für die Woche vom 20. – 24.01.2025
DAX
Der DAX stieg zum Wochenschluss auf 20.903 Punkte und markierte den dritten Tag in Folge neue Allzeithochs. Das Intraday-Rekordhoch lag bei 20.925 Punkten. Es hat den Anschein, als würde die Hausse die Hausse treiben. Getrieben wurden die Kurse zudem von der Aussicht auf eine weitere Zinssenkung der EZB in dieser Woche sowie gute Makrodaten aus den USA, aber auch China. Daneben unterstützt die Quartalsberichtssaison der Unternehmen. China stand im Mittelpunkt, da die dortige Wirtschaft zuletzt deutlich stärker zulegen konnte, als erwartet. Obwohl alle chinesischen Daten mit Vorsicht zu genießen sind, scheinen die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft Wirkung zu zeigen. Auf Wochensicht konnte die Aktien von Zalando mit 11,88 % am besten performen, gefolgt von Deutsche Bank mit 8,31 % sowie der Aktie von BASF, die 7,02 % zulegte. Schlechteste Aktie im DAX in der Vorwoche war der Gewinner aus der Vorwoche, Sartorius mit einem Minus von 1,49 %, gefolgt von Henkel sowie Adidas mit -1,21 % bzw. mit -0,86 %. Nach dem fulminanten Handelsgeschehen der letzten Woche befinden wir uns beim DAX in einer „uncharted area“. Sollte es zu Gewinnmitnahmen kommen, könnte der DAX auf das Ausbruchsniveau der letzten Tage bei 20.270 Punkten fallen. Die technischen Indikatoren stellen eine negative Divergenz zum Kursverlauf beim DAX dar und deuten auf eine Überhitzung hin.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag bei 5.148 Punkten und verzeichnete einen herausragenden Wochengewinn von 3,43 %. Der Euro Stoxx 50 verbuchte damit bereits den dritten Wochengewinn in Folge und kletterte aus charttechnischer Sicht auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000. Nach einem kurzen Rücksetzer haben sowohl der Momentum- als auch der RMI-Indikator wieder Fahrt aufgenommen und stehen nun kurz vor dem überkauften Bereich. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich die jüngste Aufwärtsdynamik vorerst etwas abflacht. Auf europäischer Sektorenebene verbuchte der Konsumgütersektor in der vergangenen Woche zum zweiten Mal in Folge die höchsten Zuwächse und legte um 5,87 % zu. An zweiter Stelle rangierte der Bankensektor mit einem Plus von 4,36 %. Bis auf den Gesundheitssektor, der durch die Kursschwäche von Novo Nordisk (-8,97 %) belastet wurde und auf Wochensicht 1,53 % verlor, lagen alle Branchen im grünen Bereich. Die Berichtssaison im STOXX 600 startet in dieser Handelswoche. Bis Ende Februar legen die meisten Unternehmen ihre Zahlen vor. Während sich die Berichte in Europa über mehrere Wochen verteilen, konzentrieren sich in den USA die Veröffentlichungen überwiegend auf die letzte Januarwoche.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones zeigte sich in der vergangenen Woche sehr fest und legte um 3,7 % zu. Er schloss bei 43.488 Punkten. Wir sahen eine breit angelegte Rallye und Value-Sektoren entwickelten sich noch besser als Wachstumswerte. Einen wesentlichen Anteil an der positiven Wertentwicklung hatten gute Quartalszahlen der US-Banken JP Morgan, Wells Fargo, Goldman Sachs und Citigroup, die die Erwartungen deutlich übertreffen konnten. Der Finanzsektor konnte auf Wochenbasis um 6,1 % zulegen. Positiv wirkte sich auch die niedriger als erwartete Inflationsrate aus, die im Kernbereich im 1-Jahresvergleich lediglich um 3,2 % stieg, nachdem ein Zuwachs von 3,3 % erwartet war. Die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen reagierten positiv und sanken auf Wochenbasis um 17 Basispunkte auf 4,61 %. Der Dow Jones hatte eine der besten Wochen seit längerem. Er konnte knapp das Verlaufshoch der zweiten Oktoberhälfte 2024 überschreiten, welches bei 43.346 Punkten notiert. Zuvor konnte er den Widerstand von Ende Dezember bei 43.302 Punkten überwinden. Die Rallye führte ihn exakt an die 38-Tage-Linie (aktuell bei 43.435 Punkte) heran bzw. an die 50-Tage-Linie (aktuell bei 43.548 Punkte). Nach dem deutlichen Anstieg der letzten Woche scheint eine leichte Konsolidierungsphase zum Wochenauftakt nicht unwahrscheinlich, am Freitag stieg bereits die Volatilität an den US-Märkten an. Wir gehen aber von einem positiven Wochenverlauf aus und rechnen damit, dass die Marktteilnehmer schwächere Tage zum Nachkaufen nutzen werden, insofern gehen wir fest davon aus, dass die Rallye noch Luft hat. Wir halten ein Erreichen des Allzeithochs von Anfang Dezember 2024 bei 45.032 Punkten für durchaus realistisch.
Bund-Future
Die globalen Rentenmärkte handeln in der letzten Woche fester. Eine Kombination aus niedriger als erwarteten Kern-Verbraucherpreisinflationsdaten aus dem Vereinigten Königreich und dovishen Kommentaren von Fed-Mitgliedern begünstigten im Verlauf der Woche jedoch eine beachtliche Rallye. Fed-Mitglied Waller erklärte, dass er optimistischer auf den Inflationspfad blicken würde als viele seiner Kollegen und dass eine Zinssenkung im März seitens der Fed nicht ausgeschlossen werden sollte. Außerdem seien drei bis vier Zinssenkungen in diesem Jahr möglich, wenn die Daten es zuließen. In diesem Zusammenhang kam es auch an den Swapmärkten zu einer Neubewertung der Erwartungen für den Zinssenkungspfad der Fed in diesem Jahr. Somit wird die erste vollständige Zinssenkung wieder bis zum Juli eingepreist und bis Ende des Jahres werden -41Bps an Kürzungen impliziert. Der Bund-Future, welcher zu Wochenbeginn auf den Tiefs der Vorwoche verharrte, stieg im Verlauf bis auf 131.78 %-Punkte an. Sollte die Erholung anhalten, so könnte der Bund-Future bis zur 200-Tage-Linie bei 132.75 %-Punkten ansteigen.
Einschätzung
Die mehr oder weniger erwarteten US-Inflationsdaten verhalfen den Aktien- wie auch Rentenmärkten zu der starken Rallye in der letzten Woche. Weitere Impulse könnten von Seiten der soeben begonnene Quartalsberichtssaison kommen. Aufgrund der starken Überhitzung bei den technischen Indikatoren könnte es dennoch zu einer kurzzeitigen Konsolidierung kommen.
Stand: 20. Januar 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
