Für die Woche vom 22. – 26. Juli 2019
DAX
Der DAX schloss die letzte Handelswoche bei 12.260 Punkten und somit 0,51 % tiefer als die Woche davor. Damit ging der DAX am Freitag leicht erholt aus einer turbulenten Handelswoche, welche zum einen im Zeichen der begonnenen Quartalsberichtssaison stand und zum anderen von geopolitischen Themen geprägt war. Gerade die negativen Überraschungen bei den Unternehmenszahlen deuten verstärkt auf eine sich abkühlende Konjunktur hin. Die Charttechnik hat sich nach dem volatilen Handelsverlauf der letzten Tage eher verschlechtert. Bestand zuletzt durchaus Hoffnung darauf, dass der DAX den Bereich um 12.630 Punkten in Kürze testen könnte, so schwindet diese auch vor dem Hintergrund der Saisonalität. Kurzfristig gilt es, das frische Gap (12.324 zu 12.194 Punkten) zu schließen. Sollte dies gelingen, so finden sich gerade im Bereich um 12.320 Punkten eine Vielzahl von Widerständen, welche die Aufwärtsdynamik bremsen sollte. Wir orientieren uns daher zunächst auf die Unterseite. Unterstützungen finden sich bei 12.202 Punkten (50-Tage-Linie) sowie dem jüngst erreichten 4-Wochen-Tief bei 12.172 Punkten. Ein Unterschreiten der letztgenannten Marke würden wir als Auftakt für eine größere Konsolidierung sehen. Die technischen Indikatoren sehen wir gemischt. Während der MACD durchaus noch Platz für weitere Abgaben bietet, ist der Stochastik bereits im überverkauften Bereich angekommen. Dies korrespondiert zugleich mit der deutlich nachlassenden Dynamik am deutschen Aktienmarkt.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit 3.480 Punkten aus dem Handel und lag somit im Vergleich zur vorherigen Woche ca. 0,49 % tiefer. Der Euro Stoxx 50 oszillierte letzte Woche relativ stabil zwischen dem 38,2 % Fibonacci-Retracements (3.472 Punkten) und dem 76,4 % Fibonacci-Retracements (3.529 Punkten). In dieser Woche könnte jedoch insbesondere durch drei Ereignisse wieder mehr Bewegung in den Markt reinkommen. Erstens wird am Dienstag der Nachfolger von Theresa May gewählt, wodurch die Brexit Thematik wieder stärke in den Vordergrund rückt, wenn Brexit-Hardliner Boris Johnson gewählt wird. Zweitens tagt am Donnerstag die EZB darüber, mit welchen geldpolitischen Maßnahmen sie die schwächelnde Konjunktur in Europa ankurbeln kann. Drittens könnte der schwache Start in die Berichtssaison durch negative Gewinnüberraschungen einzelner Unternehmen – wie z. B. SAP letzte Woche – fortgeführt werden. Aus technischem Blickwinkel hat sich im Vergleich zu den letzten zwei Wochen wenig geändert. Da die Unternehmensgewinne in der aktuellen Berichtsaison tendenziell geringer als erwartet ausfallen, scheint die Widerstandslinie des 76,4 % Fibonacci-Retracements bei 3.520 Punkten weiterhin eine schwer zu überwindende Hürde zu sein – es sei denn die EZB dreht an der Zinsschraube. Eine Abwärtsbewegung bis zur ersten großen Unterstützungszone bei 3.422 Punkten des 50-Tages-Durchschnitts scheint im Verlauf der Woche durchaus möglich.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konnte den Höhenflug aus vorletzter Woche nicht fortführen und schloss die vergangene Woche bei 27.154 Punkten 0.65 % tiefer ab. Das hohe Niveau konnte aufrechterhalten werden, da die Banken solide Quartalszahlen präsentierten und sich die Diskussion über eine Zinssenkung der Fed nicht mehr darum dreht, ob eine Senkung stattfindet, sondern darüber, ob sie 25 oder 50 Basispunkte betragen wird. In dieser Woche steht die Berichtsaison weiter im Fokus, nachdem ca. 130 Unternehmen ihre Quartalszahlen veröffentlichen werden. Darunter Dow Jones Schwergewichte wie Boing und McDonald´s sowie die FAANG Unternehmen Amazon und Alphabet. Aus technischer Perspektive hat sich zur Vorwoche wenig verändert, sodass wir den Dow Jones weiter im Konsolidierungsmodus sehen. Das frühere Allzeithoch bei 26.828 Punkten bietet die erste Unterstützungszone an. Darunter liegt dann der Bereich von 26.270/26.240 Punkten, der das Verlaufshoch von Ende Februar und November 2018 repräsentiert, sowie mit der 50-Tages-Linie korrespondiert. Wie in der Vorwoche halten wir aktuell das Aufwärtspotenzial für begrenzt und erwarten im weiteren Juliverlauf kein einfaches Terrain, da die geopolitischen Risiken weiter schwelen und das globale Wachstum schwächelt.
Bund Future
Der Bund-Future notiert aktuell bei 173,43 Punkten. Das Rentenbarometer konnte somit im Wochenvergleich wieder zulegen. Damit haben sich auch die technischen Perspektiven aufgehellt. Widerstände befinden sich bei 173,70 und 174,05 Punkten. Unterstützungen lokalisieren wir bei 173,02 und 172,16 Punkten.
Einschätzung
Wir rechnen mit einer Abschwächung des Momentums und halten das Aufwärtspotenzial aktuell für begrenzt. Einen Aufbau von Positionen halten wir aktuell unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten für nicht attraktiv.
Stand: 22. Juli 2019 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.