für die Woche vom 04. – 08.12.2023
DAX
Nach einem Rückgang zum Wochenstart legte der DAX im Laufe der Woche eine dynamische Trendwende hin und schloss die vergangene Woche mit einem Kursanstieg von 2,29 % ab, dies entspricht 368 Indexpunkten. Fundamental wurde der DAX durch einen verbesserten deutschen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe beflügelt, der von 40,8 Punkten im Oktober auf 42,6 Punkte im November anstieg. Das Allzeithoch aus dem Juli bei 16.469 Punkten rückt in dieser Woche in den Fokus und wird einen charttechnischen Widerstand darstellen, der mit dem oberen Bollinger-Band korrespondiert. Falls der DAX das bisherige Rekordniveau signifikant übersteigt, ließe sich daraus ein starkes, mittelfristiges Kaufsignal ableiten. Aus charttechnischer Sicht würde ein solcher Durchbruch Potenzial für weitere Kurssteigerungen eröffnen und die überkaufte Marktlage weiter anheizen. Sollte der DAX am Allzeithoch scheitern, könnte dies eine Konsolidierungsphase einleiten, was eine Fortführung der mittelfristigen Seitwärtsbewegung bedeuten würde.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 beendete die Woche mit einem Schlussstand von 4.418 Punkten, dies entspricht einem Anstieg von 1,05 % im Vergleich zur Vorwoche. Die europäischen Aktienmärkte starteten den Dezember mit Gewinnen, indem sie die November-Rallye fortsetzten. Der November verzeichnete den stärksten Monatsanstieg seit Januar. Dieser Aufschwung wurde insbesondere durch rückläufige Inflationsraten genährt. In der vergangenen Woche zeigten der Immobilien- und der Finanzsektor eine starke Performance, mit einem Anstieg von 4,16 % beziehungsweise 3,62 %. Im Gegensatz dazu verzeichnete der europäische Gesundheitssektor einen leichten Rückgang um 0,10 %. Der Euro Stoxx 50 konnte trotz charttechnisch überhitzter Signale die wichtige Widerstandslinie bei der 4.400 Punktemarke überwinden. Das Jahreshoch vom 31. Juli bei 4.491 Punkten bleibt in Schlagdistanz, könnte jedoch aufgrund der charttechnischen Überhitzung ohne eine gesunde Konsolidierungsphase schwer zu erreichen sein. Fundamental betrachtet wird die Veröffentlichung der deutschen Industrieproduktionsdaten für Oktober am Donnerstag relevant sein, da sie im September einen Rückgang zeigten.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones Index schloss die Woche mit einem Anstieg von 2,41 % ab und setzte damit seine bisherige Gewinnserie beeindruckend fort. Die positive Entwicklung wurde maßgeblich durch Aussagen des Federal Reserve Vorsitzenden Jerome Powell beeinflusst, welche die Aktienkurse zinssensibler Technologieunternehmen und Chiphersteller unterstützten. Der S&P 500 Index zeigte im November eine eindrucksvolle Rallye mit einem Anstieg von 8,9 %, dem zweithöchsten Anstieg in einem November seit 1980, während der Nasdaq 100 im selben Monat mit einem Zuwachs von 11 % einen noch höheren Kurszuwachs erzielen konnte. Der Dow zeigt kurzfristig einen starken Aufwärtstrend und könnte das Allzeithoch aus dem Januar 2022 bei 36.952 Punkten testen. Trotz des stark positiven Momentums besteht aufgrund des hohen RSI-Wertes das Risiko einer Überkaufsituation und möglicher Kurskorrekturen. Bei einer negativen Reaktion findet der Dow eine Unterstützung bei etwa 34.900 Punkten. In dieser Handelswoche wird der Markt gespannt auf die Veröffentlichung der JOLTS Stellenangebote, den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie den ISM Service Daten blicken, um in Erfahrung zu bringen, mit welcher Dynamik die Abkühlung der US-Wirtschaft voranschreitet. Übermäßig negative Daten könnten die Sorgen um eine Rezession verstärken und die positive Stimmung bezüglich potenzieller Zinssenkungen überschatten.
Bund-Future
Die positive Entwicklung beim Bund-Future setzte sich auch in der vergangenen Woche fort. Haupttreiber hierfür waren verstärkte Spekulationen über mögliche Zinssenkungen im Jahr 2024 durch die Europäische Zentralbank. Am Freitag gelang es dem Bund-Future, die wichtige 200-Tage-Linie bei 132,52 % zu überwinden, und er konnte zu Wochenbeginn den Abstand weiter ausbauen. In Anbetracht der aktuell überkauften Situation im Chart besteht kurzfristig die Möglichkeit einer Marktkorrektur, in deren Verlauf der Bund-Future wieder unter die 200-Tage-Linie fallen könnte. Sollte der Bund-Future jedoch nachhaltig über die Marke von 132,40 Punkten steigen, wäre ein weiterer Anstieg durchaus im Bereich des Möglichen.
Einschätzung
Die globalen Aktienmärkte konnten die beeindruckende November-Rallye in den Dezember weiterführen. Viele Indizes sind wieder in der Nähe ihrer Allzeithochs, bleiben jedoch aufgrund der charttechnischen Überhitzung anfällig für Korrekturen. Diese starken Trends sind jedoch in den Bereichen der Allzeithochs nicht ungewöhnlich und müssen nicht zwingend in eine Gegenbewegung münden. Der Fokus richtet sich in dieser Woche insbesondere auf die US-Arbeitsmarktdaten, denn übermäßig negative Daten könnten die Sorgen um eine Rezession verstärken und die positive Stimmung bezüglich potenzieller Zinssenkungen, die die Rallye derzeit befeuern, überschatten.
Stand: 04. Dezember 2023 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.