„Irgendwas mit KI“: Sollte man jetzt noch investieren?

Die Berichtssaison stellt Technologie-Titel auf den Prüfstand

Sucht man nach den Treibern der seit Oktober laufenden Aktien-Rallye, dann landet man relativ schnell bei den Unternehmen, die im Bereich der künstlichen Intelligenz tätig sind. Dabei sind verschiedene Sparten in den Fokus gerückt: Zum einen sind es die Hardware-Unternehmen, insbesondere im Bereich der Halbleiter. Außerdem Software-Unternehmen, deren Anwendungen immer mehr Teil unserer Lebenswirklichkeit werden. Darüber hinaus die Profiteure einer immer weiteren Automatisierung und verbesserten Prozesseffizienz. Und, nicht zu vergessen, Unternehmen, die sich durch KI-Anwendungen einen überproportionalen Umsatzschub versprechen, wie etwa werbetreibende Unternehmen. Alles Börsengewinner der vergangenen Monate.

In jüngster Zeit hat die Euphorie jedoch etwas nachgelassen. Angesichts der teils abenteuerlich angestiegenen Bewertungen einzelner KI-Unternehmen sind die Anleger etwas skeptischer geworden, wie die Entwicklung weitergeht. Es ist daher auch kein Wunder, dass die laufende Berichtssaison bei einigen Technologie-Titeln für höhere Volatilität sorgt. Die Kursentwicklung der letzten Monate hat Fallhöhe aufgebaut. Es gibt durchaus auch positive Berichte, aber grundsätzlich sind die Kursausschläge nach Berichten der Unternehmen oder der Branche größer geworden.

In der Euphorie der zurückliegenden Quartale haben Analysten und andere Marktakteure die Erwartungen an die im Bereich KI arbeitenden Technologieunternehmen immer weiter hochgeschraubt. Hier trennt sich gerade die Spreu vom Weizen. Einige Big-Tech-Titel können die hohen Hürden nehmen. Andere werden in den kommenden Wochen die hohen Erwartungen nicht erfüllen können und dementsprechend Schwierigkeiten bekommen. Für Anleger ist die Frage nun, ob das aktuelle Quartal eine grundsätzliche Aussage darüber zulässt, wie es mit KI als Investment weitergeht. Die Dynamik wird sicherlich abnehmen. Das Potenzial des Themas KI und vieler Unternehmen ist aber nach wie vor vorhanden. Wir erwarten eine weiterhin gute Entwicklung – vielleicht mit etwas weniger Übertreibungen als zuletzt. Die sprichwörtliche Flut wird also nicht mehr alle Boote heben, aber die vielversprechenden Unternehmen werden sich weiter herauskristallisieren. Anleger sollten zwischenzeitliche Kursschwächen aussichtsreicher Titel für Zukäufe nutzen.

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Leiter der Niederlassung Köln. Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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