Der letzte Fed-Zinsentscheid des Jahres

Weichenstellungen für 2025

Und wenn das vierte Lichtlein brennt… dann hat die Fed den Zins gesenkt. In der letzten Zinsentscheidung der US-Notenbank im Jahr 2024 und kurz vor dem vierten Adventswochenende sind die Erwartungen im Markt klar: Die Fed senkt die Zinsen um weitere 25 Basispunkte, so dass der Leitzins zum Jahresende bei 4,50 % liegt.

Aber wie geht es im kommenden Jahr weiter? Noch Mitte 2024 wurde in den USA von einem Zinsniveau von 2,75 % zum Jahresende 2025 ausgegangen. Davon spricht heute keiner mehr. Nun erwartet der Markt für Mitte 2025 eher 4 % und für Ende des Jahres 3,75 %. Die Geschwindigkeit des Zinssenkungszyklus nimmt spürbar ab und die Gründe dafür liegen auf der Hand. Der amerikanische Arbeitsmarkt ist weiterhin robust und die Inflation hat zuletzt über den Prognosen der Fed gelegen.  Zudem schwingen die angekündigten politischen Veränderungen mit, wie Zölle und eine restriktivere Handelspolitik.

Es ist spannend zu beobachten, dass trotz der Zinssenkungen die 10-jährigen US-Staatsanleihen weiterhin eine Rendite von ca. 4,35 % versprechen. Zum Vergleich liegt die 10-jährige deutsche Staatsanleihe bei ca. 2,25 %. Daher ist auch die zunehmende Stärke des US-Dollar nicht überraschend.

Die Währungsentwicklung wird sich im Jahr 2025 auch auf die Ergebnisse und Prognosen der Unternehmen in den USA auswirken. Die Unternehmen im S&P 500 erwirtschaften schließlich fast ein Drittel ihres Gesamtumsatzes außerhalb der USA. Der starke US-Dollar wurde daher bereits in der aktuellen Ergebnissaison von vielen Unternehmen explizit angesprochen.

Insgesamt deutet die aktuelle Situation auf ein spannendes Jahr 2025 hin, in dem wirtschaftliche Stabilität, geldpolitische Flexibilität und geopolitische Entwicklungen entscheidend sein dürften. Die Fed wird dabei weiterhin zwischen Wachstumsförderung und Inflationsbekämpfung balancieren müssen, um die wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen zu meistern. Mit einem Fragezeichen ist versehen, welchen Einfluss die neue US-Regierung auf die Notenbank nehmen wird. Dem künftigen Präsidenten Trump ist die Unabhängigkeit der Fed bekanntermaßen schon länger ein Dorn im Auge.

Jahn Johannes

Johannes Jahn

Der Certified International Investment Analyst® (CIIA®) ist Mitglied des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung und Mitglied in der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA). Seit 2006 ist er am Münchner Bankplatz tätig und in der Niederlassung München verantwortlich für das Portfolio Management von Spezialfonds, Stiftungen, Kirchen und andere institutionelle Kunden.

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