für die Woche vom 24. – 28.02.2025
DAX
Der DAX handelte zum Wochenschluss leichter. Er schloss bei 22.287 Punkten, dies entspricht gegenüber der Vorwoche einem Minus von 1 %. Positiv wurde vom Markt die Aufnahme von bilateralen Gesprächen zwischen den USA und Russland zur Beendigung des Ukraine-Kriegs aufgenommen. Störfeuer kamen hingegen erneut von der US-Seite mit der Drohung nach Einführung von Zöllen auf Autos, Halbleiter- und Pharmaprodukte. Details sollen am 02. April 2025 veröffentlicht werden. In Europa standen die Wahlen in Deutschland im Vordergrund. Die Anleger erhoffen sich von der neuen Regierung eine Reform der deutschen Fiskalpolitik und eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Als Resultat zeigte sich ein starkes Interesse an Rüstungsaktien. Rheinmetall gewannen 9,44 %, während ThyssenKrupp sogar um 28,5 % zulegen konnten. Aus dem DAX gewannen daneben Bayer 3,16 % sowie Dt. Telekom 2,68 %. Das Auf und Ab bei den Automobilwerten hielt auch in der letzten Woche an. Porsche verlor 2,89 %, Mercedes 4,11 %. An der Spitze der Verlierer stand die Aktien von MTU Aero Engines, welche 8,53 % abgaben. Heute dürfte der DAX freundlich starten. Allerdings erwarten wir eine erhöhte Volatilität, da Anleger vermehrt auf kritische Fragen reagieren werden und nicht mehr allein auf positive Nachrichten agiert werden dürfte. Die technischen Indikatoren bauen die überkaufte Situation derzeit ab und bieten nur wenig Unterstützung für den Index.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am vergangenen Freitag bei 5.474 Punkten und verzeichnete einen leichten Wochenverlust von 0,34 %. Dennoch setzte der Leitindex seinen starken Jahresauftakt fort und markierte im Wochenverlauf ein neues Allzeithoch. Auf Sektorebene zeigte sich der europäische Bankensektor als stärkster Gewinner mit einem Wochenplus von 2,6 %, gefolgt vom Gesundheitssektor, der um 2,27 % zulegen konnte. Auf der Verliererseite stand der Einzelhandelssektor, der um 2,97 % nachgab, während der Reisesektor mit einem Rückgang von 2,86 % ebenfalls deutlich unter Druck geriet. Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich der Euro Stoxx 50 weiterhin in einem intakten Aufwärtstrend. Nach dem jüngsten Anstieg in Richtung des Allzeithochs könnte ein erneuter Test dieses Widerstandsbereichs auf der Oberseite erfolgen. Allerdings deutet der überkaufte Zustand des Index – gemessen an Indikatoren wie dem RSI – auf eine zunehmende Ermüdung der Rallye hin. Eine kurzfristige Konsolidierung oder ein Rücksetzer erscheinen daher wahrscheinlich, wobei der erste relevante Unterstützungsbereich im Bereich der letzten Ausbruchsniveaus bei rund 4.650 Punkten liegt. Solange dieser verteidigt wird, bleibt das übergeordnete technische Bild konstruktiv. In dieser Handelswoche legen zahlreiche Unternehmen ihre Quartalszahlen vor, darunter Heidelberg Materials, Deutsche Telekom, Münchener Rück, E.ON, Fresenius, Allianz, BASF und Beiersdorf. Aus dem europäischen Ausland berichten Danone, Stellantis, Iberdrola, AXA, Eni und Saint-Gobain.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 2,5 %. Er schloss bei 43.428 Punkten. Bis Wochenmitte hielten sich die US-Indizes vergleichsweise gut, ehe Gewinnmitnahmen für schwächere Kurse sorgten. Die Dow Jones Komponente Walmart hatte daran auch einen Anteil, nachdem eine Gewinnwarnung für das laufende Quartal und für das Gesamtjahr ausgesprochen wurde. Schwächere Makro-Daten erhöhten den Verkaufsdruck – der vorläufige S&P Einkaufsmanagerindex für globale US-Dienstleistungen rutschte unter 50, das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan enttäuschte ebenfalls und die Verkaufstransaktionen von Häusern in den USA gingen im Vergleich zum Vormonat um 4,9 % zurück. Zyklische Aktien waren auf Wochensicht die Verlierer (-4,3 %), während sich der Gesundheitssektor am stabilsten hielt (+1,1 %). Die schwache Entwicklung führte dazu, dass der Dow Jones die Unterstützung in Form des Verlaufshochs von Mitte November 2024 bei 44.326 Punkten gerissen hat und gleich auf das Verlaufshoch vom Oktober 2024 (43.293 Punkten) gerutscht ist. Damit wurde auch die 38-Tage-Linie (aktuell bei 43.815 Punkten) gerissen. Am Verlaufshoch vom Oktober 2024 versucht er jetzt Unterstützung zu finden, auch die 50-Tage-Linie (aktuell bei 43.611 Punkten) wurde gerissen und verläuft dort. Nach der schwachen Vorwoche sind Rallyeversuche zu Beginn der Woche nicht unwahrscheinlich – manche Indizes sind an Unterstützungen. Eine mögliche Gegenbewegung sollte jedoch aktuell sehr begrenzt bleiben und könnte den Dow Jones aus unserer Sicht bis zur steigenden 38-Tage-Linie bringen. Auf Wochensicht bleiben wir negativ gestimmt und gehen davon aus, dass die Konsolidierung noch nicht ausgestanden ist. Wir sehen zwar erste Anzeichen, dass sich das Momentum stabilisiert, sehen aber kein zwingendes Kaufsignal. Dieses könnte sich aber nach einer weiteren Konsolidierungswoche in den Bereich von 42.300 Punkten ergeben.
Bund-Future
Der deutsche Rentenmarkt konnte sich zum Handelsschluss am Freitag leicht stabilisieren, nachdem der Bund-Future zwischenzeitlich den Bereich um 131,30/131,26 %-Punkten testete. Im Zuge der daraufhin einsetzenden Erholung gelang es die Marke von 132 %-Punkten im Schlussgeschäft zu überwinden. Dennoch bleibt der Bund-Future technisch angeschlagen, da der Versuch, die 21-Tage-Linie bei 132,45 %-Punkten zu überwinden, nicht gelang. Zusätzlich belasten die Indikatoren. Während der MACD auf Verkauf steht, ist der RSI neutral zu werten. Unterstützungen lassen sich im Bereich 131,30/131,26 sowie bei 130,28 %-Punkten ausmachen. Widerstände stellen die 21-Tage-Linie sowie die Marke von 132,97 %-Punkten dar.
Einschätzung
Aussagen von Seiten der EZB lassen Zweifel über eine Fortsetzung der Zinssenkungen aufkommen. Heute richten sich die Augen auf die Veröffentlichung des ifo-Index. Eine positive Überraschung würde wohl für eine bessere Gewinnperspektive sprechen. Ob die Rallye an den Aktienmärkten eine Fortsetzung erfährt, hängt davon ab, wie sich die angekündigten Zölle auf exportorientierte Branchen auswirken.
Stand: 24. Februar 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
