in der letzten Woche 172 Punkte oder 1,06 %. Die Angst vor einem erneuten Anstieg der Corona-Fallzahlen sowie das rigide Vorgehen der chinesischen Regierung gegenüber immer mehr Branchen und Firmen sorgten für teileweise starke Kursschwankungen. Und nicht zuletzt belastet die Aussicht auf ein früher als gedachtes Tapering durch die US-Notenbank Fed die Aktienmärkte weltweit. In der heutigen Eröffnung zeigen sich die asiatischen Börsen erholt und sorgen für eine weitere Erholung an den europäischen Börsen. Nachdem wir heute mit einem Aufwärtsgap starten, richten wir den Blick auf die Widerstände. Diese finden sich bei 15.966 Punkten gefolgt von 16.000/16.030 Punkten. Auf der Unterseite findet sich eine breite Unterstützung bei 15.800/15.750 Punkten. Sollte der DAX unter diese Marke rutschen wäre Platz bis 15.650, maximal 15.550 Punkten.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 4.147 Punkten aus dem Handel und gab auf Wochensicht -1,94 % nach. Auf Sektorenebene gaben die zyklischen Sektoren wie Grundstoffe mit -5,65 % sowie der Automobilbereich mit -4,14 % am stärksten nach. Defensive Sektoren wie Versorger (+3,59 %) sowie der Gesundheitssektor (+2,03 %) entwickelten sich am besten. Charttechnisch betrachtet, wurde der Aufwärtstrend durch den verstärkten Abverkaufsdruck am Donnerstag unterbrochen. Die 50-Tag-Linie bei ca. 4.100 Punkten wurde intraday durchbrochen, konnte aber auf Schlusskursbasis dem Verkaufsdruck standhalten. Nach dem Kurseinbruch der vergangenen Woche deutet sich mit dem heutigen Wochenstart eine Erholungsbewegung an, sodass der Aufwärtstrend weiter in Takt bleibt, jedoch technisch angeschlagen ist. Nichtsdestotrotz zeigt sich der Euro Stoxx 50 für die historisch betrachtet saisonal schwache Zeit relativ stabil. Auf der Unterseite stellt die 50-Tages-Linie eine erste Unterstützungszone dar. Auf der Oberseite sehen wir die 4.200 Marke als kurzfristigen Widerstandsbereich. Fundamental betrachtet, werden in dieser Woche eine Reihe von Stimmungsindikatoren veröffentlicht und die Rede vom Fed Vorsitzenden Powell mit Hochspannung erwartet.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 1,1 %. Er schloss bei 35.120 Punkten. Gleich zu Wochenbeginn erreichte er intraday mit einem Stand von 35.629 Punkten ein neues Allzeithoch. Aus unserer Sicht war die Konsolidierung der Vorwoche ein wichtiger Schritt hin zu einer Marktbereinigung, die wir bereits als recht fortgeschritten erachten, obwohl sich die großen Standardindizes nahe der Allzeithochs befinden. Der Dow Jones hat in der Vorwoche die 50-Tage-Linie (aktuell bei 34.752 Punkten) getestet und diese hat gehalten. Ein erneuter Test dieser Marke in dieser Woche ist möglich, eventuell auch von der 90-Tage-Linie (aktuell bei 34.540 Punkten). Das maximale Abwärtsrisiko sehen wir derzeit im Bereich von 34.000 Punkten, wo sich im April eine robuste Unterstützungszone herausgebildet hat. Spätestens in diesem Bereich sollten die Marktteilnehmer über einen Aufbau von Positionen nachdenken. Sollten wir diese Woche noch einige schwächere Tage sehen, sollten sich die Marktteilnehmer also nicht verunsichern lassen. Wir rechnen mit einer Erholung, die wir trotz der aktuellen Unsicherheiten (Geldpolitik, Inflation, Geopolitik, Delta Variante und die Regulierung in China) für investierbar halten und die uns einige Wochen begleiten sollte.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 176,82 %-Punkten. Der Bund-Future konnte seine Kursgewinne in der letzten Woche nach einer kurzen seitwärts gerichteter Phase wieder ausbauen und kurzzeitig die Marke von 177 %-Punkten überwinden. Hier verläuft zugleich die Aufwärtstrendlinie. Wir können uns aktuell nur schwer vorstellen, dass der Bund-Future seine Gewinne weiter ausbaut. Zu unklar sind zum einen die konjunkturellen Aussichten und zum anderen das Vorgehen der Notenbanken.

Einschätzung

Trotz einer leichten Erholung an den asiatischen Märkten bleibt die Verunsicherung unter den Anlegern bestehen. Die steigenden Inzidenzen sowie die Angst vor einem Tapering der Fed tragen dazu bei. Solange wichtige Unterstützungen halten, besteht noch kein Anlass, die Aktienquoten zu reduzieren.

Stand: 23. August 2021 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Dieter Langenbucher

Dieter Langenbucher

Der Diplom-Kaufmann univ. ist seit 2005 Portfoliomanager bei der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft und managt den FFPB MultiTrend Flex und den FFPB Rendite. Zudem ist er Mitglied des Anlageausschusses für institutionelle Mandate. Sein besonderes Interesse gilt der Marktstrategie.

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