für die Woche vom 02. – 06.05.2022
DAX
Der DAX schloss am Freitag bei 14.098 Punkten. Er verlor 44 Punkte oder 0,31 %. Auf Wochenbasis sind die Verluste sehr überschaubar gewesen. Allerdings stimmen die Vorgaben der Wall Street sowie aus China nicht sonderlich zuversichtlich. Die aktuell immer weiter steigenden Inflationsraten bringen vor allem die EZB immer stärker in Schwierigkeiten. Um die Inflation einzudämmen, müssten die Zinsen massiv steigen. Dies geht aber nicht, da ansonsten eine starke Rezession in der Eurozone droht. Somit dürften wir nur kleine Zinsschritte nach oben sehen, die aber wohl kaum dämpfende Effekte auf die Inflation haben werden. Aktuell unternimmt der DAX erneut Stabilisierungsversuche im Bereich der 14.000 Punkte-Marke. Dennoch erscheint ein Test des Unterstützungsbereichs 13.600/13.388 Punkten in den nächsten Wochen realistisch. Auf der Oberseite könnte ein Rebound bis 14.113 bzw. 14.158 Punkten führen. Solange die Wall Street im Verkaufsmodus verharrt, bestehen kaum Aussichten auf einen schnellen Anstieg Richtung der 15.000 Punkte-Marke.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.802 Punkten aus dem Handel und gab auf Wochensicht -0,99 % nach. Die schwachen Vorgaben aus den USA setzen die europäischen Börsen zum Wochenstart unter Druck. Das charttechnische Bild trübt sich weiter ein, da sich der Abwärtstrend weiter verfestigt, wie der Relative-Momentum-Index erneut untermauert. Für den weiteren Wochenverlauf sehen wir auf der Unterseite eine Unterstützung bei dem Tagestief vom 27. April bei 3.674 Punkten. Auf der Oberseite werden technische Gegenreaktionen wohl bei der 50-Tage-Linie bei 3.835 Punkten einen Widerstand finden. Die Berichtssaison ist im vollen Gang und wird weitere Handelsimpulse liefern. Zu den Unternehmen, die diese Woche berichten, gehören unter anderem: Adidas, Airbus, BMW, Zalando, Henkel, Vonovia, Siemens Gamesa, Lufthansa, Vestas, AP Moller – Maersk, VW, BP, Deutsche Post und BNP Paribas. Zudem wird die Fed-Sitzung am Mittwoch für weitere Volatilität sorgen können.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 2,5 %. Er schloss bei 32.977 Punkten. Die Sorge vor einer strikteren Geldpolitik trotz eines schwächeren Wachstumsumfelds belastete die Märkte. Dennoch halten wir die Korrektur an den US-Märkten für fortgeschritten und sehen eine gute Chance auf eine technische Erholung nach oben am Horizont aufziehen. Die volatile Phase der letzten Wochen hat zu weitgehend überverkauften Märkten an den US-Märkten geführt, gleichzeitig ist die Stimmung der Marktteilnehmer auf einem frostigen Level angekommen. Diese negative Markteinschätzung der Marktteilnehmer muss allgemein als Kontraindikator interpretiert werden und eröffnet dem Dow Jones gute Chancen auf eine Erholung. Wir sehen den Dow Jones im Bereich von 33.000 Punkten charttechnisch gut unterstützt, können jedoch bei dem aktuellen Volatilitätsniveau und einer noch nicht vollständig „kapitulativen“ Indikatorenlage, einen Test der Verlaufstiefs von Ende Februar (Intraday bei 32.231 Punkten) bzw. Anfang März (intraday bei 32.341 Punkten) nicht ausschließen. Investoren sollten jedoch dieses potenzielle Verkaufssignal als Einstiegschance sehen. Wir sehen ein Erholungspotenzial zunächst bis zur 38-Tage-Linie (aktuell bei 34.271 Punkten). Aufgrund des sich anbahnenden sehr guten technischen Set-ups sehen wir aber ein deutlich höheres Potenzial einer Erholung, die den Dow Jones erneut bis zur 200-Tage-Linie (aktuell bei 34.994 Punkten) bringen sollte.
Bund-Future
Der Bund-Future notiert aktuell bei 153,55 %-Punkten. Damit weitet der Bund-Future seine Verluste immer weiter aus. Am europäischen Rentenmarkt gab es am Freitag einen weiteren Abverkauf bei flacher werdenden Renditekurven. Aktuell notiert der Bund-Future auf Niveaus wie zuletzt im August 2015. Die Aussicht auf ein schnelles Ende der Netto-Wertpapierkäufe durch die EZB spätestens im dritten Quartal sehen wir als Startpunkt für erste Zinserhöhungsschritte der EZB. Bis zum Jahresende erwarten wir einen Anstieg der Leitzinsen um 0,75 %. Der Bund-Future dürfte dann schnell Richtung 150 %-Punkte und darunter gehen.
Einschätzung
Die Gemengelage aus Inflationsraten, steigenden Zinsen, weiterhin gestörte Lieferketten sowie dem Ukraine-Krieg belasten die Aktien- und Rentenmärkte immer stärker. Aktuell würden wir Aktien leicht untergewichten und Liquidität aufbauen.
Stand: 02. Mai 2022 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.