Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 11. – 15. Oktober 2021

DAX

Hinter uns liegt eine weitere volatile Handelswoche. Der DAX konnte zwar mit rund 44 Punkten oder 0,33 % leicht zulegen, verzeichnete aber mit 14.819 Punkten ein Tief im Bereich der Tiefstände aus dem Mai. An der Schwankungsbreite lässt sich gut absehen, dass die Anleger über die Wachstumsaussichten mehr als besorgt scheinen. In der heutigen Eröffnung startet der DAX erneut unter der Marke von 15.200 Punkten, trotz freundlicher Vorgaben aus Asien. Auf der Oberseite würde sich das Chartbild erst oberhalb von 15.695 Punkten deutlich aufhellen. Alle Bewegungen darunter wären lediglich Zwischenanstiege ohne große Relevanz. Daher kommt der Unterseite aktuell die größere Relevanz zu. Erste Unterstützung stellt die 200-Tage-Linie bei 15.052 Punkten dar. Ein Bruch würde die Wahrscheinlichkeit eines Re-Test des Tiefs der letzten Woche bei 14.819 Punkten wahrscheinlich machen. Dieser Marke kommt eine besondere Wichtigkeit zu. Ein signifikanter Fall unter diese Marke hätte einen DAX-Rutsch bis in den Bereich um 14.150 Punkten zur Folge.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 notiert derzeit bei 4.061 Punkten. Der europäische Standardwerteindex teste in der abgelaufenen Woche sowohl das untere Bollinger-Band bei 3.981 Punkten wie auch die bei 3.958 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie. Trotz des erneuten Tests der genannten Marken hat die markante Unterstützung bestehend aus den Tiefkursen (auf Schlusskursniveau) aus dem Juli bei 3.956/3.928 Punkten weiter Bestand. Um Richtung 4.254 Punkten zu notieren bedarf es eines Anstiegs über die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei aktuell 4.199 Punkten.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 1,2 % zu. Er schloss bei 34.746 Punkten. Die vorübergehende Lösung der Verschuldungsobergrenze (bereits Anfang Dezember werden die 480 Mrd. USD wieder verbraucht sein, die jetzt zusätzlich an Schulden genehmigt wurden) führte zu einer Erholung insbesondere von wertorientierten Aktien. Energie (+5,0 %) und Finanzwerte (+2,3 %) waren die besten Sektoren im S&P 500 auf Wochenbasis. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht am Freitag, mit viel weniger neu geschaffenen Jobs als erwartet, sollte der US-Notenbank zusätzliche Zeit in Punkto Staatsanleihenrückkäufe geben. Wir hatten in der Vorwoche mit einer Rückeroberung der 90-Tage-Linie (aktuell bei 34.755 Punkte) gerechnet und genau dorthin ist der Dow Jones gelaufen. Intraday hat er sie überwunden, mit einem Verlaufshoch von 34.979 Punkten kam es sogar zu einem Test der 50-Tage-Linie (aktuell bei 34.922 Punkten), ehe der Dow Jones wieder etwas nachgab. 38-, 50- und 90-Tage-Linie liegen nun allesamt unmittelbar über dem aktuellen Indexstand des Dow Jones, so dass er zunächst ein wichtiges Widerstands-Bündel überwinden muss. Insofern könnte sich diese Woche noch etwas holprig, ohne klaren Trend entwickeln. Wichtig erscheint uns jedoch zu erwähnen, dass wir mit einer kräftigen Jahresendrallye rechnen, die im weiteren Oktoberverlauf beginnen sollte. Wir halten also das Erreichen neuer Jahreshochs für wahrscheinlich und rechnen im Herbst mit einem Überwinden der bisherigen Jahreshochs bei 35.629 Punkten. Unser Worst-Case-Szenario ist ein erneuter Test der 200-Tage-Linie (aktuell bei 33.610 Punkten).

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 168,86 %-Punkten. Die Verluste beim Bund-Future gehen mit einem anhaltenden Renditeanstieg bei 10-jährigen Bunds einher. Aktuell sehen wir einen siebenwöchigen Anstieg in Folge. Einen so langen Abverkaufstrend gab es zuletzt vor 3 Jahren. Aktuell notiert der Bund-Future auf dem Niveau vom 19.05 bei 168,90 %-Punkten. Ein Test des Intra-Day-Tief bei 168,29 %-Punkten halten wir aktuell für denkbar.

Einschätzung

Die internationalen Krisen beherrschen das Geschehen. Aktuell sehen wir wenig Spielraum für deutliche Kursanstiege, die Gefahren auf der Unterseite sind latent vorhanden. Wir bleiben daher vorsichtig und sehen noch keine Kaufgelegenheiten.

Stand: 11. Oktober 2021 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Christian Curac

Christian Curac

Der zertifizierte Chartered Financial Analyst® (CFA®) ist Mitglied des Fondsmanagement Teams. Bevor er 2019 zu der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft kam, war er als Investment Performance Analyst innerhalb der Allianz SE Gruppe tätig. Er hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre von der Universität Regensburg.

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