für die Woche vom 27. – 31.01.2025
DAX
In der Woche der Amtseinführung Donald Trumps ging es an den globalen Aktienmärkten weiter bergauf. Der DAX schloss die Woche bei 21.394 Punkten und konnte dabei um 2,35 % zulegen. Das neue Allzeithoch lag bei 21.520 Punkten. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos kündigte Trump eine Investition von bis zu 500 Mrd. US-Dollar zur Finanzierung von Infrastruktur für Künstliche Intelligenz an. Vor allem Technologieunternehmen und Turbinenhersteller wie Siemens Energy und GE Vernova handelten infolge dieser Nachrichten fester, da diese von Investitionsprojekten in Datacenter profitieren. Auch die von Trump von der OPEC geforderte Senkung der Rohölpreise sorgte für Auftrieb an den Börsen. Solange sich keine deutliche Konsolidierung an der Wall Street abzeichnet, dürften die Aktienmärkte in Summe weiter nach oben tendieren. Sollte es zu Gewinnmitnahmen kommen, könnte der DAX auf das Ausbruchsniveau der letzten Tage bei 20.270 Punkten fallen. Die technischen Indikatoren stellen eine starke negative Divergenz zum Kursverlauf beim DAX dar und deuten auf eine Überhitzung hin.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag bei 5.219 Punkten und erzielte einen Wochengewinn von 1,37 %. Damit verbuchte der Leitindex bereits den vierten Wochengewinn in Folge und nähert sich seinem Allzeithoch von knapp unter 5.500 Punkten aus dem Jahr 2020. Die positive Entwicklung wurde vor allem durch starke Unternehmenszahlen und Hoffnungen auf mildere US-Zölle unterstützt. Auf europäischer Sektorenebene verzeichnete der Konsumgütersektor die höchsten Zuwächse und legte in der vergangenen Woche um 4,57 % zu – die dritte Woche in Folge mit deutlichem Gewinn. An zweiter Stelle rangierte der Industriesektor mit einem Plus von 2,89 %. Auf der Verliererseite standen defensive Sektoren wie Telekommunikation und Versorger, die jeweils um 3,11 % bzw. 2,71 % nachgaben. Besonders der rund 10 %-ige Kurseinbruch bei Ericsson belastete den Telekommunikationssektor erheblich. Aus charttechnischer Sicht zeigt der Euro Stoxx 50 Anzeichen einer Überhitzung, da der RSI aktuell im überkauften Bereich liegt. Eine Konsolidierung oberhalb der Marke von 5.100 Punkten könnte dem Markt Stabilität verleihen und weiteres Aufwärtspotenzial schaffen. Mit Blick auf die aktuelle Handelswoche stehen die Aussagen von Christine Lagarde bei der EZB-Sitzung am Donnerstag im Fokus der Marktteilnehmer. Die nächsten beiden EZB-Sitzungen sind bereits mit einem Zinsschritt von jeweils 25 Basispunkten eingepreist, während die anhaltende Unsicherheit in der Handelspolitik zusätzlichen Druck auf das europäische Wachstum ausübt. Mehrere große europäische Unternehmen, darunter LVMH, ASML, SAP, die Deutsche Bank sowie Shell werden in dieser Woche ihre Quartalszahlen vorlegen.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones erzielte in der vergangenen Woche einen Kursgewinn von 2,2 %. Er schloss bei 44.425 Punkten. Die Stimmung war gut an den US-Aktienmärkten, nach der Amtseinsetzung des neuen US-Präsidenten. Die Antrittsrede wirkte für viele zu direkt, aber das Thema „chinesische Zölle“ wurde ausgespart. Der Energie-Sektor war der einzige Sektor, der in der vergangenen Woche Verluste erzielte. Für den Dow Jones war positiv, dass Procter & Gamble und Travelers gute Quartalszahlen vorlegten. Bei American Express sorgten gute Quartalszahlen für Gewinnmitnahmen. Zum Wochenauftakt starten die US-Futures stark negativ, der Dow Jones droht zum Wochenauftakt wieder unter die 44.000 Punkte Marke zu rutschen. Auf seinem Weg in Richtung Allzeithoch von Anfang Dezember bei 45.032 Punkten bremste das Verlaufshoch von Mitte November bei 44.326 Punkten die Erholung. Nach dem dynamischen Anstieg von Mitte Dezember fehlte dem Dow Jones die Kraft, diesen Widerstand ohne vorherige Konsolidierung zu überwinden. Dem S&P 500 hingegen gelang noch der Sprung auf ein neues Allzeithoch am vergangenen Donnerstag. Die aktuelle Woche könnte insofern interessant werden, denn in letzter Zeit wurden technisch überhitzte Märkte im kurzen Zeitfenster in milden Konsolidierungen abgebaut. Sollte sich dies jetzt ändern, und wir sähen diese Woche eine stärkere Konsolidierung, dann wäre dies ein weiterer Hinweis auf ein sich abschwächendes Momentum. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Märkte nach einer Konsolidierungsphase weiter nach oben streben werden, sehen die Rallye also als noch nicht erschöpft an. Die nächste Unterstützung sehen wir beim Verlaufshoch von Mitte Oktober bei 43.045 Punkten.
Bund-Future
Nach dem recht ruhigen Handel bei den Anleihen könnte die Unsicherheit durch den neuen US-Präsidenten durchaus Störfeuer bringen. Auch die zahlreichen Konjunkturdaten in dieser Woche könnten Überraschungen für die Anleihenmärkte bereithalten. Allerdings dürfte die EZB auf ihrer Sitzung am Donnerstag den Leitzins erneut um 25 Bps. senken, wohingegen die Fed erst wieder im März den Zinssenkungstrend aufnehmen dürfte. Die für diese Woche voraussichtlich erneut schwach ausfallenden Wachstumszahlen aus dem Euroraum sollten hingegen die Staatsanleihenkurse stützen.
Einschätzung
Obwohl die technischen Marktindikatoren eine deutliche Überhitzung an den Aktienmärkten signalisieren, geht es an den globalen Aktienmärkten weiter bergauf. Ankündigungen von Trump die Infrastruktur für Künstliche Intelligenz mit bis zu 500 Mrd. US-Dollar zu fördern oder der Ruf nach einer Senkung der Rohölpreise durch die OPEC sorgten für Kauflaune unter den Anlegern. Solange die US-Märkte keine Konsolidierung einlegen, dürfte die Hausse sich fortsetzen.
Stand: 27. Januar 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
