für die Woche vom 24. – 28.06.2024
DAX
Der Fokus in der letzten Woche lag auf den Makrodaten sowie Nachrichten aus dem KI-Sektor. So wurde Nvidia am letzten Dienstag zum wertvollsten Unternehmen weltweit, verlor aber diesen Status im Laufe der Handelswoche wieder an Microsoft. Der DAX hielt sich in diesem volatilen Marktgeschehen recht stabil. Auf Wochensicht gelang ein Anstieg von 0,90 %. Auf der Gewinnerseite lagen Deutsche Börse +5,57 %, gefolgt von Hannover Rück +4,06 % sowie SAP mit +3,59 %. Die Liste der Verlierer führte wieder einmal Sartorius VZ mit -10,79 % an, gefolgt von Infineon mit -7,01 % und Fresenius -5,04 %. Auffallend war, dass die Marktbreite den DAX vor einem erneuten Abrutschen unter die Marke von 18.000 Punkten bewahrte. Charttechnisch bewegt sich der DAX innerhalb eines breiten Seitwärtskanals zwischen 17.626 Punkten auf der Unterseite und etwa 18.300 Punkten auf der Oberseite. Eine Schlüsselmarke stellt der starke Widerstand bei 18.258/18.260 Punkten dar. Der DAX war bereits am Freitag an dieser Marke abgeprallt und drehte im Verlauf Richtung Süden. Gelingt es, diese Marke nachhaltig zu überwinden, könnte erneut ein neuer Aufwärtstrend herausgebildet werden.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag mit einem Stand von 4.907 Punkten, was einem Kursgewinn von 1,40 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Der Euro Stoxx 50 konnte sich in der Vorwoche stabilisieren, gab jedoch zum Wochenschluss einen Teil seiner Gewinne ab. Die Geschäftstätigkeiten im Privatsektor der Eurozone trübten sich ein, und das Ergebnis der vorgezogenen Wahlen in Frankreich belastete die Stimmung zusätzlich. Auf Sektorenebene verzeichneten die Unternehmen im Tourismussegment mit einem Zuwachs von 3,06 % die stärkste Wochenentwicklung. Im Gegensatz dazu standen die Unternehmen aus dem defensiven Konsumgütersegment auf der Verliererseite und verzeichneten einen leichten Wochenverlust von 0,59 %. Charttechnisch betrachtet konnte sich der Euro Stoxx 50 über dem 76,4 %-Fibonacci-Retracement bei 4855 Punkten stabilisieren, sodass für die aktuelle Handelswoche eine klare Unterstützungslinie besteht. Auf der Oberseite sehen wir bei der 5.000 Punktemarke eine Widerstandszone, da diese Marke auch mit den 38-Tage- und 50-Tage-Linien übereinstimmt. Aus makroökonomischer Sicht wird die Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex für Juni am Montag von großer Bedeutung sein, da dieser die Stimmungslage der deutschen Unternehmen widerspiegelt.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones gewann in der vergangenen Woche 1,56 %. Er schloss bei 39.150 Punkten. Der Nasdaq Composite bzw. der S&P 500 erzielten Kursgewinne von 0,38 % bzw. 0,83 %. Der Russell 2000 verlor 0,55 %. Konjunkturdaten sorgten für Gegenwind bei Aktien. Die Daten der Einkaufsmanagerindizes für Juni lagen über den Erwartungen. Damit rücken Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed eventuell in weitere Ferne. Dies könnte das Aktienmarktsentiment belasten. Auffällig waren wie schon die letzten beiden Handelstage, die deutlichen Kursverluste von Chip-Aktien an der Nasdaq. Die Abschläge für Branchengrößen wie Nvidia, Broadcom, Qualcomm und Micron reichten bis zu 4,4 %. Charttechnisch notiert der Dow Jones innerhalb eines aufwärtsgerichteten Trendkanals zwischen 39.257 Punkten auf der Oberseite sowie 38.197 Punkten auf der Unterseite. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag prallte der Dow Jones beim Versuch aus dem Kanal auszubrechen an der oberen Trendlinie ab und drehte nach unten. Ein Anstieg über diese Hürde ist jedoch zwingend, um mittelfristig erneut Richtung 40.000 Punkte zu tendieren. Wir denken jedoch, dass dies ohne Unterstützung von den Techwerten nur schwerlich gelingen dürfte. Erste Brokerhäuser stufen den Technologiesektor auf Neutral herab – ob dies eine Trendwende nach unten einleitet, bleibt abzuwarten.
Bund-Future
In der letzten Handelswoche nahm der Bund Future nach seinem beachtlichen Anstieg über 132 %-Punkten eine Auszeit und verzeichnete einen leichten Rückgang, verweilt jedoch weiterhin oberhalb der charttechnisch sehr relevanten 200-Tage-Linie. Die kurzfristige Überhitzung konnte sich entspannen, nachdem der Bund-Future aus dem überkauften Bereich des RSI herausgefallen ist. Er verharrt jedoch noch immer im oberen Bereich seiner neutralen Skala. Diese Entwicklung könnte auf eine fortgesetzte Konsolidierungsphase hindeuten, insbesondere da das 50 %-Fibonacci-Retracement bei 132,73 Prozentpunkten in den vergangenen Monaten eine starke Widerstandslinie bildete. Seit Februar zeichnet sich eine horizontale Trendbewegung ab, die trotz des abrupten Endes einer kurzen, intensiven Aufwärtsphase weiterhin Bestand hat. Der Rückgang der Renditen europäischer Staatsanleihen ist derzeit vorrangig auf schwächere PMI-Daten zurückzuführen und weniger auf eine Abnahme politischer Risiken.
Einschätzung
An den Aktienmärkten scheint aktuell etwas die Luft gewichen zu sein. Sollte es zu einer größeren Konsolidierung bei den Technologiewerten kommen, dürfte der vorherrschende Seitwärtstrend an den Börsen weiter Bestand haben. Impulse für ein erneutes Aufflammen könnten von den Notenbanken kommen, jedoch scheint die Bereitschaft zu Zinssenkungen nicht sehr ausgeprägt zu sein.
Stand: 24. Juni 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
