Investieren im Niedrigzins – risikoreduziert mit Renditekick

Wandelanleihen als Kompromiss in volatilen Märkten

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld hat für Investoren die Suche nach Rendite nicht einfacher gemacht. Aktien versprechen zwar Rendite, sind jedoch mit gewissen Risiken behaftet, die sich in den volatilen Märkten der letzten Wochen teils spürbar ausgewirkt haben. Anleger müssen also auch Rückschläge verkraften können. Für Norbert Frey, Leiter Fondsmanagement der Fürst Fugger Privatbank stellen Wandelanleihen einen guten Kompromiss zwischen risikoarmen (festverzinslichen) Investments und risikoreicheren (Aktien-) Anlagen dar: „Wandelanleihen erlauben es dem Anleger, an steigenden Aktienmärkten zu partizipieren. Als Anleihen bieten sie gleichzeitig einen gewissen Schutz nach unten, sollten die Märkte nachgeben.“

Wandelanleihen (engl. „Convertibles“) gehören zu den sogenannten hybriden Produkten. Sie kombinieren Unternehmensanleihen mit einem Umtauschrecht in Aktien. „Technisch gesehen erwirbt der Käufer einer Wandelanleihe eine Unternehmensanleihe mit fester Laufzeit, fester Rückzahlung und festem Kupon“, erklärt Frey. „Gleichzeitig steht ihm das Recht zu, die Anleihe in einem bestimmten Verhältnis in Aktien umzuwandeln.“ Mit anderen Worten ist eine Wandelanleihe eine Kombination aus einer Unternehmensanleihe und einer eingebundenen „amerikanischen“ (Long) Call-Option auf die Aktie, so Norbert Frey: „Wandelanleihen sind eine defensive Art, in Aktien zu investieren.“

Mit einem Volumen von global knapp 500 Mrd. USD stellt der Markt für Wandelanleihen nur eine Nische des riesigen Rentenmarkts dar. Das Anlageuniversum ist jedoch groß genug, um in effiziente und wohldiversifizierte Portfolios investieren zu können. Und dafür sieht Norbert Frey gute Gründe, denn Wandelanleihen profitieren für ihn mit einem großen Prozentanteil am steigenden Aktienmarkt während sie wesentlich geringer von fallenden Kursen betroffen sind: „Durch die Kombination von Aktien und Renten in einem Produkt sind Wandelanleihen praktisch mit einer automatischen Asset Allocation- und Risikosteuerung ausgestattet.“

Und doch rät Frey Anlegern, ein „Aber“ zu beachten: „Wandelanleihen sind eine wenig standardisierte und auf den ersten Blick auch wenig transparente Assetklasse. Anleger sollten daher weniger in einzelne Convertibles investieren, sondern eher zu aktiv gemanagten Fonds greifen.“

Norbert Frey

Norbert Frey

Leiter Fondsmanagement. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er bei Banken und Versicherungen tätig und verfügt über eine mehr als 30-jährige Berufserfahrung.

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