für die Woche vom 03. – 07.03.2025
DAX
Die globalen Aktienmärkte wurden in dieser Woche durch die Bundestagswahl in Deutschland, weitere Friedensgespräche und Neuigkeiten zu Zöllen sowie durch die ausklingende Berichtssaison getrieben. Der deutsche Aktienmarkt handelte daraufhin die Woche fester mit Hoffnung auf fiskalpolitische Maßnahmen, eine Anpassung der Schuldenbremse sowie eine Erhöhung der Rüstungsausgaben. Der DAX ging am Freitag bei 22.551 Punkten aus dem Handel, dies entspricht gegenüber der Vorwoche einem Plus von 1,18 %. Als Resultat zeigte sich ein starkes Interesse an Rüstungsaktien. Rheinmetall gewannen 12,56 %, aber auch MTU Aero Engines konnten um 9,33 % zulegen. Die fallenden Renditen am Rentenmarkt sorgten zugleich für Gewinne bei Finanzwerten. Die Aktie der Münchener Rück gewann 6,14 % und die Aktien von Commerzbank sowie Deutsche Bank konnten um 5,56 % bzw. 5,51 % zulegen. Die schwachen Nividia Zahlen belasteten Infineon. Die Aktie gab 7,8 % nach. Ebenfalls deutlich im Minus lag die Aktie von Zalando, die 6,03 % einbüßte. Nach den starken Gewinnen an der Wall Street zum Handelsschluss am Freitag deuten die Aktien-Futures auf eine Eröffnung des DAX im Plus hin. Die negativen Divergenzen zwischen dem Indexverlauf und den technischen Indikatoren sind weitgehend abgebaut.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am vergangenen Freitag bei 5.463 Punkten und verzeichnete einen moderaten Wochenverlust von 0,20 %. Auf Sektorebene zeigte sich der europäische Bankensektor als Top-Performer mit einem Plus von 4,19 %, gefolgt von den Versicherern, die 3,54 % gewannen. Auf der Verliererseite stand der Mediensektor, der 5,54 % verlor, während die Technologiebranche mit einem Minus von 4,79 % ebenfalls deutlich fiel. Aus charttechnischer Sicht ist der zuvor intakte Aufwärtstrend ins Stocken geraten. Der überkaufte Zustand – gemessen an Indikatoren wie dem RSI – deutet weiterhin auf eine mögliche Ermüdung der Rallye hin. Eine kurzfristige Konsolidierung oder ein Rücksetzer erscheinen nach wie vor wahrscheinlich, wobei der erste relevante Unterstützungsbereich im Bereich der letzten Ausbruchsniveaus bei rund 4.650 Punkten liegt und bereits getestet wurde. Solange dieser verteidigt wird, bleibt das übergeordnete technische Bild grundsätzlich positiv. In dieser Handelswoche legen mehrere namhafte Unternehmen ihre Quartalszahlen vor, darunter Continental, Bayer, Adidas, Merck KGaA, Deutsche Post und Zalando.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones erzielte in der vergangenen Woche einen Kursgewinn von 1,0 %. Er schloss bei 43.840 Punkten. Ein guter Wochenendspurt am Freitag brachte den Dow Jones auf Wochenbasis ins Plus. Technologiewerte hatten einen schweren Stand, die Dow Komponente Nvidia verlor 7,1 % auf Wochensicht. Der S&P 500 verlor 1,0 %, der Nasdaq Composite gab 3,5 % ab. Enttäuschende Makrodaten sorgten für Gewinnmitnahmen, so zeigte das Konsumentenvertrauen den stärksten Rückgang seit August 2021, gleichzeitig stiegen die durchschnittlichen Inflationserwartungen auf Sicht der nächsten 12 Monate von 5,2 auf 6 %. Die Häuserverkäufe gingen im Januar auf Monatsbasis um 10,5 % zurück. Die Liste negativer Nachrichten ließe sich fortsetzen und führten dazu, dass sich die Echtzeit BIP-Messung der Atlanta Fed von 2,3 auf 1,5 % abschwächte. Technisch gesehen fand der Dow Jones Unterstützung am Verlaufshoch vom Oktober 2024, das bei 43.293 Punkten verläuft. Auch die 50-Tage-Linie (aktuell bei 43.656 Punkten) konnte zurückerobert werden. Da die Markttechnik aktuell kein klares Kaufsignal sendet, blieb die Erholung jedoch schwach, die steigende 38-Tage-Linie (aktuell bei 43.957 Punkten) konnte bisher noch nicht wieder überschritten werden-ein Zeichen für die deutliche Abschwächung des Momentums. Auch sehen wir nur sehr vereinzelt positive Divergenzen, eine deutliche Verbesserung des Momentums in dieser Woche scheint deshalb unwahrscheinlich. Sie könnte jedoch nach der schwachen Vorwoche stark genug sein, um eine technische Reaktion nach oben zu sehen, die auch den Dow Jones über die 38-Tage-Linie lupfen könnte und bis zu den Verlaufshochs von November 2024 bei 44.527 Punkten führen könnte. Wir sehen noch kein mittelfristig attraktives Kaufsignal. Auf der Unterseite gelten die Unterstützungen, die in der vergangenen Woche gehalten hatten.
Bund-Future
Am deutschen Rentenmarkt kam es in der letzten Woche zu vermehrten Käufen. Die Anleger nahmen Risiko raus und kauften Renten. So stieg der Bund-Future (März-Kontrakt) von 132,38 auf 133,19, ein Anstieg von 81 Ticks. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 2,40 %, nach 2,47 % in der Vorwoche. Der Bund-Future scheiterte am Freitag beim Versuch die 90-Tage-Linie zu überwinden und gab die Gewinne im späten Handel ab. In der heutigen Eröffnung verliert der Bund-Future wegen Spekulationen auf neue schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme, die nötig werden, da die USA nicht mehr als zuverlässig betrachtet werden als Partner der EU und Nato. Charttechnisch dürfte es schwer werden weiter Richtung Norden zu tendieren. Deshalb lohnt auch der Blick auf die Unterstützungen. Hier kommt das Zwischentief bei 131,26 ins Spiel.
Einschätzung
Die Volatilität an den Aktien- wie auch Rentenmärkten bleibt hoch. Nach dem Auslaufen der Berichtssaison richtet sich der Blick der Anleger vermehrt auf Makrodaten. Auch die bevorstehenden Notenbanksitzungen werfen ihre Schatten voraus.
Stand: 03. März 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
