Die Aktie wird die Anlageklasse der Wahl bleiben

Saisonale Verschnaufpause möglich

Als uns 2020 die Pandemie die Luft abzuschnüren drohte, ruhten alle Hoffnungen auf 2021. Da sollte alles besser werden. Nun ist die Halbzeit des Jahres bereits erreicht und bietet für Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank, die Gelegenheit zu einer kurzen Bestandsaufnahme und einem Blick in die Zukunft.

Mertens sieht die Konjunkturerholung im vollen Gange. Dazu trage nicht nur die zunehmende Normalisierung des öffentlichen Lebens und der angesprungene private Konsum kräftig bei. „Die weltweiten Einkaufsmanagerindizes bewegen sich nahezu am historischen Hoch. Dies gilt hauptsächlich für die Industrieländer in Europa und Nordamerika, die Emerging Markets hängen aufgrund der strukturellen Probleme noch hinterher“, meint Mertens.

Eine Zinswende ist für ihn nicht in Sicht. Die EZB werde ihre ultra-expansive Geldpolitik beibehalten und auch die US-Notenbank FED habe ihren lockeren Krisenkurs bestätigt. Aber – „die FED hat behutsam begonnen, mit ersten offiziellen Äußerungen eine schonende Zinswende vorzubereiten“, sagt Christoph Mertens.

Die Renditen für Bundesanleihen dürften auf absehbare Zeit nicht nachhaltig über die schwarze Null steigen. Bei US-Staatsanleihen sei ein Anstieg zwar möglich, aufgrund der ausgetrockneten Märkte sei das Aufwärtspotenzial jedoch begrenzt.

Auch die Aktienmärkte sieht Christoph Mertens in der Nähe ihrer Allzeithochs mit immer neuen Höchstmarken in den letzten Wochen. Die Gefahr eines echten Crashs droht für Merten dennoch nicht: „Es kann kurzfristig zu einer saisonalen Verschnaufpause kommen, aber die bisherigen Kurstreiber werden intakt bleiben.“ Auch die Unternehmensgewinne lieferten weiterhin positive Signale für weiter steigende Kurse. Christoph Mertens weiter: „Inflation und Geldpolitik können für Irritationen sorgen, jedoch nur kurzfristig. Die gigantische Liquidität und der nach wie vor herrschende Anlagenotstand werden weiterhin die dominierenden Faktoren für die Aktienmärkte sein.“

Auch seitens der Rohstoffe seien keine großen Ausreißer zu erwarten: Der Ölpreis dürfte aufgrund der getroffenen Vereinbarungen innerhalb der OPEC eher konsolidieren und Gold würde zum Teil auch durch den US-Dollar belastet.

Für Christoph Mertens sind daher die gängigen Mantras der vergangen 15-18 Monate immer noch aktuell: Es gebe keine Zinsen, durch die anspringende Inflation würde der Realzins noch negativer, die Wirtschaft erhole sich und der Aufschwung könne hier und da noch etwas holprig werden. Für ihn bedeutet das: „In der Gesamtbetrachtung ist die Aktie weiter die Anlageklasse der Wahl und wird das in den nächsten Jahren auch bleiben.“

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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