Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

Für die Woche vom 05. – 09. August 2019

DAX

Der DAX schloss die letzte Handelswoche bei 12.872 Punkten und somit 4,40 % tiefer als die Woche davor. Belastungsfaktoren gibt es mittlerweile viele. So verläuft die Berichtssaison vieler deutscher Unternehmen mehrheitlich enttäuschend. Zum anderen sorgte US-Präsident Trump für einen Kurssturz zum Wochenausklang, als er den Zollstreit mit China erneut befeuerte. Allein am Freitag verlor der DAX 3,1 %. Die am Mittwoch von der US-Notenbank verkündete Zinssenkung von 0,25 % verpuffte vor diesem Hintergrund wirkungslos. In der heutigen Eröffnung folgt der DAX den schlechten Vorgaben aus Asien. Nicht wenige sehen in der deutlichen Abwertung des chinesischen Yuan gegen den US-Dollar den Auftakt eines globalen Währungskriegs, zumindest ist es eine Antwort auf die von Trump angekündigten weiteren Zölle, welche erstmals auch konsumnahe Produkte betrifft. Der DAX könnte das Ziel der oberen Umkehrformation im Tageschart bei 11.730 Punkten zügig erreichen. Weitere Abwärtsziele für den heutigen Handel lassen sich bei 11.620/11.612 und im Extremfall 11.549/11.527 Punkten nennen. Der erste Bereich lässt sich ableiten durch das Junitief und die Oberkante eines Gaps, das der Index von März auf April gerissen hat. Diese Kurslücke wäre im Tageschart bei 11.549 Punkten geschlossen. Erholungen treffen heute knapp unter 12.000 Punkten auf massive Widerstände.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit 3.376 Punkten aus dem Handel und lag somit im Vergleich zur vorherigen Woche ca. 4,2 % tiefer. Trotz der ersten Zinssenkung seit 10 Jahren in den USA mussten die europäischen Standardwerte starke Verluste verzeichnen. Wie beim DAX verläuft die aktuelle Quartalsberichtssaison der Unternehmen eher enttäuschend. Aber das bestimmende Thema waren die Ankündigungen neuer Zölle auf Waren aus China am letzten Donnerstag. Der Euro Stoxx 50 Index gab allein am Freitag über 3 % als Reaktion darauf ab. Das Chartbild hat sich im Vergleich zur Vorwoche deutlich eingetrübt. Weitere Abgaben bis zur 200-Tages-Linie (aktuell bei 3.294 Punkten) erscheinen möglich. Davor findet sich ein Widerstand bei 3.320 Punkten. Erholungen treffen unterhalb der Marke von 3.400 Punkten auf massive Widerstände.

Dow Jones Industrial

Noch im Juli konnte der Dow Jones Indes mit 27.399 Punkten ein neues Allzeithoch verbuchen. Allerdings sorgten die 3 letzten Handelstage im Juli für scharfe Gewinnmitnahmen. Bereits die erfolgte Zinssenkung durch die Fed am Mittwoch wurde verkauft. Die Verluste kumulierten sich nach der Ankündigung weiterer Strafzölle auf chinesische Waren. Der Dow Jones Index gab in der letzten Woche 2,6 % ab. Aus charttechnischer Sicht bildet sich aktuell eine sogenannte Keilformation aus. Ein Bruch des Aufwärtstrends seit Ende vergangenen Jahres (aktuell bei 25.972 Punkten) würde weitere Abgaben wahrscheinlich machen. Die 200-Tages-Linie (aktuell bei 25.557 Punkten) definiert dann die nächste Rückzugslinie, ehe das Junitief bei 24.681 Punkten wieder auf die Agenda rückt.

Bund Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 176,41 Punkten. Die Risikoaversion der Marktteilnehmer bleibt zu Wochenbeginn erhöht, was das Rentenbarometer unterstützt. Ferner kündigte US-Präsident Trump neue Zölle auf chinesische Waren im Wert von 300 Mrd. US-Dollar an. Zudem stehen Importzölle auf europäische Fahrzeuge weiterhin im Raum und die Lage am Persischen Golf verschärft sich. Der Bund-Future startete mit einem neuen Allzeithoch bei 176,62 Punkten in die neue Handelswoche. Der technische Ausblick ist weiterhin konstruktiv zu werten. Einzig die überkaufte Marktsituation bremst den Optimismus. Unterstützungen befinden sich bei 175,62, 175,25 und 174,65 Punkten.

Einschätzung

Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass das Aufwärtspotential begrenzt bleibt und die Abwärtsrisiken das Marktgeschehen dominieren sollten.

Stand: 05. August 2019 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Norbert Frey

Norbert Frey

Leiter Fondsmanagement. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er bei Banken und Versicherungen tätig und verfügt über eine mehr als 30-jährige Berufserfahrung.

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