für die Woche vom 18. – 22.09.2023
DAX
Der DAX beendete die Handelswoche mit einem Kursgewinn von 0,97 %. Er schloss bei 15.894 Punkten. Zu Beginn der Handelswoche sahen wir eher ein distributives Verhalten, die gute Montags- eröffnung wurde abverkauft, und der DAX testete erneut die Unterstützung bei 15.600 Punkten, die sich seit Monaten als sehr wirksam erweist. Es war jedoch auch erneut zu spüren, dass Schwäche zum wiederholten Mal zum Positionsaufbau genutzt wurde, wie man an den langen Dochten unschwer erkennen kann. Die EZB mit ihrer doch etwas überraschenden Zinserhöhung um 25 Basispunkte führte am Donnerstag zu einer positiven Reaktion. EZB-Präsidentin Lagarde deutete an, ein Aufrechterhalten des aktuellen Zinsniveaus über einen längeren Zeitraum könne zu einer zeitnahen Rückkehr der Inflation auf den Zielwert führen. Die positive Reaktion des DAX dürfte auch in der Markttechnik begründet gewesen sein, die sich aktuell im moderat überverkauften Bereich befindet. Am Freitag gelang zur Eröffnung der Sprung über die 38-Tage-Linie (aktuell bei 15.862 Punkten). Er tat sich aber schwer über die nur unwesentlich höhere 90-Tage-Linie (aktuell bei 15.958 Punkten) zu kommen. Sollte der DAX weitere Rallyeversuche unternehmen, dann erwarten wir keine richtig dynamische Rallye, sondern eher eine Art Gegenbewegung, die maximal auf Wochen angelegt sein sollte und in den Bereich von 16.043/16.060 Punkten führen könnte. Zuvor müsste die 50-Tage-Linie bei 15.921 Punkten überwunden werden. Ein erneuter Test der 15.600er Unterstützung würde wahrscheinlich zu einem anschließenden Test der nur wenig darunter liegenden 200-Tage-Linie (aktuell bei 15.532 Punkten) führen. Wir würden auf etwas mehr Dynamik zur Unterseite hoffen, da dies im weiteren September-Verlauf für einen ausgewaschenen Markt sorgen würde und so für eine investierbare Rallye im vierten Quartal. Unser aktuelles Worst-Case- Szenario wäre ein Test des Unterstützungsniveaus im Bereich von 14.600 Punkten (Verlaufshoch von Ende November 2022).
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 beendete die Handelswoche mit einem Kursgewinn von 1,37 %. Er schloss bei einem Punktestand von 4.295 Punkten. Zu Beginn der Handelswoche sahen wir eher ein distributives Verhalten, die gute Montagseröffnung wurde abverkauft, und der Euro Stoxx 50 testete erneut die für den mittelfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie (aktuell bei 4.237 Punkten). Auch hier war zu spüren, dass die Schwäche zum Positionsaufbau genutzt wurde. Die EZB mit ihrer Zinserhöhung um 25 Basispunkte hievte den Euro Stoxx 50 erneut über die 200-Tage-Linie. Die positive Reaktion des Euro Stoxx 50 dürfte auch in der Markttechnik begründet gewesen sein, die sich aktuell im moderat überverkauften Bereich befindet. Am Freitag gelang zur Eröffnung der Sprung über die 38-Tage-Linie (aktuell bei 4.299 Punkte und fallend), tat sich aber schwer über die nur unwesentlich höhere 90- Tage-Linie (aktuell bei 4.318 Punkten) zu kommen. Sollte der Euro Stoxx 50 an dieser Stelle weitere Rallyeversuche unternehmen, dann erwarten wir keine richtig dynamische Rallye, sondern eher eine Art Gegenbewegung, die maximal auf Wochen angelegt sein sollte und in den Bereich von 4.400 Punkten führen könnte. Ein erneuter Rutsch unter die 200-Tage-Linie, mit etwas mehr Dynamik zur Unterseite würde hingegen im weiteren September-Verlauf für einen ausgewaschenen Markt sorgen und so für eine investierbare Rallye im vierten Quartal. Unser aktuelles Worst-Case-Szenario wäre ein Test des Unterstützungsniveaus im Bereich von 4.000 Punkten, wo zugleich das 61,8 % Fibonacci-Retracement bei 4.017 Punkten verläuft.