für die Woche vom 03. – 07.06.2024
DAX
Die globalen Aktienmärkte waren in dieser Woche hauptsächlich von den Fed-Minutes in den USA, von diversen Veröffentlichungen der Quartalsergebnisse und von anhaltenden, geopolitischen Spannungen geprägt. Hinzu kam, dass die Anleger auf die am Donnerstag stattfindende EZB-Sitzung schauen, wo eine erste Zinssenkung von 25 Bp erwartet wird. Der DAX gab in diesem Umfeld mehr als 1 % ab und schloss bei 18.498 Punkten. Die notwendige Konsolidierung hat dazu geführt, dass die technischen Indikatoren ihre überkaufte Lage stark reduzieren konnten. Die bei 18.319 Punkten verlaufende 38-Tage-Linie stellt eine starke Unterstützung dar, gefolgt von dem Bereich um 18.250 Punkten, wo mehrere Hochs der letzten Wochen verlaufen. Innerhalb der DAX-Titel erzielten Symrise (4,04 %), Porsche Automobil Hldg. (4,01 %) sowie Vanovia (3,41%) in der vergangenen Handelswoche die größten Kursgewinne. Dagegen verzeichneten SAP (-7,83 %), Sartorius (-4,55 %) und Heidelberg Material (-4,24 %) die deutlichsten Kursverluste.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag mit einem Stand von 4.983 Punkten, was einem Kursverlust von 1,03 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Der Euro Stoxx 50 lag mit seinen Verlusten auf dem Niveau des DAX. Bei den Branchen hielten sich die Gewinner und Verlierer die Waage. Während Aktien aus den Bereichen Telekom (+1,97 %), Real Estate (+1,48 %) sowie Energie (+0,87 %) die Gewinner waren, bildeten die Sektoren Technologie (-3,48 %), Reisen und Freizeit (-3,00 %) sowie Medien (-2,13 %) die Schlusslichter im Euro Stoxx 50. In der heutigen Eröffnung gelingt dem Index der erneute Sprung über die markante Marke von 5.000 Punkten und damit auch der Sprung über die bei 4.998 Punkten notierende 38-Tage-Linie. Die Aufwärtsbewegung könnte sich nochmals verstärken, sollte die EZB tatsächlich die Zinsen am kommenden Donnerstag senken.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones erzielte in der vergangenen Woche Kursverluste von 1,0 %. Er schloss bei 38.686 Punkten. Bis Freitag drohten noch höhere Kursverluste, ehe er in den letzten Handelsstunden zu einem dynamischen Kurssprung von über 500 Punkten ansetzte. Entscheidend zu den Kursverlusten auf Wochenbasis hat der Cloud-Software Anbieter Salesforce beigetragen, der nach schwachen Quartalszahlen unter erheblichen Verkaufsdruck geriet und in der Spitze um die 20 % an Wert einbüßte. Neuste Inflationszahlen signalisieren, dass diese zwar nicht weiter gestiegen sind, sich aber auch nicht weiter in die gewünschte Richtung gegen 2 % verbessert haben. Die weiteren Makro-Daten waren gemischt, während das Konsumentenvertrauen für Mai sich weiter verbesserte, enttäuschte der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago. Nachdem der Dow Jones seit Mitte Mai in der Spitze knapp 2000 Punkte verloren hatte, war er reif für eine Gegenbewegung. Ein Blick auf die Gewinnerliste offenbart im Dow Jones und auch Nasdaq 100, dass wir es Freitag in erster Linie mit einer Short-Covering-Rallye zu tun hatten, während die Techaktien, die inzwischen mit Apple, Amazon und Microsoft auch im Dow Jones enthalten sind, schwach blieben. Dennoch muss man die schöne Dynamik nach oben anerkennen und als Pluspunkt für die Optimisten notieren. Die Pessimisten hätten sich nur einen schwächeren Bounce nach oben gewünscht. Der Bounce nach oben am Freitag führte den Dow Jones genau an die 38-Tage-Linie, die aktuell bei 38.744 Punkten verläuft. Nur wenig höher liegt der nächste Widerstand in Form der 50-Tage-Linie (aktuell bei 38.873 Punkten). Wir sehen diese Wochen noch ganz gute Chancen für weitere Kursgewinne beim Dow Jones, gehen aber davon aus, dass sich das Aufwärtspotenzial nicht viel über den nächsten Widerstand bei 39.128 Punkten erstrecken sollte. Ein erneuter Anlauf in Richtung Allzeithochs bei 40.000 Punkten halten wir zum aktuellen Zeitpunkt für extrem unwahrscheinlich. Aus unserer Sicht sollten Rallyeversuche des Dow Jones in dieser Woche nochmal eine gute Chance für Investoren darstellen, das Portfolio defensiver auszurichten. Wir erwarten einen schwierigen Verlauf der US-Aktienmärkte im Juni und rechnen zumindest mit einem Test der 200-Tage-Linie (aktuell bei 36.870 Punkten), halten es aber für wahrscheinlich, dass diese Marke nicht halten wird.
Bund-Future
Am Freitag überwog am europäischen Rentenmarkt das Verkaufsinteresse, nachdem die Inflation im Euroraum erneut über den Erwartungen zulegen konnte. Hinzu kam die Ratingherabstufung Frankreichs durch S&P, auch dies hat auf die Stimmung gedrückt. Der Bund-Future schloss bei 129,34 %-Punkten deutlich im Minus. In der heutigen Eröffnung notiert der Bund-Future knapp unterhalb der Marke von 130 %-Punkten. Erst ein deutlicher Anstieg über diese Marke würde zu einer Erholung beim Bund-Future führen. Ein Anstieg bis zur 38-Tage-Linie bei 130,76 %-Punkten läge im Bereich des Möglichen. Wir denken nicht, dass sich der Bund-Future im Vorfeld der EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag signifikant bewegen dürfte.
Einschätzung
Angesichts einer Reihe von Belastungsfaktoren notieren die meisten Aktienindizes weiter fest. Auch wenn die EZB die Zinsen auf ihrer kommenden Sitzung senken wird, sind wir nicht überzeugt davon, dass die Märkte ohne eine deutliche Konsolidierung weiter nach oben tendieren werden. Wir bleiben daher neutral positioniert.
Stand: 03. Juni 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.