Der Jahresendspurt kann spannend werden

Fragile Gemengelage schafft Unsicherheit

Anstelle vorweihnachtlicher Besinnlichkeit wird es an den Märkten zum Jahresende hin noch einmal spannend. Auf die beruhigenden Worte von Fed-Chef Jerome Powell, die den Aktienmärkten ordentlichen Rückenwind gegeben hatten, folgen in den kommenden Tagen Daten, die es in sich haben könnten: Zwischen 13. und 15. Dezember werden an nur drei Tagen die US-Inflationsdaten für November, der letzte Fed-Zinsentscheid des Jahres und der letzte EZB-Zinsentscheid des Jahres veröffentlicht. Darin liegt Potenzial für Verunsicherung: Die Gemengelage aus Inflationsdaten, Arbeitsmarktsituation, Zinsen und Geopolitik ist nach wie vor ein sehr fragiles Gebilde. Aus ihr können stützende, aber auch negative Impulse kommen.

Im vergangenen Monat hatten die Inflationsdaten für eine positive Überraschung gesorgt. Gäbe es nun eine Enttäuschung bei der neuerlichen Veröffentlichung würde dies die Märkte hart treffen. Die Erwartung der Marktteilnehmer sorgt für Anspannung.

Als wahrscheinlich gilt, dass die US-Notenbank die Zinsanhebung etwas verlangsamt und um 0,5 Prozentpunkte auf einen Leitzins von 4,0 – 4,50 Prozent anhebt. Die Fortsetzung ihres Zinserhöhungszyklus bis März 2023 hat die Fed ja bereits angekündigt.

Die EZB hingegen hält sich noch recht bedeckt. So ist aus Frankfurt bisher kein klarer Trend erkennbar, wie hoch der kommende Zinsschritt ausfallen wird. Das ist aber nicht die einzige Unschärfe: Es ist derzeit im Markt noch unklar, wie lange die EZB ihren Erhöhungszyklus weiterführen will – und bis auf welches Zielniveau. Prognostiziert wird derzeit ein Zinsschritt in Höhe von 0,50 oder 0,75 Prozentpunkten auf 2,50 bzw. 2,75 Prozent.

Die letzten Tage des Jahres versprechen in jedem Falle, noch einmal spannend zu werden. Märkte reagieren sensibel auf Unsicherheit. Umso wichtiger ist es diesmal daher, auch die begleitenden Erläuterungen der Veröffentlichungen zu beachten, um die Zahlen einordnen zu können. Schließlich ist die Stimmung zum Jahresende auch richtungsweisend für den Auftakt 2023.

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Leiter der Niederlassung Köln. Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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