für die Woche vom 04. – 08.11.2024
DAX
Die vergangene Handelswoche war geprägt von der Berichtssaison sowie von Konjunkturdaten. Beide Bereiche fielen gemischt aus, sodass mit einer aggressiveren Gangart der US-Notenbank zu rechnen ist. Zugleich fiel die Zurückhaltung im Handel vor den morgigen US-Wahlen auf. Daten von Intel sowie Amazon sorgten für bessere Stimmung und stützten den DAX, der auf Wochensicht dennoch um mehr als 1 % nachgab und bei 19.254 Punkten am Freitag aus dem Handel ging. Zu den größten Verlierern der vergangenen Woche gehörten zweifelsfrei die Autowerte, angeführt von Porsche – der Mutter von Volkswagen – mit -5,3 % (Holding) sowie Porsche AG mit -7,51 %. Daneben gaben BMW sowie Mercedes Benz mehr als 3 % ab. Auf der Gewinnerseite stand an oberster Stelle Heidelberg Materials mit einem Plus von 3,3 % gefolgt von Quiagen mit 2,6 % sowie Adidas mit 2,3 %. Für den heutigen Handelstag erwarten wir keine großen Impulse weder nach oben, noch nach unten. Die Zurückhaltung vor den US-Wahlen dürfte weiter zunehmen. Der DAX handelt weiter in seiner Handelsspanne zwischen 19.000 und 19.500 Indexpunkten.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag bei 4.877 Punkten und verzeichnete damit einen Wochenverlust von 1,32 % gegenüber der Vorwoche. Wie in den Vorwochen blieb der Index auf übergeordneter Ebene weitgehend stabil, während sich auf Sektorenebene erneut markante Unterschiede zeigten. Nur 2 Sektoren konnten in der letzten Woche zulegen, auf der einen Seite Banken mit 1,83 % sowie Unternehmen aus dem Bausektor, welche um 1,12 % zulegen konnten. Alle anderen Sektoren waren im Minus, wobei der Retailsektor mit -3,71 % heraussticht. Charttechnisch verlief die Woche erneut ohne nennenswerte Impulse. Der Euro Stoxx 50 scheiterte damit die vierte Woche in Folge an einem nachhaltigen Durchbrechen der 5.000-Punkte-Marke. Dieser psychologisch bedeutende Widerstand bleibt damit stark ausgeprägt und schwer zu überwinden. Zugleich verliert das Momentum weiter an Kraft und tendiert mittlerweile leicht ins Negative. Fundamental betrachtet könnte die an Fahrt gewinnende Berichtssaison weitere Impulse liefern. In dieser Woche legen unter anderem Münchener Rück, Ahold, Enel, UniCredit, BMW und Ferrari sowie Deutsche Post ihre Quartalszahlen vor. Der sich weiter zeigende Inflationsdruck innerhalb der Eurozone lässt Zweifel über das Vorgehen der EZB aufkommen. Angesichts der schwächelnden Konjunktur in einigen europäischen Staaten – vor allem in Deutschland – sollte die EZB ihren eingeschlagenen Weg aus unserer Sicht beibehalten. Dies wäre ein positives Signal.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche leicht und gab 0,1 % ab. Er schloss bei 42.052 Punkten. Die 3 Dow-Werte Apple, Amazon und Microsoft veröffentlichten ihre Quartalszahlen. Nur bei Amazon zeigte der Aktienkurs eine positive Reaktion. Während sich der Arbeitsmarkt und der US-Konsument resilient zeigt, bleibt das verarbeitende Gewerbe schwach. Der ISM-Manufacturing Einkaufsmanagerindex notiert mit 46,5 auf dem niedrigsten Niveau in 2024. Der Dow Jones konnte in der vergangenen Woche recht wenig Profit aus der überverkauften Situation machen und schaffte es nicht, die 38-Tage-Linie (aktuell bei 42.258 Punkten) gleich wieder zurück zu erobern. Auch der kurzfristige Aufwärtstrend, der die Tiefpunkte aus Anfang August bzw. September miteinander verbindet, wurde gebrochen und wird jetzt zunächst zum Widerstand. Er verläuft im Bereich von 42.258 Punkten und damit ziemlich exakt auf gleichem Level wie die 38-Tage-Linie. Der Dow Jones fand etwas tiefer Unterstützung bei der 50-Tage-Linie, die aktuell bei 41.962 Punkten verläuft. Auch in dieser Woche halten wir eine Gegenbewegung nach oben für wahrscheinlich, gehen jedoch davon aus, dass der Dow Jones im Anschluss daran, wieder in Konsolidierungsmodus zurückfallen sollte. Aus unserer Sicht ist das Marktverhalten aktuell distributiv. Eine Gegenbewegung nach oben sollte sich auf dem Weg Richtung Allzeithoch bei 43.346 Punkten erschöpfen, da der Dow Jones aus unserer Sicht noch kein klares Kaufsignal sendet, sondern sich vielmehr in der Mitte einer Konsolidierungsphase befinden sollte. Wir rechnen nach einer möglichen Erleichterungsrallye mit einer Fortsetzung der Konsolidierung und zumindest mit einem Test der Unterstützungen bei 41.579 Punkten und den Verlaufshochs von Mitte Juli (41.415 Punkte intraday).
Bund-Future
Der Bund-Future verlor in der vergangenen Woche erneut knapp 150 Ticks und konnte seine Unterstützungszone zwischen 132,50 und 133 %-Punkten nicht verteidigen. Die enttäuschend ausgefallenen Inflationsdaten in der Eurozone lassen Zweifel darüber aufkommen, ob die EZB ihren eingeschlagenen Zinssenkungskurs beibehält. In der heutigen Eröffnung startet der Bund-Future mit leichten Aufschlägen. Auf dem Weg nach oben gilt es die markante Hürde in Form der 200-Tage-Linie bei 132,72 %-Punkten zu überwinden. Auf der Unterseite gilt es nicht unter dem Tief vom 31. Oktober bei 131,15 %-Punkten zu schließen. Dies würde weiteren Abgabedruck auslösen.
Einschätzung
Vor der morgigen Wahl dürfte Zurückhaltung vorherrschen. Mögliche juristische Auseinandersetzungen hinsichtlich des Wahlausgangs dürften uns noch länger beschäftigen. Sollte Warren Buffet recht haben, so stehen uns turbulentere Zeiten an den Börsen bevor. Buffet hat im 3. Quartal seine Beteiligungen derart massiv abgebaut, dass sich seine Barmittel auf einem Rekordniveau bewegen. Näheres über seine Motive sind nicht bekannt. Wie gesagt ein Indiz von mehreren über die doch leicht fragile Marktverfassung.
Stand: 04. November 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.