Der März dürfte unruhig bleiben

Zwischen Allzeithoch und Inflationsangst gehen die Märkte seitwärts. Beruhigung im April wahrscheinlich.

Derzeit geben die Märkte ein uneinheitliches Bild ab – jedenfalls auf den ersten Blick. Der DAX erreicht in zwei Wochen zweimal ein neues Allzeithoch – und doch mag keine wirkliche Partystimmung aufkommen. Zwischen den beiden Hochs zeigten sich Turbulenzen und reichlich Volatilität.

Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank: „An den Märkten kommen gerade viele Faktoren zusammen, die widersprüchlich erscheinen. Gute Fundamentaldaten treffen auf die Angst vor einer aufkeimenden Inflation.“ Bezeichnend für diese Uneinheitlichkeit ist für ihn beispielsweise, dass in den USA sowohl die Anzahl der Aktien auf einem 52-Wochen-Hoch als auch diejenigen auf einem 52-Wochen-Tief jeweils historisch hoch ist. Hinzu kommt, dass sich die Selbstläufer der vergangenen Monate schwertun. Pandemiegewinner wie Zoom oder Peloton schwächeln – und nicht nur die: Die Nasdaq gibt nach und zieht Tech-Riesen wie Apple und Amazon mit nach unten.

Christoph Mertens rät dazu, jetzt die Ruhe zu bewahren. „Bei den Tech-Titeln dürfte der Boden bald erreicht sein“, so Mertens. „Langfristig gesehen sind sie für uns weiterhin ein Kauf, denn ihre fundamentale Situation ist weiterhin gut und die Unternehmen stehen ausgezeichnet da.“ Stichwort Fundamentaldaten: Hier sieht er positive Indikatoren, sowohl seitens der Unternehmen, als auch seitens des US-Arbeitsmarkts.

Bleibt die Angst vor Inflation und, damit einhergehend, hohen Zinsen. Gerade in den USA hatten die Renditen 10-jähriger Anleihen zuletzt angezogen. Dennoch hält Mertens die Angst vor hohen Zinsen für unbegründet: „Die Notenbanken wissen, was steigende Zinsen für hochverschuldete Staaten bedeuten. Sie werden daher eine „richtige“ Inflation mit hohen Zinsen nicht zulassen.“ Vielmehr würden sich sehr genau ansehen, was zu tun ist und dann auch eingreifen. Dann würde sich für Mertens auch diese Unentschlossenheit der Märkte auflösen. Er meint aber auch: „Der März dürfte unruhig bleiben.“ Dazu gehört für ihn die eine oder andere Überraschung an den Märkten, sowohl in einzelnen Sektoren, als auch in ganzen Indizes. Für Christoph Mertens ist dies jedoch eine vorübergehende Phase: „Historisch gesehen ist der April der stärkste Monat des Jahres im S&P und Dow Jones. Diese historischen Muster funktionieren dieses Jahr so gut wie zuletzt 2019. Und das war ein außergewöhnlich gutes Börsenjahr.“

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

News­letter

Möchten Sie mehr über unsere Leistungen erfahren? Melden Sie sich für unseren Newsletter an:

Anmelden

Wählen Sie Ihre Newsletter

Datenschutz*

Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder.

Dies könnte Sie auch interessieren:

Aktien

Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

Christian Curac
Christian Curac
8. März 2021
Grafik Blog Fuggerbriefe

Fuggerbriefe

Fuggerbriefe 1/2021

Norbert Frey
Norbert Frey
8. März 2021

Aktien

Kaum hebt die Inflation den Kopf, kehrt die Angst zurück

Foto Marko Behring
Marko Behring
3. März 2021