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones erzielte in der vergangenen Woche ein kleines Plus von 0,1 %. Er schloss bei 34.618 Punkten. Eine volatiler Optionen-Verfallstag kippte die Handelswoche am Freitag ins Minus. Die Schwäche war in der letzten Woche auf den Technologie-Sektor fokusiert, der 2,2 % verlor. Daraus wird klar, dass die großen Techs für die Schwäche verantwortlich waren – Apple, Oracle, Adobe, Netflix und auch die Halbleiter-Unternehmen. Die anderen Sektoren hielten sich ordentlich – acht konnten die Woche im Plus abschließen. Relevant waren auch die Inflationszahlen, die sich zwar weiter abschwächten, aber die Kerninflation in Höhe von 4,3 % im Jahresvergleich liegt immer noch deutlich über der Zielmarke. Die Zinsentscheidung der US-Notenbank steht diese Woche an. Die Märkte erwarten zwar keine Zinserhöhung, die Historie lehrt uns aber, dass sie nochmal etwas restriktiver werden sollte. Insofern wäre eine überraschende Zinserhöhung wohl begründet. Charttechnisch hat der Dow Jones in der vergangenen Woche erneut versucht, die 38-Tage-Linie (aktuell bei 34.881 Punkten) zu überwinden. Rallyeversuche aufgrund moderat überverkaufter Indikatoren machte der volatile Options-Verfallstag am Freitag wieder zunichte. Sollten wir diese Woche erneute Rallyeversuche des Dow Jones sehen, dann halten wir das Potenzial dieser Gegenbewegung für begrenzt, sie sollte sich auf dem Weg bis zum bisherigen Jahreshoch (35.714 Punkten) erschöpfen. Unser präferiertes Szenario wäre eine weitere Konsolidierungswoche für den Dow Jones, die ihn in den Bereich von 34.000 Punkten bringen könnten. Hier liegen einige solide Unterstützungen, die sich zuletzt als wirksam erwiesen hatten. Dies würde auch einen Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends, der sich seit Ende März etabliert hat, bedeuten. Wir sehen die Konsolidierung erst bei einem Test der 200-Tage-Linie (aktuell bei 33.799 Punkten) als ausgestanden an. Ein dynamischer Test der 200-Tage-Linie würde für ein gutes Setup für eine Jahresendrallye sorgen. Diese hätte dann das Potenzial die bisherigen Jahreshochs zu übertreffen.
Bund-Future
Die Situation an den Rentenmärkten bleibt ähnlich wie in den Vorwochen. Aktuell pendelt das Rentenbarometer im Bereich um 130 Punkte. In der vergangenen Handelswoche legte der Bund-Future zunächst zu, am Freitag mussten jedoch Verluste verzeichnet werden. Mittelfristig betrachtet befindet sich das Rentenbarometer nach wie vor im Abwärtstrendkanal. Eine wichtige Hürde auf dem Weg nach oben bleibt weiterhin die Zone um die 38-Tage-Linie bei 132,10 %-Punkten, bei der in den vergangenen vier Monaten stets großer Verkaufsdruck entstand, sodass ein deutlicher Impuls nötig ist, um diesen hartnäckigen Widerstand zu überwinden.
Einschätzung
Die aktuelle Lage an den Märkten ist aus unserer Sicht nicht klar. Wir beobachten nach wie vor eine Bereitschaft der unterinvestierten Marktteilnehmer zum Zukauf bei Schwäche. Andererseits gelingt der Befreiungsschlag nach oben auch nicht. Höhere Levels werden zum Verkauf genutzt. Sollten die Börsen in dieser Woche zur Schwäche neigen, dann sehen wir eine gute Opportunität zum Positionsaufbau. Sollten die Märkte in dieser Woche stark sein, dann sehen wir das Potenzial rasch erschöpft.
Stand: 18. September 2023 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.