für die Woche vom 29.04. – 03.05.2024
DAX
Nachdem die auslaufende Handelswoche wesentlich von der Gewinnberichtssaison bestimmt war, dürfte sich das Interesse nun stärker auf die Agenda volkswirtschaftlicher Rahmendaten und insbesondere auf die Sitzung der US-Notenbank richten. Allerdings wird auch die Berichtsperiode in ihre intensivste Phase einmünden. Der DAX ging bei 18.161 Punkten am Freitag aus dem Handel. Dies entspricht einem Wochenplus von 2,39 %. Im Zuge der deutlichen und in dieser Form nicht zu erwartenden Aufwärtsbewegung überwand der DAX sowohl die Widerstände in Form der 18.000er Marke wie auch die 38-Tage-Linie bei 18.031 Punkten in einem Zug und schloss lediglich knapp 40 Punkte unterhalb des Wochenhochs von 18.199 Punkten. Auch wenn die Vorgaben der Wall Street wie auch der asiatischen Börsen positiv ausfallen, werden sich die Anleger vor der wichtigen Sitzung der Fed am kommenden Mittwoch wohl zurückhalten. Fallen die Kommentare Powells positiv aus, könnte es an den Börsen weiter aufwärts gehen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag mit einem Stand von 5.006 Punkten, was einem Anstieg von 1,80 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Dies war nach drei aufeinanderfolgenden Wochenrückgängen das erste Wochenplus. Auf der Gewinnerseite standen vor allem Aktien aus den Sektoren Banken sowie Technologie. Wie beim DAX konnte die 38-Tage-Linie bei 4.989 überwunden werden. Je nachdem welche Neuigkeiten die bevorstehende Fed-Sitzung zu bieten hat, dürften sich die Aktienmärkte weiter nach oben entwickeln. Von Bedeutung ist aus charttechnischer Sicht, dass das bisherige Konsolidierungsband zwischen 5.000 und 5.050 Punkten nach oben aufgelöst wird. Dann wäre mittelfristig der Weg Richtung Jahreshoch bei 5.121 Punkten frei.
Dow Jones Industrial
Eine insgesamt gute Handelswoche liegt hinter den amerikanischen Aktien, welche hauptsächlich von den Veröffentlichungen der Quartalsergebnisse geprägt war. Rund 180 Unternehmen im S&P 500, die zugleich über 40 % der Marktkapitalisierung repräsentieren, meldeten zuletzt ihre Quartalszahlen, darunter die Tech-Schwergewichte Microsoft, Alphabet, Meta sowie Tesla. Obwohl der Dow Jones rund 154 Punkte höher bei 38.239 Punkten schloss, war es für Anleger aus dem Euroraum eine Nullnummer, ganz im Gegensatz zum S&P 500 sowie NASDAQ Composite, welche 1,99 % bzw. 3,54 % in Euro zulegen konnten. Aktuell sieht es danach aus, als würde der Dow Jones seine Bodenbildung im Bereich um 37.657/37.781 Punkte abgeschlossen haben. Allerdings scheint der Weg Richtung der Marke von 39.000 Punkten äußerst beschwerlich zu sein. Zunächst müssen die 90- und 38-Tage-Linien bei 38.394 bzw. 38.745 Punkten überwunden werden, wobei dazwischen noch Widerstände bei 38.552/38.561 Punkten liegen. Erst oberhalb von 39.000 Punkten dürfte sich das Chartbild deutlich verbessern. Auf der Unterseite dient der vorgenannte Bereich um 37.657/37.781 Punkten als starke Unterstützung.
Bund-Future
Die längerfristigen Renditen haben diese Woche neue Jahreshöchststände erreicht, da der Markt EZB- und Fed-Zinssenkungserwartungen zunehmend infrage stellt. Sich stabilisierende Inflationszahlen und bessere Konjunkturindikatoren im Euroraum stehen einem weiteren Anstieg zwar nicht im Wege, inzwischen ist aber vieles eingepreist. Die Fed dürfte bezüglich möglicher Zinssenkungen in ihrer Sitzung eher vorsichtig bleiben. Am Bund-Future lässt sich die hohe Volatilität am Rentenmarkt gut ablesen. Exemplarisch sei dabei nur der Verlauf am letzten Freitag genannt. Nach einer schwachen Eröffnung bei 129,61 %-Punkten ging es im Hoch bis 130,53 %-Punkten und der Bund-Future schloss bei 130,32 %-Punkten. Fast 100 Bp an einem Tag sind ein deutliches Anzeichen für Nervosität bei den Anlegern. Die hohe Volatilität sollte unseres Erachtens auch weiter anhalten, bis eine Trendwende der Notenbankpolitik erkennbar wird.
Einschätzung
Gute bis sehr gute Quartalszahlen haben den Aktienmärkten zu einem erneuten Aufwärtstrend verholfen. Wir erhoffen uns von der kommenden Fed-Sitzung weitere Hinweise zur Geldpolitik. Sollten diese klar ausfallen, würde sich auch an den Aktien- und Rentenmärkten ein klarer Trend abzeichnen. Bis dahin sind wir neutral positioniert.
Stand: 29. April 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.