für die Woche vom 16. – 20.12.2024
DAX
Der DAX schloss die vergangene Woche bei 20.406 Punkten und somit unverändert zur Vorwoche. Dennoch erreichte der Index am Freitag ein neues Allzeithoch bei 20.523 Punkten, bevor leichte Gewinnmitnahmen die Gewinne abschmelzen ließen. Die Zinssenkungen der EZB sowie der Schweizer Nationalbank am Donnerstag, sowie die am kommenden Mittwoch erwartete Zinssenkung in den USA sorgten für ein günstiges Börsenumfeld. Für einen leichten Gegenwind sorgte die Bank of America, die ihre Empfehlung für den DAX auf „untergewichten“ revidierte. Ihrer Ansicht nach sei die Bewertung relativ zu europäischen Aktien auf einem Vierjahreshoch und der DAX besitze daher ein Rückschlagspotential. Auf Wochensicht konnten die Aktien von Sartorius mit 7,25 % am besten performen, gefolgt von Qiagen mit 5,88 % sowie der Aktie von Volkswagen, die 5,87 % zulegte. Schlechteste Aktie im DAX in der Vorwoche war Siemens Energy mit einem Minus von 5,75 %, gefolgt von Rheinmetall mit -5,49 % sowie RWE mit 4,72 %. Die Charttechnik bleibt herausfordernd, da der RSI anhaltend im überkauften Bereich notiert und das Momentum auf der anderen Seite nachlässt. Wenn die Bank of America mit ihrer Einschätzung richtig liegt, könnte dem DAX allmählich die Luft ausgehen und wir zumindest die Marke von 20.000 Punkten im Index testen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 beendete die Handelswoche am Freitag bei 4.967 Punkten und verzeichnete einen Verlust von 0,20 % im Vergleich zur Vorwoche. Nach dem starken Anstieg aus der Vorwoche konsolidiert der europäische Standardwerteindex auf hohem Niveau und bewegt sich erneut seitwärts. Auf europäischer Sektorenebene verzeichneten interessanterweise Automobilwerte und Autozulieferer mit 2,77 % den stärksten Anstieg, gefolgt vom Bankensektor, der von den erneuten Zinssenkungen durch die EZB und SNB profitierte und um 1,17 % zulegen konnte. Am schwächsten entwickelten sich der Einzelhandelssektor mit einem Rückgang von 3,80 % und der Immobiliensektor mit einem Minus von 3,04 %. Aus charttechnischer Sicht konsolidierte der Euro Stoxx 50 seine starken Gewinne aus der Vorwoche. Für einen weiteren Aufwärtsimpuls benötigt es jedoch einen Anstieg über die psychologisch wichtige Marke von 5.000 Punkten. Von Seiten der technischen Indikatoren lässt der Konsolidierungsdruck etwas nach, so dass ein weiterer Anstieg im Index möglich erscheint.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 1,8 %. Er schloss bei 43.828 Punkten. Wir sahen eine ruhige Handelswoche. Das wichtigste Ereignis war die Veröffentlichung der Inflationsdaten für den November. Im Jahresvergleich erhöhte sich diese leicht von zuvor 2,6 % auf 2,7 %. Die Kerninflation liegt mit 3,3 % noch deutlich über der 2 %-Zielmarke. Auch die Produzentenpreise, die als Vorläufer der zukünftigen Inflation gelten, stiegen mehr als erwartet. Im Vergleich zum Oktober erhöhten sich diese von 2,6 % auf 3 %, die „Kernpreise“ (ohne Nahrungsmittel und Energie) sogar um 3,4 % im Jahresvergleich. Dies führte zu steigenden Renditen bei US-Staatsanleihen und sorgte für Druck auf die Aktienmärkte. Dennoch liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bei 0,25 % in der aktuellen Woche bei fast 100 %. Der Dow Jones war zuletzt sieben Tage in Folge negativ und rutschte unter den seit August bestehenden Aufwärtstrend. Dies führte ihn auf das Unterstützungslevel der 38-Tage-Linie, die bei 43.736 Punkten verläuft und sollte den Dow Jones reif für eine Gegenbewegung nach oben in dieser Woche machen, sprich ein Zurückretten über diesen Aufwärtstrend, der aktuell bei 44.062 Punkten verläuft, scheint wahrscheinlich. Sollte es zu einer Übertreibung nach unten führen und wir also noch einige negative Tage sehen, dann erwarten wir spätestens im Bereich von 43.164 Punkten eine Gegenbewegung. Das immer noch nicht auskonsolidierte mittelfristige Bild sollte einem dynamischen Anstieg etwas entgegenstehen, so dass die von uns erwartete Aufwärtsbewegung eventuell im Bereich des ehemaligen Hochs von Anfang November bei 44.551 Punkten bereits an Momentum verlieren könnte. Ein Erreichen des bisherigen Allzeithochs bei 45.110 Punkten erscheint möglich, aber ein erneutes Erreichen der oberen Begrenzung des Aufwärtstrendkanals erscheint unwahrscheinlich. Aus unserer Sicht mahnen nach wie vor negative Divergenzen zur Vorsicht und Marktteilnehmer sollten eine mögliche Rallye zu Gewinnmitnahmen nutzen.
Bund-Future
Die europäischen Rentenmärkte handelten in der letzten Woche schwächer. Wichtigstes Ereignis in der Vorwoche war sicherlich die Sitzung der EZB. Der Zinsschritt von -25Bps war erwartet worden. Umso wichtiger war daher die Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung. Das Weglassen der Aussage, dass eine ausreichend restriktive Fiskalpolitik für so lange wie nötig angestrebt wird, sorgte kurzzeitig für eine Rallye an den europäischen Rentenmärkten, welche jedoch im Verlauf der Pressekonferenz revidiert wurde. Der Auslöser für den darauffolgenden deutlichen Abverkauf dürfte der Kommentar von Frau Lagard gewesen sein, die meinte, dass der (Zinssenkungs-) Pfad sehr klar sei. Dies wurde von den meisten Marktteilnehmern als Hinweis für weitere Zinssenkungen von -25Bps aufgefasst. Die Erwartungen auf mögliche Schritte um -50Bps wurden reduziert.
Einschätzung
Die bevorstehende Sitzung der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch könnte einen Hinweis liefern, wohin die Geldpolitik in den USA tendiert. Sollte, wie erwartet, eine Zinssenkung von 25Bps erfolgen, könnten die Börsen bis zum Jahresschluss weiter aufwärts tendieren.
Stand: 16. Dezember 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.