Erste QIV-Zahlen geben Anlass zu Optimismus

Startschuss zur Berichtssaison im Schatten der Vereidigung des US-Präsidenten

Fast wäre im Trubel der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden der Start der neuen Berichtssaison untergegangen. Die Unternehmen haben jedoch bereits begonnen, über ihr letztes Quartal 2020 zu berichten. Zumindest in den USA – Europa folgt in Kürze. Für Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank stehen dabei die Zeichen für das letzte Berichtsquartal gar nicht schlecht. „Nach dem starken Einbruch im QIII erwarten nahezu alle Marktbeobachter nun verbesserte Zahlen für das QIV.“ Die meisten Einschätzungen gehen von -8 % aus – nach -14 % im QIII. „Auf der Gewinnerseite stehen die Corona-Profiteure aus den Bereichen Gesundheit und Technologie. Ein Beispiel ist etwa Netflix, mit starken Zahlen, die die Erwartungen klar übertroffen haben. Die Sektoren Energie, Industrie und zyklische Konsumgüter wurden durch die Pandemie bereits sehr gestutzt und gehören eher zu den Verlierern“, so Mertens.

Bereits in den Ergebnissen des 3. Quartals konnte Christoph Mertens schon positive Signale erkennen, denn die Ergebnisse fielen besser aus, als erwartet. „Typisch für einschneidende Krisen wie die aktuelle sind häufig enorme Einsparungen auf der Kostenseite“, so Mertens. „Dies führt fast gezwungenermaßen zu mehr Effizienz und zum Wegfall großer Ausgabeposten.“

Dazu passt, dass die Unternehmen selbst für die kommenden 24 Monate optimistischer in die Zukunft blicken. Christoph Mertens: „Wenn zu den gigantischen Konjunkturpaketen und dem Liquiditätsstrom der Notenbanken auch noch das normale Investitions- und Konsumverhalten zurückkehrt, dann sind für 2021 und 2022 neue Rekorde auf allen Ebenen möglich.“

Das große Risiko bleibt für ihn jedoch Covid19: „Die Berichte über schwer beherrschbare Mutationen und Zweifel an der Wirksamkeit mancher Impfstoffe sorgen für Verunsicherung. Ein derartig veränderter Pandemieverlauf ist derzeit das Damoklesschwert über den Einschätzungen der Marktakteure.“

Was bedeutet das für die Depots der Anleger?

Die Bedingungen für Aktieninvestitionen sind nach wie vor gut. Lockerungen und eine Rückkehr zu mehr Normalität dürften in nahezu allen Branchen für weitere Kursanstiege sorgen. Auch wenn die Bewertungen bereits jetzt im historischen Vergleich ambitioniert sind, ist dies für Christoph Mertens kein Argument für Zurückhaltung: „Die Alternativlosigkeit von Aktien und die Rahmenbedingungen durch Konjunkturpakete und billiges Geld werden die Indizes auf neue Rekordstände treiben. Durch die ständige Gefahr der Pandemie und durch saisonale Gegebenheiten könnte es in den nächsten Wochen an den Börsen etwas ungemütlich werden. Langfristig ist dies eine erneute Einstiegsgelegenheit.“

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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