für die Woche vom 18. – 22.11.2024
DAX
Der DAX schloss die vergangene Handelswoche bei 19.210 Punkten und somit unverändert zur Vorwoche. Auffallend ist die anhaltende Volatilität beim DAX, dieser schwankte zwischen Tief und Hoch rund 500 Punkte in den letzten 5 Tagen. Nach der Wahl in den USA sowie dem mittlerweile feststehenden Wahltermin in Deutschland bewegten vor allem Nachrichten von der Zinsfront sowie der Politik die Märkte. Fed-Präsident Jerome Powell thematisierte die starke US-Wirtschaft und betonte, die Fed habe daher keine Eile bei künftigen Zinssenkungen. Des Weiteren sorgte die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. als neuer US-Gesundheitsminister für Schrecken unter den Pharmawerten. So ist es nicht verwunderlich, dass die Verliererliste beim DAX von Bayer (-15,7 %), Sartorius (-6 %) sowie Merck AG (-5,07 %) angeführt wurde. Auf der anderen Seite sorgten gute Unternehmensnachrichten bei Siemens Energy (+18,9 %), Continental AG (+11,75 %) sowie RWE (5,9 %) dafür, dass der DAX unverändert die Woche beenden konnte. Obwohl die Vorgaben aus Japan heute Morgen negativ sind, deuten die Futures bislang auf einen leicht freundlichen Start in die neue Handelswoche. Solange der DAX seine markante Schiebezone zwischen 19.000 und 19.500 Punkten nicht in die eine oder andere Richtung auflöst, dürfte sich beim DAX auch diese Woche nur wenig bewegen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag bei 4.794 Punkten und verzeichnete damit einen marginalen Wochenverlust gegenüber der Vorwoche. Europäische Aktien stehen seit dem Wahlsieg Donald Trumps vor knapp zwei Wochen unter Druck. Seine „America-First-Politik“ mit geplanten Handelszöllen sorgt für Unsicherheit und belastet die internationalen Märkte. Auf Sektorebene zählten in der vergangenen Woche europäische Energieunternehmen und Banken mit einem Plus von 2,31 % beziehungsweise 1,83 % zu den Gewinnern. Dagegen mussten der Medien- und der Rohstoffsektor mit Verlusten von 3,55 % und 3,15 % die größten Rückschläge hinnehmen. Aus charttechnischer Sicht verzeichnete der Markt den dritten Wochenverlust in Folge, wobei das negative Momentum spürbar nachließ. Dadurch deutet sich eine Seitwärtsbewegung unterhalb des 76,4 %-Fibonacci-Retracements bei 4.855 Punkten an. Auf der Oberseite stellt dieses Niveau eine Widerstandszone dar, während sich auf der Unterseite eine Unterstützungszone rund um das Intraday-Tief vom 13.11.2024 bei etwa 4.700 Punkten abzeichnet. Am Dienstag stehen im Euroraum die Inflationszahlen für Oktober im Fokus, die als Orientierung für die zukünftige Geldpolitik der EZB dienen.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche und gab um 1,2 % nach. Er schloss bei 43.445 Punkten. Gleich zu Wochenbeginn konnte er mit 44.527 Punkten ein neues Allzeithoch erreichen. Der S&P 500 konnte erstmals die 6000-er Marke überwinden. Schließlich wurden die Wahlergebnisse für den Kongress veröffentlicht, und die republikanische Partei hat in beiden Kammern die Mehrheit erzielt. Diese Machtkonzentration wird allgemein als weniger positiv empfunden, als wenn die Mehrheit in beiden Kammern geteilt ist. Nach den dynamischen Kursanstiegen sorgte dies für Gewinnmitnahmen bei den Marktteilnehmern, besonders in den Sektoren Gesundheit (-5,5 %) und Technologie (-3,2 %). Nur Finanzwerte (+1,4 %) und Energieaktien (+0,6 %) konnten leicht zulegen. Ein stabiler Arbeitsmarkt und eine höhere Inflationsrate von 2,6 % im Jahresvergleich für Oktober sorgte für höhere Renditen an den Anleihenmärkten. Ein Großteil des Anstiegs kommt vom Häusermarkt. US-Notenbankpräsident Powell versuchte deshalb auch etwas die Zinssenkungserwartungen der Marktteilnehmer zu bremsen, zumal eine künftig zu erwartende marktorientierte Wirtschaftspolitik die Inflationsraten eher unterstützen sollte. Der Dow Jones befindet sich nur wenige Punkte über seinem bisherigen Allzeithoch vom Oktober, welches bei 43.339 Punkten notiert. Wenig darunter, im Bereich von 42.924 Punkten, verläuft der kurzfristige Aufwärtstrend, der die Tiefpunkte von Anfang August bzw. September miteinander verbindet, bzw. die 38-Tage-Linie, die aktuell bei 42.764 Punkten notiert. Der überraschende Wahlausgang hat für eine Neubewertung der Aktienmärkte geführt und die zuvor begonnene Konsolidierung unterbrochen. Letztendlich befinden sich die US-Märkte aus unserer Sicht nach wie vor in einer Konsolidierungsphase, die noch nicht beendet sein sollte. Insofern halten wir das kurzfristige Aufwärtspotenzial für begrenzt.
Bund-Future
Der Bund-Future gewann in der vergangenen Woche leicht und konnte um 12 Ticks zulegen. Weiter negativ ist, dass die ehemalige Unterstützungszone und jetzige massive Widerstandzone zwischen 132,50 und 133 %-Punkten nicht überwunden werden konnte. Vor allem die Aussagen von Powell zu weiteren US-Zinssenkungen belasteten kurzfristig die europäischen Rentenmärkte. Unterstützend wirkten jedoch, dass der freie Fall des Euro leicht gebremst werden konnte, ebenso wie der schwache Ölmarkt. In der heutigen Eröffnung startet der Bund-Future mit leichten Aufschlägen. Auf dem Weg nach oben gilt es die markante Hürde in Form der 200-Tage-Linie bei 132,58 %-Punkten zu überwinden. Auf der Unterseite gilt es nicht unter den Tiefs vom 06./07. November 2024 bei 130,58/130,68 %-Punkten zu schließen. Dies würde weiteren Abgabedruck auslösen.
Einschätzung
Die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten beflügelte zunächst die US-Indizes, während es an den europäischen und asiatischen Märkte keine Jubelstürme auslöste. Die Auswahl der neuen Minister für die Regierung Trumps lässt tief blicken, wohin die Reise gehen könnte. Aktuell scheint es auch auf eine Zuspitzung des noch aus seiner ersten Amtszeit schwelenden Konflikts zwischen Trump und Fed-Präsident Powell zu kommen. Alles zusammen nicht gerade ein förderliches Umfeld für Aktien. Solange es zu keinen signifikanten Ausbrüchen aus den genannten Chartmarken kommt, erwarten wir weiter seitwärts tendierende Börsen.
Stand: 18. November 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.