Für die Woche vom 16. – 20. September 2019
DAX
Der Dax konnte mittlerweile die dritte Woche in Folge mit einem positiven Ergebnis abschließen, nachdem die EZB letzte Woche wie erwartet eine Neuauflage des Anleihenkaufprogramms und eine Entlastung europäischer Banken durch einen gestaffelten Freibetrag („tiering“) ankündigte. Zusätzlich fabulierte Donald Trump darüber, sich ein vorläufiges Handelsabkommen mit China vorstellen zu können. Der DAX konnte somit um 2,27 % zulegen und schloss die Woche bei 12.468 Punkten ab. Aus charttechnischer Perspektive konnte der DAX seine Entwicklung innerhalb des Aufwärtstrendkanals stark weiterführen und das Hoch des Mais (12.412 Punkte) hinter sich lassen. Dadurch ergibt sich eine wichtige Unterstützungszone auf dem Weg zum Jahreshoch im Juli bei 12.616 Punkten. Wie schon die Wochen davor angemerkt, bergen rapide Anstiege Gefahren einer Gegenreaktion, nachdem einige Oszillatoren wie z. B. der RSI mit einem Wert von 70 in den überkauften Bereich steuert und der Slow Stochastik Indikator Verkaufssignale sendet. Aufgrund eines Drohnenangriffs auf eine saudi-arabische Öl-Anlage am Wochenende und schwachen chinesischen Konjunkturdaten startet der DAX erstmal holprig in die Woche. In dieser Woche steht erneut die Geldpolitik im Fokus, da die Fed, die Bank of England und die Bank of Japan ihre Zinsentscheide haben. Der bedeutsamste Termin ist jedoch die Fed Zinsentscheidung am Mittwoch. Nach aktuellen Konsensus-Erwartungen wird mit einer Senkung von minus 25 Basispunkten gerechnet.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag nach einer positiven Woche mit 3.550 Punkten aus dem Handel und lag somit im Vergleich zur Vorwoche 1,57 % höher. Die Rally wurde weiterhin beflügelt von einer EZB-Entscheidung, die den Erwartungen der Marktteilnehmer gerecht wurde, sowie den Aussichten auf ein vorläufiges Handelsabkommen zwischen China und den USA. In Anbetracht des positiven Momentums ist als nächstes Kursziel das Verlaufshoch vom Juli bei 3.574 Zählern zu nennen, nachdem in der vergangenen Woche das Hoch des Aprils (3.522 Punkte) als wichtige Widerstandslinie geknackt werden konnte. In einem Gegenszenario bietet sich bei 3.500 Punkte eine erste Unterstützungszone an, falls der Verkaufsdruck steigen sollte. Der RSI ist in dieser Woche auf 69 Punkte gestiegen und nähert sich dem überkauften Bereich. Aus fundamentaler Perspektive rückt die Entscheidung der Fed am Mittwoch in den Fokus, die den Euro Stoxx 50 weiter beflügeln könnte, falls eine Zinssenkung angekündigt wird. Zum heutigen Wochenstart wirken jedoch schwache Industrieproduktionsdaten aus China und eine Zuspitzung des Iran-Konflikts belastend auf den Euro Stoxx 50.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 1,6 % zu und konnte erstmals seit Ende Juli wieder über der 27.000-er Marke, bei 27.220 Punkten, schließen. Damit befindet sich der Dow Jones nur noch wenige Punkte unter seinem Jahreshoch von Mitte Juli, dass sich bei 27.399 Punkten befindet. Dieser Anstieg hat jedoch Kraft gekostet und so zeigten die letzten beiden Tage leichte Ermüdungserscheinungen. Insofern würde uns in dieser Woche eine Konsolidierung bis in den Bereich von 26.700/26.900 Punkten nicht überraschen. Wir glauben aber, dass die US-Börsen ihr endgültiges Jahreshoch noch nicht gesehen haben. Wir rechnen im weiteren September-Verlauf noch mit einem Durchbrechen der bisherigen Jahreshochs. Dennoch sollten sich die Marktteilnehmer bewusst sein, dass die US-Börsen Mitte August nur eine unvollkommene Bereinigung durchgeführt haben, was das Aufwärtspotenzial der Rallye leider begrenzen sollte. Sprich, viel mehr Potenzial als die bisherigen Jahreshochs sehen wir aktuell nicht.
Bund Future
Der Bund Future notiert aktuell bei 172,55 Punkten. Das Rentenbarometer hat somit im Wochenvergleich einen deutlichen Rückgang hinnehmen müssen. Und dies zu einem Zeitpunkt, als die Europäische Zentralbank in der letzten Woche die Strafzinsen für Banken von minus 0,4 auf minus 0,5 % anhob. Die nächsten bedeutenderen Unterstützungen befinden sich bei 171,25 und 166,80 Punkten. Es bleibt abzuwarten, ob es sich nur um eine Korrektur im Aufwärtstrend oder um eine Trendwende handelt.
Einschätzung
Aus kurzfristiger Sicht wirken die Börsen auf uns müde. Wir halten das Aufwärtspotenzial aktuell für begrenzt. Kursgewinne nach einer Konsolidierung sollten aus unserer Sicht wahrscheinlich zu einer defensiveren Ausrichtung genutzt werden.
Stand: 16. September 2019- Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.