Die Zeit der stets verbesserten Konjunkturindikatoren scheint vorbei zu sein

ifo-Ausblick dämpft Erwartungen

„Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“. Dieser dem Fußballer Jürgen Wegmann zugeschriebene Satz passt nicht nur in die Bundesliga, sondern manchmal auch an die Börse. Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank: „Mit den dramatisch steigenden Neuinfektionszahlen sind die Sorgen der Marktteilnehmer zurückgekehrt. Die Angst vor den Folgen eines neuen Lockdowns drückt an der Börse die Stimmung.“ Dazu kam dann „Pech“ in Gestalt enttäuschender SAP-Zahlen und eines ernüchternden ifo-Geschäftsklimaindex. Dabei gibt Christoph Mertens vor allem der Blick nach vorne zu denken: „Aktuell ist es noch kein herber Rückschlag, aber eine deutliche Warnung, denn die Erwartungen für die kommenden Monate sind nicht gerade rosig.“ Mertens erkennt hier eine Zäsur: „Die Zeit der stets verbesserten Konjunkturindikatoren scheint erst einmal vorbei zu sein.“

Im Vorfeld der US-Wahlen berichten in den kommenden Tagen einige Börsen-Schwergewichte über das vergangene Quartal, darunter auch die bisherigen Überflieger der Krise. „Wir werden sehen, ob die Technologie-Riesen und die Healtchcare-Hoffnungsträger ihre Erfolgsstory aus der ersten Jahreshälfte fortschreiben können“, meint Christoph Mertens. „Bei einigen Titeln, z.B. Amazon, erwarten wir im Hinblick auf das anstehende Jahresendgeschäft allerdings einen positiven Ausblick.“

In Europa richtet sich das Augenmerk auf die anstehende Sitzung der EZB. Die europäischen Währungshüter stehen wieder zunehmend unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. „Da werden sicher neue Maßnahmen diskutiert werden“, so Christoph Mertens. „Der Markt erwartet erst im Dezember weitere Aktionen der Notenbank. Sollte sie schon in dieser Woche weitere Hilfsprogramme ankündigen, könnte eine Überraschung an den Märkten gelingen.“

Was bedeutet dies für die Depots der Anleger?

„Kurzfristig bietet der Endspurt vor den US-Präsidentschaftswahlen viel Potential für stärkere Marktbewegungen, positiv wie negativ“ – da ist sich Christoph Mertens sicher. „Langfristig orientierte Anleger sollten sich davon jedoch nicht allzu sehr beeinflussen lassen. Das Beispiel SAP zeigt, dass heftige Ausschläge keine Seltenheit mehr sind,“ so Mertens weiter: „Die Geschwindigkeit der Kursbewegungen hat sich in der letzten Dekade extrem gesteigert.“ Bei einer guten Einzeltitelauswahl, einer auskömmlichen Streuung und mit dem Blick über den Tellerrand hinaus ist ein Portfolio auch in stürmischeren Zeiten stabil.

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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