Die unterschätzte Gefahr der US-Zölle und die Flucht in Gold

Stagflationsängste treiben den Goldpreis

US-Präsident Trump hat den 2. April 2025 zum „Liberation Day“ erklärt. An diesem „Tag der Befreiung“ treten die neuen US-Strafzölle in Kraft. Auch anfängliche Optimisten sehen nun, dass die wirtschaftlichen Konsequenzen gravierender sein könnten als zunächst angenommen. Die deutlichen Rückgänge an den weltweiten Aktienmärkten sprechen eine deutliche Sprache und die Stimmen werden lauter, die vor den möglichen Folgen der neuen Zölle für die US-Wirtschaft warnen: Neue Zölle könnten nicht nur die Inflation erhöhen, sondern auch die Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig dürfte sich das Wirtschaftswachstum abkühlen.

So ist bei erwarteten US-Zöllen von durchschnittlich 15 % für 2025 eine um mindestens 0,5 Prozentpunkte höhere Inflation von 3,5 % zu erwarten. Die Folge der höheren Lebenshaltungskosten wäre eine stark beeinträchtigte Kaufkraft der Verbraucher und damit ein Rückgang der für die USA wichtigen Konsumausgaben. Im Zuge dieser Entwicklungen könnte die Arbeitslosenquote auf 4,5 % steigen, was die Sorgen um die Stabilität des US-Arbeitsmarktes weiter verstärkt. Experten haben die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den kommenden zwölf Monaten bereits auf 35 % angehoben. Analysten warnen bereits vor der Gefahr einer Stagflation, also hoher Inflation bei schwachem Wachstum. Dieses gefährliche Zusammenspiel könnte die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusätzlich destabilisieren.

Die wachsende Unsicherheit hat das Vertrauen in die globalen Aktienmärkte erschüttert. Die Volatilität der Märkte dürfte in den nächsten Monaten hoch bleiben und viele Anleger suchen erneut nach alternativen Anlageformen und einem „sicheren Hafen“. Die Flucht in Gold ist daher ungebrochen. Erstmals hat der Goldpreis die Marke von 3.100 US-Dollar überschritten, die vor wenigen Wochen noch als langfristiges Ziel galt. Angesichts der hohen Nachfrage und der wachsenden Unsicherheiten halten Analysten mittlerweile sogar einen Goldpreis von 4.000 US-Dollar für möglich. Gold bleibt das Kriseninvestment schlechthin und stellt nach wie vor eine sinnvolle Beimischung in jedem Portfolio dar. Es schützt vor den aktuellen Risiken und bietet in einem inflationären Umfeld sogar eine potenzielle Wertsteigerung.

Leiterin der Niederlassung München – Andrea Greisel

Andrea Greisel

Generalbevollmächtigte, Leiterin der Niederlassung München. Nach zehnjähriger Tätigkeit im Investment Banking einer bayerischen Großbank trat die Bankkauffrau mit der Zusatzausbildung AIM (Applied Investment Management der DVFA) 2010 in die Bank ein. Seither war sie insbesondere im Asset Management und der Vermögensverwaltung tätig. Zuletzt übernahm sie eine leitende Position im Bereich Organisationsentwicklung, mit Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ihr Hauptanliegen als Niederlassungsleiterin ist es, eine enge persönliche Bindung zu den Kunden zu pflegen und deren individuelle Bedürfnisse weiterhin in den Mittelpunkt der Geschäftsstrategie zu stellen.

News­letter

Möchten Sie mehr über unsere Leistungen erfahren? Melden Sie sich für unseren Newsletter an:

Anmelden

Wählen Sie Ihre Newsletter

Datenschutz*

Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder.

Dies könnte Sie auch interessieren:

Aktien

Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

Dieter Langenbucher
Dieter Langenbucher
31. März 2025

Aktien

DAX schlägt S&P 500 – ist unsere Wirtschaft auf einmal besser?

Christoph Mertens
26. März 2025