Big Tech längst Teil des Börsen-Establishments
Mit Alcoa beginnt in den USA traditionell der Reigen der Unternehmen, die nun reihum ihre Zahlen für das erste Quartal berichten. Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank hat dafür eine klare Erwartung: „Die Unternehmenszahlen werden bestätigen, dass die Wirtschaft in den USA wieder auf dem Gaspedal steht.“ Sah es vor einem halben Jahr noch so aus, als würden die Vereinigten Staaten weit stärker unter der Pandemie und ihren Auswirkungen leiden als Europa, hat sich das Blatt für Mertens innerhalb weniger Monate gewendet. Die konsequente Impfkampagne und ein gigantisches Konjunkturpaket hätten in den USA wesentlich dazu beigetragen, dass Amerika viel schneller aus der Talsohle zu kommen scheint als Europa – und insbesondere Deutschland. „Die Regierung Biden hat bisher eine glückliche Hand bewiesen. Wer darauf gesetzt hatte, dass Europa die Wachstumslücke zu den USA schließen könnte, sieht sich jetzt getäuscht.“
Dies hängt auch damit zusammen, dass der von einigen Marktbeobachtern erwartete Einbruch der (meist amerikanischen) Techtitel nicht, zumindest aber nicht im befürchteten Umfang stattgefunden hat. „Ja, die großen Technologietitel haben zu Beginn des Jahres einen Dämpfer abbekommen“, so Mertens. „Das hat den Markt jedoch positiv bereinigt.“ Ohnehin solle man Technologiewerte nicht allzu undifferenziert in einen Topf werfen, weist Mertens auf die Unterscheidung zwischen den sogenannten „Big Tech“ Konzernen und dem breiten Markt unterschiedlichster Technologietitel hin. So hätten die stärksten Kursausschläge und -verluste vor allem im breiten Techmarkt stattgefunden. Dort gelte für Anleger nach wie vor, wachsam zu sein. Anders bei den Technologieriesen: „Die Big Techs gehören längst zum Börsen-Establishment. Sie sind zwar teuer, aber auch verlässlich ertragsstark. Kursdellen sind hier weniger Warn-, als Kaufsignale.“