Anleihen werfen wieder Renditen ab

Erleben wir die Renaissance einer Anlageklasse?

In der Null- und Negativzinspolitik der letzten Jahre kam die Anlage in festverzinsliche Wertpapiere einer aktiven Geldvernichtung gleich. Negative Renditen auf Bundes- und teilweise Unternehmensanleihen führten zu nachhaltigen und massiven Veränderungen des Anlageverhaltens. Alles auf Aktien, so lautete die Devise.

Für Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank haben die dynamischen Entwicklungen der letzten Monate hier für eine Zäsur gesorgt: „Der starke Inflationsanstieg und der Ausstieg der Notenbanken aus der expansiven Geldpolitik haben einen alten Freund der Anleger zurückgebracht – den Zins!“

Seit Beginn des Jahres zögen die Renditen für Anleihen wieder deutlich an, auch wenn dies zunächst spürbare Kursverluste bedeuten würde. Bei guter Qualität der Schuldner sei dies jedoch temporär verkraftbar. Mehr denn je in den letzten Jahren böte sich die Chance für eine gute Positionierung, erläutert Mertens: „Unternehmensanleihen mit einer guten Bonität können bei entsprechender Laufzeit eine Rendite um 3,0 % abwerfen – vor Monaten noch unvorstellbar. Es gibt also wieder Alternativen für eine ausgewogene Portfoliokonstruktion.“

Bei sinkenden Inflationserwartungen gebe es die Aussicht auf eine reale Rendite. Im Falle einer Rezession stagnierten oder sänken diese zwar, was aber wiederum die Kurse der Anleihen ansteigen ließe. Dabei den idealen Einstiegszeitpunkt zu treffen, sei allerdings schwierig. „Bis die EZB einen klaren Fahrplan etabliert hat, können bei Renditen und Kursen immer wieder Schwankungen auftreten“, so Christoph Mertens. „Daher bietet sich eine sukzessive Vorgehensweise an.“ Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Perspektiven sei bei der Auswahl die Qualität der Unternehmen entscheidend.

Für Mertens hätten die letzten Jahre den Aspekt verdrängt, dass der stabilisierende Renditebeitrag von Anleihen lange Zeit kein Risiko, sondern, im Gegenteil, ein wichtiger Baustein für die Stabilität eines Portfolios gewesen sei. Er meint daher: „Im aktuellen Umfeld bietet sich eine gute Gelegenheit, wieder ein Grundrauschen für das Portfolio einzusammeln.“

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Leiter der Niederlassung Köln. Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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