Genau hinschauen bei den Unternehmensgewinnen

Wie nachhaltig sind die Rekordmargen der letzten Jahre?

Stabile Gewinnmargen sind in aller Regel ein zuverlässiges Indiz für Unternehmen, die über ein belastbares Geschäftsmodell verfügen, finanziell gut aufgestellt sind und auch in Krisenzeiten widerstandsfähig sind. Die Entspannung der Pandemie und die sukzessive Aufhebung der Lockdowns haben jedoch auch bei vielen anderen Unternehmen für rekordverdächtige Gewinnmargen gesorgt.

Dieses Bild hat sich gewandelt. 2022 war von Lieferketten- und Versorgungsengpässen, steigender Inflation und dem Rückgang der Konjunktur geprägt. Auch die Gewinnmargen sind seit dem vergangenen Sommer stetig rückläufig – auch wenn sie derzeit noch höher liegen als vor Ausbruch der Coronakrise. Der Trend bei den Unternehmensgewinnen ist eindeutig fallend. Dies trifft insbesondere Unternehmen, die im Vergleich zur Konkurrenz schwächer am Markt positioniert sind. Sie könnten dadurch ins Wanken kommen.

Eine Verbesserung der Lage ist angesichts einer erwarteten Rezession eher unwahrscheinlich. Die Situation könnte sich in Erwartung anziehender Steuerbelastungen sowie höherer Zinsen mit entsprechend höheren Refinanzierungskosten eher weiter zuspitzen. Anleger sollten daher auf Unternehmen setzen, die es geschafft haben, ihre Gewinnmargen über die letzten Jahre konstant aufrecht zu erhalten und ihre Kosten erfolgreich auf ihre Kunden umzulegen. Dafür ist es ratsam, das Augenmerk auf die Aktienmärkte in den USA und der Schweiz zu legen.

Der amerikanischen Notenbank ist es gelungen, durch die Zinsanhebungen im vergangenen Jahr den massiven Lohn- und Preisdruck etwas zu dämpfen. Die Märkte gehen davon aus, dass die Inflation in den USA weiter zurückgeht. Das könnte an den US-Börsen für Entspannung sorgen. Der eidgenössische Aktienmarkt ist zudem durch eine Besonderheit geprägt, die ihn attraktiv macht: Unternehmen aus der Pharma- und Lebensmittelindustrie können auch in Zeiten eines Konjunkturabschwungs stabile Margen und Umsätze erwirtschaften. In der Schweiz ist der Anteil dieser Unternehmen besonders hoch.

Norbert Frey

Norbert Frey

Leiter Fondsmanagement. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er bei Banken und Versicherungen tätig und verfügt über eine mehr als 30-jährige Berufserfahrung.

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