für die Woche vom 25. – 29. Oktober 2021
DAX
Der DAX tendierte in der letzten Handelswoche mehr oder weniger seitwärts. Auf Wochensicht gab der DAX knapp 45 Punkte oder 0,28 % ab. Positiv aufgenommen wurde, dass China Evergrande eine bislang aufgeschobene Kuponzahlung noch innerhalb der möglichen Frist geleistet hat. Auch die bislang sehr positiv begonnene US-Berichtssaison sorgt für vermehrte Kauflaune. In Europa startet in den kommenden Tagen die Berichtssaison und wir erwarten uns Aufschluss darüber, wie es um die Aussichten für die nächsten Monate gestellt ist. Der soeben veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex lag im Rahmen der Erwartungen. Allerdings werden die Aussichten für die kommenden Monate schlechter als erwartet eingestuft, ein Hinweis darauf, dass die deutsche Konjunktur weiter gedämpft verläuft. Die heutigen Vorgaben der asiatischen Börsen sind gemischt, so dass der DAX quasi unverändert startet. Charttechnisch sehen wir den DAX limitiert bis 15.600 Punkten, zuvor gilt es die 90-Tage-Linie bei 15.589 Punkten zu überwinden. Auf der Unterseite findet sich eine erste Unterstützung bei 15.463 Punkten (38-Tage-Linie), gefolgt von 15.407 Punkten. Kurse darunter können den DAX schnell Richtung 200-Tage-Linie bei 15.133 Punkten fallen lassen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 notiert derzeit bei 4.194 Punkten. Der europäische Standardwerteindex bewegte sich in der letzten Woche in einer engen Spanne von rund 50 Punkten. Sollte der Index über die Marke von 4.200 Punkten ansteigen, so bestehen gute Chancen auf einen Test der Hochs aus dem September im Bereich um 4.250 Punkten. Auf der Unterseite findet sich eine starke Unterstützung im Bereich 4.126/4.135 Punkten. Hier befinden sich die 38- und 90-Tage-Linie sowie der seit dem September-Hoch dominierende Abwärtstrend.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 1,1 % zu. Er schloss bei 35.677 Punkten und somit auf einem neuen Allzeithoch. Auf Sektorenebene sahen wir eine sehr starke Woche – insbesondere Value-Sektoren wie Gesundheit (+2,9 %), Finanzwerte (+2,8 %) und Versorger (+2,4 %) entwickelten sich sehr gut. Die Tatsache, dass Finanzwerte die jüngste Rallye anführen, sehen wir aus mittelfristiger Sicht als sehr konstruktives Merkmal an, deutet sie doch aufgrund der wichtigen Funktion von Banken im Wirtschaftssystem an, dass sich die Konjunktur weiter positiv entwickeln sollte und die Risken unter Kontrolle sein sollten. Auch der Dow Jones Transportation konnte sich aus seiner Lethargie befreien und notiert inzwischen nahe an seinem Verlaufshoch von Anfang Mai dieses Jahres – ein positives Zeichen, auch wenn dort kurzfristig das Potenzial weitgehend ausgereizt zu sein scheint. Kurzfristig wirken die US-Märkte nach dem dynamischen Anstieg der letzten Wochen weitgehend überhitzt, die letzten zwei Wochen haben die US-Börsen quasi nur grüne Kurse gesehen. Auch war der Marktverlauf unter der Oberfläche in der letzten Woche weit nicht so robust, wie die Aktienindizes den Marktteilnehmern suggerieren. Dies muss sich schleunigst verbessern, um in den nächsten Wochen nur von einer milden Konsolidierung auszugehen. Insofern sehen wir zu Beginn der Woche noch etwas Luft für weitere Kursgewinne, rechnen jedoch im weiteren Wochenverlauf mit einem schwierigeren Umfeld. Wir gehen also davon aus, dass der Dow Jones sein Allzeithoch nicht halten können wird, sondern sehen ihn im Konsolidierungsmodus und erwarten einen Retest der 50-Tage-Linie (aktuell bei 34.906 Punkten). Die Marktcharakteristik suggeriert uns, dass die Rallye recht fortgeschritten ist. Im weiteren Verlauf halten wir einen erneuten Test der 200-Tage-Linie (aktuell bei 33.823 Punkten) für wieder wahrscheinlicher. Marktteilnehmer sollten also eine Konsolidierung abwarten, ehe sie weitere Positionen aufbauen.
Bund-Future
Der Bund-Future notiert aktuell bei 168,17 %-Punkten. Zwischenzeitlich notierte der Bund-Future bereits unter der Marke von 168 %-Punkten und somit unter dem Tief aus dem Mai bei 168,29 %-Punkten. Obwohl der Bund-Future schon länger unter seiner Abwärtstrendlinie notiert, deuten die Divergenzen bei den technischen Indikatoren darauf hin, dass sich der Bund-Future auf dem erreichten Niveau stabilisieren könnte. Aktuell sehen wir nur wenig Spielraum für Kursanstiege.
Einschätzung
Die Entwicklung an den Weltaktienmärkten war in den letzten Tagen uneinheitlich. Während die amerikanischen Börsen weiter nach oben tendierten, gab es in Europa eine Seitwärtsentwicklung und in Asien standen die Minuszeichen im Fokus. Daran dürfte sich in den kommenden Tagen wenig ändern, zumal einige Indizes an charttechnischen Hürden scheitern könnten. Sollten diese überwunden werden, wären die Aussichten für die kommenden Wochen positiv.
Stand: 25. Oktober 2021 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.