für die Woche vom 24. – 28.03.2025
DAX
Die globalen Aktienmärkte handelten in dieser Woche volatil, da Zölle in der internationalen Handelspolitik weiterhin für Unsicherheiten sorgten und Aussagen von Zentralbanken gemischte Impulse setzten. Die Fed wies auf Wachstumsrisiken als Folge der Trump’schen Zollpolitik hin und geht für das laufende Jahr von einer leicht erhöhten Inflationsrate von 2,7 % aus. Der DAX schloss nach einer volatilen Woche bei 22.891 Punkten und somit rund 100 Punkte schwächer als in der Vorwoche. An der Spitze des DAX lagen auch in der letzten Woche Aktien, welche von den Investitionsmaßnahmen der neuen Bundesregierung profitieren. Siemens Energy (+4,32 %), gefolgt von SAP (+3,85 %) sowie Bayer (+3,41 %). Der schwächste Sektor innerhalb des DAX war die Automobilbranche. So verloren VW 5,76 %, gefolgt von BMW, Daimler Truck, Porsche sowie Mercedes Group. Diese Aktien verloren im Schnitt rund 3 %. Ebenfalls unter den Verlierern findet sich die Aktie von Rheinmetall mit einem Verlust von 4,67 %. Der DAX baute zuletzt seine stark überkaufte Situation leicht ab. Eine Korrektur bis in den Bereich um 22.300 Punkten halten wir für möglich, auf der Oberseite stellt das Allzeithoch bei 23.476 Punkten einen starken Widerstand dar. Der DAX-Future lässt auf einen freundlichen Wochenstart schließen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 legte in der vergangenen Handelswoche leicht um 0,35 % zu und schloss am Freitag bei 5.423 Punkten. Der Energiesektor erzielte erneut den höchsten Zuwachs mit +3,95 %, gefolgt vom Einzelhandel (+2,29 %). Am anderen Ende standen Baustoffe (-2,48 %) und der Chemiesektor (-2,33 %) als größte Verlierer. Charttechnisch setzte sich eine Seitwärtsbewegung mit kurzfristig negativer Tendenz fort, der Index konnte jedoch knapp oberhalb der 38-Tage-Linie schließen. Rücksetzer bis in den Bereich um 5.300 Punkte bleiben weiter möglich, wo eine bedeutende Unterstützungszone verläuft, die in den Vorwochen bereits für Anschlusskäufe sorgte. In der Berichtssaison legen TAG, Porsche Holding, Symrise, CTS Eventim und Rational als letzte Nachzügler ihre Zahlen vor. Angesichts der schwächelnden deutschen Industrie rückt in dieser Handelswoche der ifo-Geschäftsklimaindex in den Fokus, der kurz nach der Bundestagswahl ein wichtiges Stimmungsbild liefern dürfte. Zudem wird der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum im März veröffentlicht und zeigt, wie sich die Wirtschaft zum Ende des ersten Quartals entwickelt. Die von US-Präsident Trump angedrohten Strafzölle haben die Konjunktur bisher nur gering belastet, doch solange Details fehlen, bleibt die Unsicherheit hoch.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 1,2 % zu. Er schloss bei 41.985 Punkten. Die Dow Jones Komponente Nike legte enttäuschende Quartalszahlen vor. Seit dem Hoch von Ende 2021 hat Nike mehr als die Hälfte seiner Marktkapitalisierung verloren. Das wichtigste Ereignis für die US-Aktienmärkte war die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Sie belies den Zinssatz unverändert zwischen 4,25 % und 4,5 %, allerdings wird die Bilanz der US-Notenbank ab 1. April weniger stark reduziert – nur noch um 5 Mrd. pro Monat statt bisher um 25 Mrd. US-Dollar. Der Grund liegt in der steigenden Unsicherheit, in der sich die US-Wirtschaft befindet. So hat die US-Notenbank die Wachstumsprognosen für 2025 von 2,1 % auf 1,7 % reduziert, gleichzeitig die Inflationserwartungen von 2,5 % auf 2,7 % erhöht. Die US-Futures Märkte deuten heute an, dass dem Dow Jones zur Eröffnung die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (aktuell bei 42.177 Punkten) gelingen könnte. Die bisherige Erholung seit den Verlauftiefs von Mitte März sieht im Dow Jones noch einigermassen passabel aus, im Gegensatz zum Nasdaq 100. Dieser hat 10 Tage Erholung gebraucht, um einen schwachen Tag wieder aufzuholen. Mit der heutigen Eröffnung könnte zudem die drohende Topformation geheilt werden, indem sich der Dow Jones über den Verlaufstiefs von Anfang November 2024 und Mitte Janaur 2025 etablieren kann. Gleichzeitig könnte der Dow Jones seinen kurzfristigen Abwärtstrend überwinden, wobei dieser recht steil wirkt, was die Wahrscheinlichkeit für ein Gelingen reduziert. Wir sehen in dieser Woche jedoch noch Luft für Kursgewinne, auch wenn der Dow Jones nach oben kontinuierliche Widerstände vor sich hat. Der nächste liegt im Bereich von 42.644 Punkten. Erst wenn die kurzfristige Indikatorenlage wieder im überhitzten Bereich sein wird, sollte man mehr Einblick erhalten, ob sich das Marktverhalten wirklich geändert hat. Dann würden die Optimisten sich einen stabilen Verlauf wünschen.
Bund-Future
Die globalen Rentenmärkte handeln in dieser Woche fester. Bereits zu Beginn der Woche dürfte die Rallye von Gewinnmitnahmen aus Short-Positionierungen insbesondere in Bunds begünstigt worden sein. Dazu kam es unter anderem, nachdem das Fiskalpaket von Union, SPD und Grünen im Bundestag schließlich verabschiedet worden war. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel im Wochenverlauf von 2,87 % in der Vorwoche bis auf 2,76 % zum Handelsschluss am Freitag. Aufgrund der sich verbessernden technischen Indikatoren stellt sich das charttechnische Bild durchaus als konstruktiv dar. Die laufende Erholung könnte daher noch anhalten. Auf der Oberseite stellt das Januartief bei 129,41 einen massiven Widerstand dar. Auf der Unterseite findet sich eine wichtige Unterstützungszone bei 126,53/126,64.
Einschätzung
Die von vielen mit Spannung erwartete Fed-Sitzung am letzten Mittwoch brachte keine neuen Impulse. Die Märkte handeln weiter auf Nachrichten zu Zöllen. Implikationen zu Konjunkturrisiken finden Einklang bei Anlageentscheidungen. Die Volatilität an den Aktien- und Rentenmärkten dürfte daher anhalten. Anleger sollten sich darauf einstellen.
Stand: 24. März 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
