Sicherer Hafen in unsicheren Zeiten
Steigende Zinsen und ein schwächelnder US-Dollar haben in der ersten Jahreshälfte zahlreiche Anleger an Gold-Investments zweifeln lassen. Gerade die jüngsten geopolitischen Entwicklungen haben jedoch gezeigt, dass es bei Gold um mehr geht als um Zinsen oder einen regelmäßigen Kupon: Die Reaktion des Goldpreises auf die Ereignisse in Nah-Ost zeigt, dass Gold nach wie vor als eine Art Versicherungsprämie gegen geopolitische Risiken und Unwägbarkeiten am Finanzmarkt gesehen wird – und dass Anleger diese Prämie gerne bezahlen. Genau dieser Diversifikations- und Absicherungsaspekt hat zuletzt wieder eine größere Rolle gespielt.
Darüber hinaus gibt es aber auch historische Gründe, gerade jetzt über Gold nachzudenken. Ein Blick in die Statistik: Es hat sich gezeigt, dass Gold am Ende eines Zinsanhebungszyklus besonders gut abschneidet. So hat Gold nicht nur nach dem Platzen der Dotcom-Blase eine erstaunliche Performance hingelegt, sondern auch später in vergleichbaren Situationen: Nach 2007 war Gold als Sicherheit gegen die um sich greifende Bankenkrise gefragt und konnte im Jahr 2010 sogar erstmals die Barriere von 1000 US-Dollar pro Feinunze knacken.
Für uns besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der aktuelle Zinsgipfel bereits erreicht sein könnte. Und das ist ein Argument für Gold. Zusätzlich zu den positiven Diversifikationsaspekten angesichts geopolitischer Unruhen sehen wir Gold auch als stabilisierende Beimischung nach einem dynamischen Zinsanhebungszyklus.
Absicherung gegen geopolitische Risiken und positive Performance nach Zinsgipfeln in den letzten 20 Jahren – dies sind zwei gute Gründe, sich etwas von dem Edelmetall ins Depot zu legen. Es muss ja kein physisches Gold sein, aber Anleger sollten Gold weiterhin als einen wichtigen Faktor für die Diversifikation in ihren Portfolios berücksichtigen. Trotz oder gerade wegen der angestiegenen Zinsen.