für die Woche vom 01. – 05.07.2024
DAX
In der vergangenen Woche standen neben der US-Wahldebatte vor allem Quartalsergebnisse sowie der Fed-Bankenstresstest im Fokus. Nach dem Debakel für US-Präsident Biden bei seinem Auftritt mit seinem Konkurrenten Donald Trump, stehen dessen Chancen gut, erneut als Präsident aus der Wahl im November hervorzugehen. Kurzfristig lag aber das Augenmerk der Anleger in Europa auf der Wahl in Frankreich sowie den Quartalsberichten der Unternehmen. Der DAX konnte als einer der wenigen europäischen Aktienindex gegen den Trend zulegen und schloss die Woche mit einem Plus von 0,4 % bei 18.235 Punkten. An der Spitze der Gewinner finden sich Covestro mit 6,95 %, gefolgt von SAP mit 4,67 % sowie MTU Aero Engines mit 4,46 %. Die Aktie von Airbus führt mit -13,71 % nach Gewinneinbruch die Verlierer im DAX an, gefolgt von Merck mit -7,2 % sowie RWE mit -4,43 %. Charttechnisch bewegt sich der DAX weiterhin innerhalb einer Spanne von 17.626/18.892 Punkten. Für einen nachhaltigen Anstieg benötigt der DAX einen starken Aufwärtsimpuls. Das Ergebnis des 1. Wahlgangs in Frankreich könnte solch ein Impuls sein, zeigt sich doch, dass die Partei von Le Pen wohl nicht die Parlamentsmehrheit erhalten wird. Letztendlich stellt sich die Frage, ob der Impuls so stark ist, dass die 50-Tage-Linie bei aktuell 18.380 Punkten überwunden werden kann. An dieser Hürde prallte der DAX zuletzt mehrfach ab und drehte im Anschluss nach unten. Gelingt ein nachhaltiger Anstieg könnte der DAX zumindest bis 18.500 Punkte steigen. Auf der Unterseite stellen die Tiefs bei 17.969/17.951 Punkten eine gute Unterstützung dar.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag mit einem Stand von 4.894 Punkten, was einem Kursverlust von 0,27 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Der Euro Stoxx 50 konnte sich in der Vorwoche stabilisieren, gab jedoch zum Wochenschluss einen Teil seiner Gewinne ab. Die Daten zum Industrie-/Wirtschaftsvertrauen trübten sich im Juni ein, und das Ergebnis der vorgezogenen Wahlen in Frankreich belastete die Stimmung zusätzlich. Wie schon im DAX gehörte die Aktien von SAP zu den Gewinnern im Index. Übertroffen wurde sie lediglich von der Aktie von Kering, die 5,75 % zulegen konnte. Analog zum DAX lag die Aktie von Airbus mit -13,68 % an der Spitze der Verlierer, gefolgt von L’Oreal mit -6,94 %. Charttechnisch betrachtet konnte sich der Euro Stoxx 50 über dem 76,4%-Fibonacci-Retracement bei 4855 Punkten stabilisieren, sodass für die aktuelle Handelswoche eine klare Unterstützungslinie besteht. Auf der Oberseite sehen wir bei der 5.000 Punktemarke eine Widerstandszone, da diese Marke auch mit den 38- und 50-Tage-Linien übereinstimmt. Aus makroökonomischer Sicht dürften die heute anstehenden Inflationsdaten aus mehreren Mitgliedsstaaten von Interesse sein.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche leicht um 0,1 %. Er schloss bei 39.119 Punkten. Schwächste Komponente war Nike mit einem Kurseinbruch von fast 20 % nach einer Umsatzwarnung für das Geschäftsjahr 2025. Dennoch konnte sich der Dow Jones über der Unterstützung bei 39.128 Punkten halten. Auch die 38-Tage-Linie (aktuell bei 39.093 Punkten) bietet hier eine leichte Unterstützung. Die Dochte im Candle-Stick-Chart signalisieren Käuferbereitschaft in diesem Bereich, gleichzeitig sieht man im Bereich von 39.400 Punkten Abgabebereitschaft. Hier liegt der kurzfristige Abwärtstrend, der sich aus den Verlaufshochs von Mai und Juni ableiten lässt. Die schlechte Marktbreite in der Vorwoche (der gleichgewichtete S&P 500 verlor 0,8 %), hat zu einem weiteren Abbau der überhitzten Markttechnik geführt, was das Abwärtspotenzial begrenzen sollte. Gleichzeitig bleibt das Sentiment optimistisch, was das Aufwärtspotenzial begrenzen sollte. Die nächste Unterstützung sehen wir im Bereich von 38.300 Punkten, hier verläuft der kurzfristige Aufwärtstrend. Ein Bruch von ihm könnte zu einem Test der Verlaufshochs von Ende Dezember 2023 im Bereich von 37.754 Punkten führen. Hier sollte sich dann spätestens wieder Kaufinteresse zeigen.
Bund-Future
In der letzten Handelswoche stiegen die Renditen leicht an. Die Verluste konnten jedoch eingedämmt werden, aufgrund von stärkeren Makrodaten und ein wiederkehrendes Risk-Off-Sentiment in Europa. Gesucht waren zum Wochenschluss vor allem Duration. Der Bund-Future beginnt das 2. Halbjahr mit stärkeren Verlusten. Aktuell notiert er auf Niveau der 38-Tage-Linie bei 131,07 %-Punkten. Ein Bruch dieser Marke würde den Abwärtsdruck erneut verstärken und den Bund-Future erneut Richtung der Marke von 130 führen.
Einschätzung
Das 2. Börsenhalbjahr in Europa könnte mit einem stärkeren Kursanstieg starten als Reaktion auf den Ausgang des 1. Wahlgangs in Frankreich. Auch die Wall Street könnte heute freundlich beginnen, zumindest deuten die Futures darauf hin. Wir bleiben dennoch neutral bis leicht übergewichtet positioniert.
Stand: 01. Juli 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
