Der September als Test für die Märkte

Unsicheres Umfeld verlangt langfristige Orientierung

Selbst im verrückten Corona-Börsenjahr 2020, das nach dem Einbruch im Frühjahr ohne Sommerloch an den Börsen ausgekommen ist, wird für Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank, der September seinem Ruf gerecht: „Statistisch gilt der September als schlechtester Börsenmonat und pünktlich zum September haben an den Aktienmärkten Korrekturen eingesetzt.“ Auch die Rotation von Wachstums- in Qualitätstitel ist für ihn nicht untypisch für den frühen Herbst.

Der Ausblick geht ins Ungewisse

Aber nicht nur der Rest des Monats wird für Mertens spannend: „Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie gut die Wirtschaft wirklich durch die „Corona-Zeit“ gekommen ist und wie stabil der Aufschwung ist.“ Dabei sind die Frühindikatoren nicht eindeutig – nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Stadien der Pandemie in den einzelnen Regionen.

Doch auch 2020 gibt es mehr als Covid-19, was sich auf die Märkte auswirken kann. Christoph Mertens nennt hier etwa die Geld- und Fiskalpolitik: „Die Geldflut an allen Fronten und der zumindest mittelfristige Niedrigzins werden die Börsen begleiten und auch beeinflussen.“

Noch mehr als sonst wirft allerdings die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten ihren Schatten voraus. „Der Wahlausgang in den USA ist alles andere als sicher“, so Mertens „und die Szenarien für die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der nächsten Legislaturperiode könnten kaum unterschiedlicher sein.“ An Schauplätzen mit teils enormem Zündstoff mangelt es in den USA nicht und die Kapitalmärkte bleiben davon nicht unberührt, meint Christoph Mertens: „Für die Börsen wird es eine hohe Relevanz haben, wer in den kommenden Jahren im Weißen Haus regiert. Bereits Prognosen für den Wahlausgang können die Kurse beeinflussen.“

Was bedeutet dies für die Depots der Anleger?

Die aktuellen Unsicherheiten im Hinblick auf die verschiedenen Themen sorgen für Volatilität, die saisonale Komponente verstärkt diesen Trend zusätzlich.
„Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, den langfristigen Horizont der Kapitalanlage immer im Blick zu behalten“, rät Christoph Mertens. Über die vergangenen Jahrzehnte war eine langfristige und breit diversifizierte Strategie stets eine der erfolgreichsten Optionen. „Kurzfristige, auch deutlichere Schwankungen können bei aussichtsreichen Titeln als Einstiegsgelegenheit genutzt werden“, so Mertens. Gestützt durch dauerhaft niedrige Zinsen dürfte dies auch künftig ein Erfolgsmodell bleiben.

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Leiter der Niederlassung Köln. Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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